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# taz.de -- Neueste Studie zu zwei Jahren Homeoffice: Von zu Hause aus ist man …
> Corona ließ die Heimarbeit sprunghaft steigen. Laut einer Studie brachte
> das auch einige Vorteile.
Bild: Zuhause ist man oft produktiver als im Büro
Berlin taz | Arbeiten von zu Hause aus ist für viele Menschen
[1][mittlerweile Alltag]. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln
veröffentlichte dazu am Mittwoch eine [2][umfassende Studie]. Welche
Schlussfolgerungen kann man aus zwei Jahren pandemiebedingtem Homeoffice
ziehen?
Die Studie untersuchte die Situation in Deutschland, Europa und den USA vor
und während der Pandemie – sowie mögliche Erwartungen an das Homeoffice für
die Zeit danach. Der Anteil der Beschäftigten, die zumindest gelegentlich
von zu Hause oder mobil arbeiteten, lag in Deutschland 2019 noch bei 12,9
Prozent. Das waren vor allem Selbstständige und Führungskräfte.
Während der ersten Homeofficepflicht zwischen Ende März und Anfang April
2021 stieg der Anteil der abhängig Beschäftigten, die zumindest
stundenweise im Homeoffice arbeiteten, dann auf 45 Prozent. Im September
lag er noch bei 38 Prozent. Laut Studie waren darunter fast doppelt so
viele Beschäftigte mit einem höheren Bildungsabschluss als mit einem
niedrigen.
Die Studie schätzt den Anteil der Beschäftigten, deren berufliche Tätigkeit
sich für eine Homeofficenutzung eignet, in den EU-Ländern auf etwas mehr
als ein Drittel. Ob dieser Maximalwert nach der Coronapandemie praktisch
erreicht wird, sei aber offen.
## Homeoffice auch nach der Pandemie erwünscht
Rund die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland, die während der Pandemie
im Homeoffice gearbeitet haben, wünschten sich jedenfalls, auch künftig
zumindest teilweise zu Hause arbeiten zu können. Viele geben an, im
Homeoffice produktiver, effizienter und effektiver arbeiten zu können. Als
Vorteil wurde auch der Zeitgewinn durch den Wegfall der Pendelzeit zum
Arbeitsplatz genannt.
Auch die Betriebe gaben nur zu 13 Prozent eine Verschlechterung der
Produktivität aufgrund des Homeoffice an. Zu dieser führten vor allem
unklare Anforderungen, uninteressante Aufgaben und eine unzureichende
technische Ausstattung, so die Studie. Mit dem Homeoffice sei auch die
Anzahl von Cyberangriffen gestiegen.
Eine weitere Schattenseite des Homeoffice sei die schwierigere
Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kolleg:innen sowie das Auflösen der
klaren Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Beschäftigte im Homeoffice
fühlten sich zudem häufiger isoliert.
2018 hatte noch jede:r Fünfte sich vorstellen können, zu Hause zu arbeiten
– bekam hierfür aber, trotz homeofficegeeigneter Tätigkeit, keine
Erlaubnis. Viele von ihnen arbeiten nun eventuell doch seit zwei Jahren im
Homeoffice und würden dies offenbar gerne fortsetzen. Ob die
Arbeitgeber:innen da mitziehen, ist ungewiss – das Institut der
deutschen Wirtschaft befürchtet hier Konflikte.
Der Koalitionsvertrag der neuen Ampelregierung sieht jedoch vor, dass
Arbeitgeber:innen dem Wunsch nach Homeoffice künftig nur dann
widersprechen können, wenn ihm betriebliche Belange entgegenstehen.
19 Jan 2022
## LINKS
[1] /Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5828521
[2] https://www.iwkoeln.de/studien/christiane-flueter-hoffmann-oliver-stettes-h…
## AUTOREN
Ruth Lang Fuentes
## TAGS
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