Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Boom der Erneuerbaren: Rekordzuwachs bei Wind und Solar
> Die Internationale Energieagentur erwartet ein globales Rekordplus bei
> den Erneuerbaren im Jahr 2021. Und trotzdem reicht das Wachstum nicht
> aus.
Bild: Weltweit kommt immer mehr Strom aus Windkraft
Berlin taz | In diesem Jahr wird es weltweit erneut einen Rekordzubau bei
den erneuerbaren Energien geben. „Es entsteht gerade eine neue globale
Energiewirtschaft“, [1][twitterte Fatih Birol, der Exekutivdirektor der
Internationalen Energieagentur], zum neuen [2][Erneuerbaren-Report der
IEA]. Die IEA gehört zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD). In diesem Jahr erwartet die Agentur einen Zubau von
290 Gigawatt an Solar-, Wind- und sonstigen Anlagen, 3 Prozent mehr als
2020, das auch schon ein Rekordjahr war. Zum Vergleich: Für das Jahr 2021
rechnen die Branchenverbände in Deutschland mit einem Zubau von 2,2 bis 2,4
GW.
Wenn sich das Wachstum so fortsetze, würden die Kapazitäten der
Erneuerbaren im Jahr 2026 mit 4.800 Gigawatt die der fossilen Energieträger
und der [3][Atomkraft] überschreiten, prognostiziert die IEA. Allerdings
müsste das Wachstum beim Zubau grüner Energieträger verdoppelt werden, um
das Ziel zu erreichen, weltweit bis 2050 bei Netto Null Emissionen zu sein,
heißt es in dem Bericht.
China ist zwar weiter weltweit CO2-Emittent Nummer 1, aber auch die global
treibende Kraft beim Ausbau der Erneuerbaren. 43 Prozent der neuen Anlagen
werden laut IEA in den kommenden Jahren in diesem Land liegen. [4][Europa
folgt als Region] vor den USA und Indien. Indien soll im globalen Vergleich
am schnellsten beim Ökostrom wachsen. Die Zuwachsraten der Erneuerbaren im
Schwellenland sollen sich im Vergleich zu 2015 bis 2020 verdoppeln.
In Europa wird es ebenfalls mehr Erneuerbare geben, auch weil die Politik
laut IEA viele Barrieren bei Genehmigung, Netzintegration oder Fragen der
sozialen Akzeptanz aus dem Weg räumen dürfte. Am Mittwoch hat der deutsche
Energiekonzern RWE in Dänemark einen großen Auftrag zum Bau eines
Offshore-Windparks an Land gezogen. Das umgerechnet 2 Milliarden Euro teure
Projekt sei bislang das größte seiner Art im Land, teilte die dänische
Energiebehörde mit.
## Zuschlag für Windpark in Dänemark
RWE sei per Los aus der Ausschreibung als Sieger hervorgegangen. Der
Wettbewerb sei so groß gewesen, dass weltweit zum ersten Mal der Gewinner
einer Offshore-Ausschreibung einem Staat auch noch einen Zuschlag bezahle.
Der Windpark namens Thor werde vor der dänischen Westküste errichtet und
solle im Jahr 2027 seinen vollen Betrieb aufnehmen, erklärte RWE.
Nach seiner Inbetriebnahme könne Thor Ökostrom für den Bedarf von rund 1,4
Millionen dänischen Haushalten erzeugen, hieß es. Der Energiebehörde
zufolge wird RWE dafür in den ersten Jahren der Produktion dem Staat einen
Abschlag von insgesamt etwa 2,8 Milliarden dänischen Kronen (rund 376
Millionen Euro) zahlen.
Thor ist einer von drei großen Offshore-Windparks, die Dänemark plant, um
bis 2030 seinen Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 70 Prozent zu
senken. Die EU-Kommission will bis 2030 den CO2-Ausstoß in Europa um 55
Prozent im Vergleich zu 1990 senken, in Deutschland sollen es nach den
Plänen der Ampel-Koalition 65 Prozent sein.
2 Dec 2021
## LINKS
[1] https://twitter.com/fbirol/status/1465924144072114176
[2] https://www.iea.org/reports/renewables-2021?utm_content=buffer31096&utm…
[3] /Weltweit-weniger-Strom-aus-Kernkraft/!5804190
[4] /Bau-von-Erneuerbaren-in-Deutschland/!5812860
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Erneuerbare Energien
IEA
Energiewende
fossile Energien
China
Nordsee
Energiewende
fossile Energien
CO2-Emissionen
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Weltweite Nutzung fossiler Energien: Kommt bald der Wendepunkt?
Die Internationalen Energieagentur schätzt, dass vor 2025 die Nutzung
fossiler Energie abnimmt. Nur: Für den Klimaschutz reicht das nicht.
Erneuerbare Energien in China: Solar-Ausbau wird verdoppelt
Schon 2021 baute China fast so viele neue Solaranlagen, wie es in
Deutschland insgesamt gibt. 2022 soll das nochmal verdoppelt werden.
Windräder in der Nordsee: Was Windparks mit dem Meer machen
Eine Studie zeigt: Offshore-Windenergie beeinflusst die Ozeandynamik. Aber
Klima- und Naturschutz müssen keine Gegner sein.
Bürgerentscheid verhindert Solaranlage: Energiewende abgelehnt
In Pronstorf in Schleswig-Holstein hat ein Bürgerentscheid den Bau eines
Solarparks verhindert. Die Gegner*innen wollen lieber Getreide anbauen.
Globaler Rückzug aus Fossilen: Der Anfang vom Ende von Öl und Gas
Für den Klimaschutz müssen große Mengen Bodenschätze unangetastet bleiben.
In Glasgow wird erstmals über Sterbehilfe für die Fossilen debattiert.
Neue Studie zur Erderhitzung: Keine Entspannung in Glasgow
Eine Studie zeigt: Realistisch führen die Klimapläne der Staaten zu 2,4
Grad Erwärmung, nicht zu 1,8 Grad. Am besten kommen die Skandinavier weg.
Szenarien zur Klimakrise: G20-Staaten steuern auf 2,4 Grad zu
1,5 Grad? Weit daneben: Die derzeitige Klimapolitik der größten Industrie-
und Schwellenländer hätte einen stärkeren Temperaturanstieg zur Folge. Drei
Szenarien.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.