Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bunt.Saar-Politiker über das Saarland: „Grüne sind unsichere Ka…
> Im Saarland tritt zur Landtagswahl im März auch Bunt.Saar, ein Bündnis
> aus enttäuschten Linken und Grünen. Mit dabei: Armin König, ein
> Ex-CDUler.
Bild: Die Teilflutung ehemaliger Bergwerke ist stark umstritten
taz: Herr König, Sie sind Teil der im Saarland neu gegründeten Wahlliste
Bunt.Saar. Warum sollten [1][enttäuschte Grünen- und Linken-WählerInnen]
ausgerechnet Ihnen ihre Stimme geben, der Sie 47 Jahre für die CDU
getrommelt haben?
Armin König: Ich bin von der CDU weggegangen, weil ich mich mit dieser
Partei nicht mehr identifizieren konnte, weil ich mich für Klimaschutz und
für eine Bürgerbeteiligung einsetzen will, die die Menschen ernst nimmt.
Was sind Ihre wichtigsten Themen im Landtagswahlkampf?
Wir wollen [2][den Klimawandel] zu einem zentralen Thema machen, zumal
CDU-Ministerpräsident Tobias Hans dem Thema konkret abgeschworen hat. Wir
setzen uns für eine Verkehrs- und Energiewende ein. Die weitere
Versiegelung von Flächen muss gestoppt werden. Wir machen die Grubenflutung
der stillgelegten Bergwerke zum Thema. Die RAG, ehemals Ruhrkohle AG, hat
den Antrag gestellt, die Saar-Gruben absaufen zu lassen, mit Wasser fluten
zu dürfen. Da geht es um viel Geld, das sie sparen will. Damit verbunden
sind allerdings Gefährdungen der Umwelt, über und unter Tage.
Welche sind das?
Mehr als 200.000 Menschen leben im Einzugsbereich der Gruben. Es gibt 19
Klagen gegen deren Flutung. Bunt.Saar bereitet ein Volksbegehren vor, um
die Grubenflutungen zu stoppen. Das ist im Saarland ein wichtiges Thema.
Anders als die Grünen hat Ihr Bündnis seine KandidatInnen in großer
Harmonie aufgestellt. Auch die Landtagsfraktion der Linken ist in zwei
feindliche Lager zerbrochen. Sehen Sie in der Schwäche der Konkurrenz Ihre
Stärke?
Das kann sein. Wir verlassen uns aber nicht darauf. Wir sehen unsere
Chancen natürlich bei enttäuschten Grünen- und Linken-Wählern, aber bei uns
sind auch ehemalige Mitglieder der SPD und der CDU. Wir haben den Vorteil,
dass wir von keiner Bundespartei abhängig sind und rein saarländisch
entscheiden.
Der frühere Ministerpräsident und Linken-Chef Oskar Lafontaine wird nicht
mehr für die Linke antreten. Er wirft der Führung seiner Landespartei
Manipulationen und Betrug bei der Listenaufstellung vor. Hat Lafontaines
Wort noch Gewicht im Saarland?
Seine irrlichternden Aussagen zu Corona und der Streit in seiner Partei
haben seinen Einfluss schwinden lassen. Er ist nur noch ein Schatten seiner
selbst.
Die SPD von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger liegt in Umfragen zur
Landtagswahl im März derzeit vorn. Doch für einen Machtwechsel braucht sie
Partner. Strebt Bunt.Saar eine Regierungsbeteiligung an?
Wir wollen in den Landtag, das ist unsere Priorität. Was danach kommt,
werden wir sehen.
Zur Bundestagswahl waren die Saar-Grünen wegen eines internen Streits um
ihre Landesliste nicht zugelassen. Rechnen Sie mit den Grünen im nächsten
Landtag?
Da wage ich keine Prognose. Die sind unsichere Kantonisten. Ob die
überhaupt in den Landtag kommen? Die müssen erst mal eine Liste aufstellen.
Wünschen Sie sich denn ein Reformbündnis nach der Landtagswahl unter Ihrer
Beteiligung?
Ich möchte nicht spekulieren. Aber Fakt ist: Man braucht Macht, um Dinge
umzusetzen. Ich wünsche mir, dass wir diese Macht bekommen, damit wir Dinge
voranbringen können. Den Klimaschutz, die Verkehrswende, Fortschritte bei
der Digitalisierung und mehr Bürgerbeteiligung.
30 Dec 2021
## LINKS
[1] /Umfrage-sieht-Linke-unter-fuenf-Prozent/!5812328
[2] /Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262
## AUTOREN
Christoph Schmidt-Lunau
## TAGS
Saarland
Kleinstparteien
Die Linke
Schwerpunkt Landtagswahl im Saarland
Bündnis 90/Die Grünen
Schwerpunkt Landtagswahl im Saarland
Schwerpunkt Landtagswahlen
Saarland
Parität
Schwerpunkt Landtagswahlen
Saarland
Saarland
Schwerpunkt Landtagswahlen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wahlkampf im Saarland: Mit maximaler Endgeschwindigkeit
Im Saarland wird Ende März gewählt, die SPD liegt in Umfragen vorne. Es
wäre der erste Sieg seit Lafontaines Abgang.
TV-Duell zur Landtagswahl im Saarland: Streiten im Kammerton
In den Umfragen zur Saarwahl liegt die SPD vorn. Ministerpräsident Tobias
Hans gab sich beim TV-Duell trotzdem wenig angriffslustig.
Nach Teilnahme an Coronademo: Fehlstart der Saar-CDU
Marisa Winter verlässt das Wahlkampf-Team von Saarlands Ministerpräsident
Hans. Sie hatte an einer Demo gegen die Coronapolitik teilgenommen.
Paritätische Wahllisten: Ausgebremste Symbolik
Paritätsgesetze scheitern regelmäßig am Bundesverfassungsgericht. Doch ob
sie zu mehr Gleichheit führen, ist ohnehin umstritten.
Neustart für die Saar-Grünen: Langjähriger Dominator abgestraft
Das Oppositionslager setzt sich gegen den ehemaligen Anführer Hubert Ulrich
durch. Spitzenkandidatin wird die 31-jährige Juristin Lisa Becker.
Umfrage sieht Linke unter fünf Prozent: Zeitenwende im Saarland?
Nach internem Dauerstreit rutschen Linke und Grüne im Saarland unter fünf
Prozent. Die SPD liegt in Umfragen vorn.
Machtkampf in der Linken Saar: Lafontaine feuert Abgeordnete
Bizarrer Machtkampf: Oskar Lafontaine schmeißt die Abgeordnete Barbara
Spaniol aus der Fraktion. Sie unternahm zu wenig gegen den
Landesvorsitzenden.
Machtkampf bei den Saarlinken: Lafontaines Einfluss schwindet
Bei den Wahlkreislisten der Linkspartei im Saarland setzt sich der
umstrittene Landesvorsitzende Lutze durch. Streit gibt es dennoch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.