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# taz.de -- Adventsgeschäft unter Corona: Kein Fest für den Handel
> Die Weihnachtsmärkte sind schwächer besucht als üblich, auch der
> Einzelhandel hat Umsatzeinbußen. Die Impfbereitschaft steigt.
Bild: Der Lucia-Weihnachtsmarkt in Prenzlauer Berg
Berlin dpa | Ungeachtet [1][hoher Corona-Zahlen] haben viele Menschen in
Berlin das erste Adventswochenende für einen [2][Besuch auf dem
Weihnachtsmarkt] genutzt. Der große Ansturm blieb nach Schilderungen von
Händlern und Veranstaltern allerdings aus. Der Einzelhandel verzeichnete
zum Auftakt des Adventsgeschäfts deutliche Rückgänge bei Besuchern und
Umsätzen. Warenhäuser, Shopping-Center und Geschäfte hätten Einbußen
zwischen 15 und 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, sagte Nils
Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands
Berlin-Brandenburg, am Sonntag.
In Berlin gelten [3][seit Samstag bereits schärfere Corona-Regeln]. Damit
haben zu den meisten Geschäften nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt. Ein
negatives Testergebnis reicht nicht mehr. Ausgenommen sind unter anderem
Supermärkte, Drogerien und Apotheken. Infolge der Kontrollen waren am
Samstag zeitweise an einigen größeren Geschäften auf Einkaufsstraßen wie
dem Tauentzien oder der Schloßstraße in Steglitz längere Schlangen zu
beobachten.
Aus Sicht von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) reichen die
bisherigen Maßnahmen nicht aus: Sie sprach sich für einen erneuten Lockdown
aus. „Ich fordere den Bund auf, eine Bundesnotbremse einzusetzen“, sagte
die geschäftsführende Senatorin am Samstag der Berliner Morgenpost.
Zugleich bat Kalayci die Menschen in Berlin, Großveranstaltungen vor allem
in Innenräumen zu meiden, um das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch die
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat angesichts des
dynamischen Corona-Infektionsgeschehens sofortige umfassende
Kontaktbeschränkungen gefordert.
## Weihnachtsmärkte schwach besucht
Auf den Weihnachtsmärkten in der Hauptstadt blieb der große Ansturm nach
Schilderungen von Händlern und Veranstaltern zumindest aus. „Es gibt kein
dichtes Gedränge wie früher“, sagte etwa ein Sprecher des Weihnachtsmarktes
auf dem Gendarmenmarkt in Mitte am Sonntag.
„Die Leute sind bedächtiger und deutlich zivilisierter als sonst“, sagte
Peter Müller, der seit Jahrzehnten gemeinsam mit seiner Frau drei
Essensstände auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz betreibt.
Auch auf dem Lucia Weihnachtsmarkt auf dem Gelände der Kulturbrauerei in
Prenzlauer Berg herrschte am Sonntag nicht das gewohnte Gedränge. Anders
als etwa auf dem Gendarmenmarkt, wo Besucher an einer Eingangsschleuse
ihren Impfnachweis scannen müssen, gab es dort nach Angaben eines
dpa-Reporters keine Kontrollen.
Anders als in Brandenburg dürfen die Weihnachtsmärkte in Berlin vorerst
weiter öffnen. Wie schon zuvor gilt für die Besucher Maskenpflicht. Einige
Märkte, etwa am Breitscheidplatz, am Gendarmenmarkt oder vor dem Roten
Rathaus, waren am vergangenen Montag eröffnet worden, andere haben schon
etwas länger offen. Manche Veranstalter setzen auf 2G-Regeln, auf anderen
Märkten haben auch Ungeimpfte Zutritt.
## Steigende Impfbereitschaft
Unterdessen ist das [4][Interesse an Impfterminen in Berlin deutlich
gestiegen]. Das geht aus Daten des Plattformbetreibers Doctolib hervor,
dessen Software in der Hauptstadt bei der Koordination von Impfterminen
genutzt wird. So wurden allein in der vergangenen Woche rund 157.800
Auffrischungsimpfungen gebucht, wie das Unternehmen am Sonntag mitteilte.
In der dritten Oktoberwoche habe die Zahl noch bei knapp 8.900 gelegen.
Auch das Interesse an Erstimpfungen sei deutlich gestiegen. Demnach gab es
Ende Oktober täglich durchschnittlich 643 Buchungen, im November stieg
diese Zahl auf 1.113.
Auch bei den Impfstellen ist die gestiegene Nachfrage zu beobachten, immer
wieder kommt es zu Warteschlangen. So mussten etwa Menschen ohne Termin am
Samstag am Impfzentrum Tegel bis zu vier Stunden warten, wie ein
dpa-Reporter schilderte.
28 Nov 2021
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Sandra Scheeres
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