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# taz.de -- Russland-Ukraine-Krise: Erpressung ist nicht hinnehmbar
> Die Abhängigkeit von Russland muss reduziert und die Energielieferungen
> diversifiziert werden, sagt der grüne EU-Abgeordnete Sergey Lagodinsky.
Bild: Rohre an den Anlandungseinrichtung der „Nord Stream 2“-Gaspipeline in…
Die scheinbare leichte Entspannung im Konflikt mit Russland zeigt, dass
eine Krise kurzfristig durch harte Diplomatie abgemildert werden kann. Doch
der Sache werden wir erst gerecht, wenn wir in der EU mittel- und
langfristig denken. Denn das Schlimmste, was Präsident Wladimir Putin aus
der Krise lernen könnte, wäre, dass er Europa immer wieder durch
[1][Truppenbewegungen] in Atem halten kann.
Daher müssen wir weiter denken: Auch wenn die Kriegsgefahr vorüber ist,
können wir erst dann zur Tagesordnung in den EU-russischen Beziehungen
übergehen, wenn Moskau aufhört, gegen das Nachbarland zu hetzen, Lügen zu
verbreiten und es ständig zu bedrohen. Die Souveränität der Ukraine ist
keine Verhandlungsmasse und kein Gegenstand von Erpressungen.
Langfristig müssen wir prekäre Abhängigkeiten von Russland schonungslos
evaluieren und ausgleichen. Eine solche Bestandsaufnahme muss nicht
bedeuten, dass wir alle Verbindungen kappen. Aber einseitige Dependenzen
von überlebenswichtiger Bedeutung und ohne schnelle Ersatzoptionen sind
strategisch unklug. Und da sind wir bei der [2][Energieversorgung].
Nord Stream 2 ist Teil des Sanktionspakets, sollte Russlands Präsident
Wladimir Putin im Konflikt mit der Ukraine militärisch eskalieren. Doch im
Umkehrschluss kann das nicht heißen, dass die Pipeline auch Teil des
Belohnungspakets werden darf, wenn Kriegshandlungen ausbleiben. Hier kann
und darf es keinen Automatismus geben. Die Prüfung von [3][Nord Stream 2]
durch die Deutsche Netz- und Europäische Energieagentur muss ergebnisoffen
geführt werden. Der Maßstab ist das europäische Recht.
Langfristig müssen Ökologie und Geopolitik zusammengedacht werden.
Notwendig wäre deshalb ein Kassensturz: Welche Lieferungen aus Russland
sind notwendig, welche können anders ersetzt werden? Wir brauchen
Strategien, um die Energieversorgung zu diversifizieren und dauerhaft zu
vergrünen. Erst dann gewinnt Europa – und speziell Deutschland – seine
Handlungsfähigkeit zurück.
17 Feb 2022
## LINKS
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[2] /Sicherheitsexperte-ueber-Energiepolitik/!5831419
[3] /Juso-Chefin-ueber-Russland-Ukraine-Konflikt/!5830618
## AUTOREN
Sergey Lagodinsky
## TAGS
Ukraine-Krise
Wladimir Putin
Nord Stream 2
Gaslieferungen
EU-Sanktionen
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