Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ukraine-Russland-Konflikt: Schlechte Verlierer
> Russland klingt, als hätten die USA den Kalten Krieg verloren. Es hätte
> gerne seine Einflusszone mit Staaten eingeschränkter Soureränität zurück.
Bild: Putin hätte gerne seine Einflusszone mit Staaten eingeschränkter Souver…
Die ersten Runden der Gespräche zwischen Russland und den USA über die
Ukraine, Nato-Osterweiterung und den Rückzug des Bündnisses auf Positionen
von 1997 haben Moskau nicht zufriedengestellt. Die Reaktion des Kreml kam
stante pede. Moskau tat so, als hätte es mehr erwarten können. Daher waren
die Forderungen vom Dezember in Moskau so klar formuliert worden. Sie
klangen so, als hätten die USA den [1][Kalten Krieg] verloren.
Zugegeben, man hätte die unterlegene Seite in den 1990ern noch mehr schonen
können. In den USA konnte sich dieser Gedanke jedoch nicht durchsetzen.
Jetzt tritt Russland wieder mit Maximalforderungen auf. Vor dem Hintergrund
der russischen Entwicklung kommt dies nicht überraschend. Der Kreml
versucht überdies, im Windschatten Chinas zu segeln und die
Auseinandersetzungen zwischen Peking und Washington für russische
Interessen auszunutzen.
Außerdem fordert das Außenministerium schriftliche Antworten aus den USA.
Offensichtlich sollen Fehler beim Zusammenbruch der UdSSR nicht wiederholt
werden. Damals wurden keine Ergebnisse schriftlich festgehalten, weshalb
der Kreml von Betrug spricht. Sie sind schlechte Verlierer und wollen
zurückhaben, was sie damals verspielt hatten: Die Ergebnisse von Jalta, die
Pufferzone und den Einflussbereich mit Staaten eingeschränkter
Souveränität.
Was ermächtigt Russland dazu? Der Glaube an den imperialen Auftrag?
Womöglich der [2][Glaube an russische Überlegenheit]? Russland droht der
Ukraine mit Einmarsch, zögert jedoch noch. Erhält es nicht, was es wünscht,
müsste es reagieren. Wie aber? [3][Der russische Aufmarsch wird seit Wochen
detailliert dokumentiert]. Gewöhnlich überfällt Putin den Gegner
überraschend.
Auch diesmal wäre eine Invasion möglich, aber sie würde auch für die
Eindringlinge ziemlich blutig enden. Ein Drittel der ukrainischen
Bevölkerung ist bereit, sich zu bewaffnen. Das spricht Bände. Putin ginge
als letzter Totengräber der Sowjetunion in die Geschichte ein. Das war
anders geplant.
16 Jan 2022
## LINKS
[1] /Nato-und-Russland/!5741540
[2] /Russland-und-Putins-Strategien/!5822252
[3] /Spannungen-im-Ukraine-Konflikt/!5817353
## AUTOREN
Klaus-Helge Donath
## TAGS
Ukraine
Russland
USA
Kalter Krieg
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
EU-Mitgliedstaaten
Ukraine
Ukraine
Russland
Wladimir Putin
Russland
Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
EU-Begeisterung in Osteuropa: Berlins Soft Power schmilzt
Nicht nur in Kiew, auch in Tallinn, Prag und Warschau sind Fragen nach
unserer kollektiven Sicherheit mit voller Wucht zurückgekehrt.
Stimmungslage in der ukrainischen Hauptstadt: „Keine Lust mehr auf diese Angs…
Auf den Straßen von Kiew gehen die Meinungen über Russlands Absichten
auseinander. Akut beunruhigt scheint niemand zu sein.
Bundesaußenministerin in Moskau: Baerbock reist mit leerem Koffer
Viel hat die Bundesaußenministerin weder der Ukraine zu bieten noch
Russland entgegenzusetzen. Das Treffen mit Lawrow dürfte hart für sie
werden.
Außenministerin Baerbock in Moskau: Im Zweifel Scholz fragen
Antrittsbesuch bei Lawrow: In Moskau erwartet Annalena Baerbock kein
herzlicher Empfang. Das liegt auch an ihrem Kanzler.
Verhandlungen mit Russland: Angst vor dem Bazillus der Revolution
Welches Ziel auch immer Putin verfolgt – er dürfte das genaue Gegenteil
erreichen. Russland treibt seine Nachbarstaaten in die Arme der Nato.
Russland und der Westen: Die Zeichen stehen auf Eskalation
Nach den ergebnislosen Gesprächen zwischen Russland und dem Westen fürchten
viele in der Ukraine weitere Versuche Moskaus, das Land zu destabilisieren.
Treffen der EU-Verteidigungsminister: Einigkeit in Brest
Alle 27 EU-Staaten verneinen die Forderungen Russlands nach einem Ende der
Nato-Osterweiterung. Ansonsten setzt man auf Dialog.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.