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# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Omikron in Europa
> Überall in Europa werden die ersten Omikron-Fälle bestätigt. Der
> Impfstoffhersteller Moderna arbeitet bereits an einem Vakzin für die neue
> Coronavariante.
Bild: Da hilft nur testen – Omikron bereits in Europa und Übersee
## Moderna arbeitet an Omikron-Impfstoff
Der Impfstoffhersteller Moderna hat bereits am gerade vergangenen
Thanksgiving-Feiertag mit der Arbeit an einem Impfstoff gegen die
Omikron-Variante begonnen. Hunderte seiner Mitarbeiter hätten nach ersten
Veröffentlichungen zur Mutante direkt an dem in den USA üblicherweise groß
gefeierten Festtag angefangen, an einer entsprechenden Anpassung des
Corona-Impfstoffs zu arbeiten, sagte der Chef des Pharmakonzerns, Paul
Burton, am Sonntag in einem BBC-Interview.
Es werde noch einige Wochen dauern, bis man gesicherte Erkenntnisse darüber
habe, wie sehr sich die neue Coronavariante der Wirkung der aktuellen
Impfstoffe entziehe und ob ein neues Vakzin produziert werden müsse. Sollte
dies der Fall sein, rechne er damit, dass dieser Anfang 2022 in großem
Maßstab hergestellt werden könnte. Wie auch das Mittel von Biontech gehört
das Vakzin von Moderna zu den mRNA-Impfstoffen, deren Anpassung an neue
Varianten als relativ gut machbar gilt. „Das ist ein gefährlich
erscheinendes Virus“, sagte Burton. „Aber ich denke, wir haben jetzt viele
Werkzeuge in unserem Arsenal, um es zu bekämpfen, also bin ich
optimistisch.“ (dpa)
## Weltweit werden Omikron-Fälle bestätigt
Der am Samstag gemeldete Verdachtsfall einer Omikron-Infektion in Hessen
hat sich bestätigt. Das Ergebnis der Sequenzierung liege vor, teilt der
Staatsminister für Soziales und Integration, Kai Klose, per Twitter mit.
Zuvor wurden zwei weitere Fälle der besorgniserregenden
[1][Omikron-Mutation] in Bayern bestätigt. Nach Angaben der bayerischen
Landesregierung handelt es sich um Personen, die noch vor der Ausweisung
Südafrikas als Virusvariantengebiet über den Flughafen München am 24.
November eingereist sind.
Den ersten Omikron-Fall in der Europäischen Union hatte Belgien gemeldet.
Inzwischen wurden in den Niederlanden 13 Infektionsfälle festgestellt, zwei
in Dänemark und Österreich testet in Tirol einen ersten Verdachtsfall. Auch
Australien meldet zwei bestätigte Omikron-Fälle. In allen Fällen handelte
es sich um Reiserückkehrer aus dem südlichen Afrika.
Frankreich vermutet die neue Mutation bei sich. Zwar sei noch kein Fall
nachgewiesen worden, sagt Gesundheitsminister Olivier Veran zu Reportern an
einem Impfzentrum in Paris. „Aber das ist eine Frage von Stunden.“ Wenn die
Mutante bereits in Großbritannien, Italien und Belgien im Umlauf sei, dann
sei es wahrscheinlich, dass es auch in Frankreich bereits Fälle gebe. „Wir
werden sie identifizieren, … und wir werden ihre Verbreitung so weit wie
möglich verlangsamen.“ Die Regierung verschärfe die Beschränkungen, um eine
Ausbreitung zu verhindern. (rtr)
## Infektionen in den USA
In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 25.534
Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis
offizieller Daten. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt
damit auf mehr als 48,29 Millionen. Mindestens 189 weitere Menschen starben
mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es nun 781.797 Todesfälle. Die USA
weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf. (rtr)
## Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 446,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 44.401 Neuinfektionen binnen 24
Stunden. Das sind 1.674 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als
42.727 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 446,7
von 444,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000
Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus
angesteckt haben. 104 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem
Virus. Damit erhöht sich die [2][Zahl der gemeldeten Todesfälle] binnen
eines Tages auf 100.883. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als
5,76 Millionen Coronatests positiv aus. (rtr)
## Bundespräsident Steinmeier will Lockdown verhindern
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft die Bürger dazu auf, einen
Lockdown durch freiwillige Kontaktbeschränkungen zu verhindern. „Wichtig
ist, dass wir jetzt alle gemeinsam handeln“, schreibt Steinmeier in einem
Gastbeitrag für Bild am Sonntag. „Halten wir uns an die Regeln, reduzieren
wir noch einmal unsere Kontakte. Tun wir es, damit Schulen und Kitas nicht
wieder schließen, damit wir das öffentliche Leben nicht wieder vollständig
herunterfahren müssen.“ Eindringlich appelliert Steinmeier an die Menschen,
sich impfen zu lassen. „Das Mittel, sich vor einem schweren, gar tödlichen
Verlauf der Krankheit zu schützen, haben wir in der Hand. Aber immer noch
haben es bisher zu wenige in Anspruch genommen.“ (rtr)
## Angst vor Ansteckung wächst
In der deutschen Bevölkerung wächst die Angst vor einer Ansteckung mit dem
Coronavirus. Laut einer repräsentativen INSA-Umfrage für Bild am Sonntag
befürchten 53 Prozent der Befragten eine Ansteckung. Die aktuellen
Coronamaßnahmen hält eine Mehrheit von 58 Prozent für nicht ausreichend. 73
Prozent rechnen damit, dass noch in diesem Jahr ein bundesweiter Lockdown
beschlossen wird, und eine Mehrheit von 57 Prozent wünscht sich diese
Maßnahme sogar. 55 Prozent glauben zudem, dass die Politik zu viel
Rücksicht auf die Belange von Ungeimpften nimmt. (rtr)
## Arbeitsminister Heil will Impfpflicht vor Weihnachten
Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigt an,
die Impfpflicht für Kliniken und Heime noch vor Weihnachten umzusetzen.
Auch Profisportler hätten eine moralische Impfpflicht, sagt Hubertus Heil
der Bild am Sonntag. „Das Wichtigste ist, dass sich mehr Menschen impfen
lassen. Das gilt auch für diejenigen, die viel verdienen und im Rampenlicht
stehen, zum Beispiel Profi-Fußballer. Es gibt eine moralische Impfpflicht.“
Heil befürwortet auch eine allgemeine Impfpflicht, eine Debatte darüber
müsse jedoch richtig geführt werden. „Denn wenn die Impfpflicht kommen
soll, muss sie rechtssicher und praktisch umsetzbar sein.“ (rtr)
## Verfallsdatum für Impfstatus gefordert
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert eine
Befristung des Impfstatus, um den Impfschutz der Bevölkerung zu verbessern.
„Jede Impfung muss ein Verfallsdatum bekommen“, sagt er den Zeitungen der
Funke Mediengruppe. Wenn die Impfung länger zurückliege, falle man
automatisch wieder zurück in den Status eines Ungeimpften. Wer sich
boostern lasse, gelte wieder als geimpft. Dazu müsse jetzt geklärt werden,
wie lange der Impfschutz halte und wann das Verfallsdatum angesetzt werden
müsse. Die EU-Kommission hat ebenfalls eine Auffrischungsimpfung als
Voraussetzung für die weitere Gültigkeit des digitalen Impfzertifikats der
EU vorgeschlagen. (rtr)
28 Nov 2021
## LINKS
[1] /Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5818358
[2] /Corona-Drama-in-Deutschland/!5815501
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Sandra Scheeres
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