Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ampel-Pläne zur Deutsche Bahn: Aufregung um mögliche Teilung
> Grüne und FDP wollen eine Aufspaltung des Bahnkonzerns. Die
> Eisenbahnergewerkschaft EVG protestiert, die Lokführergewerkschaft GDL
> ist dafür.
Bild: Trennung von Zug und Gleis? ICE im Bahnhof von Frankfurt am Main
Berlin taz | Die Eisenbahnergewerkschaft EVG will am Dienstag vor den
Berliner Parteizentralen von FDP und Grünen gegen [1][eine Aufspaltung der
Deutschen Bahn protestieren]. Die Organisation fürchtet bei einer Teilung
des Staatskonzerns Arbeitsplatzverluste und Lohneinbußen.
Hintergrund sind die laufenden Koalitionsgespräche. Grüne und FDP wollen
eine [2][Aufspaltung des Bahnkonzerns]. Damit soll mehr Wettbewerb auf der
Schiene möglich werden, gerade im Fernverkehr. Anders als im Nahverkehr
sind dort bislang nur wenige Konkurrenten unterwegs. Die SPD ist gegen eine
Aufspaltung.
Im Gegensatz zur EVG ist die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
für die Teilung des Unternehmens. Am Montag forderte GDL-Chef Claus
Weselsky gemeinsam mit Vertretern der Verbände der
Bahnkonkurrenzunternehmen und dem Fahrgastverband Pro Bahn eine umfassende
Reform. Das Bündnis spricht sich wie Grüne und FDP für eine Trennung in
eine Infrasturkturgesellschaft und den Fahrbetrieb aus.
Die Infrastrukturgesellschaft soll nach den Vorstellungen der Verbände
gemeinnützig und nicht gewinnorientiert sein. So könnten die
Trassengebühren – die Schienenmaut, die für jeden gefahrenen Bahnkilometer
gezahlt werden muss – deutlich gesenkt werden.
## Künftig würden mehr, nicht weniger Beschäftigte gebraucht
Auf diese Weise würden mehr Züge auf die Schiene gebracht, argumentiert das
Bündnis. Damit sei kein Verlust von Arbeitsplätzen verbunden, betonte
Tobias Heinemann, Präsident des Verbands Mofair. In diesem Zusammenschluss
sind Bahnkonkurrenten wie Flixtrain oder Go Ahead organisiert, die im
Personenverkehr tätig sind. „Die Schiene ist der zentrale Verkehrsträger
für die Verkehrswende“, sagte Heinemann.
Künftig würden mehr, nicht weniger Beschäftigte gebraucht. Durch die
Zunahme des Wettbewerbs werde es kein Lohndumping geben, sagte GDL-Chef
Weselsky. Die GDL habe mit 57 Wettbewerbern der Deutschen Bahn
Tarifverträge geschlossen. „Wir haben den Wettbewerb über die Lohnkosten
beendet“, sagte Weselsky.
Für Kund:innen habe eine Aufsplittung Vorteile, ist Lukas Iffländer
überzeugt, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro
Bahn. Eine gemeinnützige Infrastrukturgesellschaft könne besser Vorsorge
treffen als eine betriebswirtschaftlich orientierte.
So sei es für die Deutsche Bahn nicht wirtschaftlich, Schneepflüge
vorzuhalten, sondern alle paar Jahre bei zu großem Schneefall einfach eine
Strecke zu sperren. „[3][Im vergangenen Winter] mussten teilweise
Museumszüge für die Räumung von Strecken eingesetzt werden“, sagte er.
Andere Verbände, etwa das Bündnis „Bahn für alle“, lehnen eine Aufspaltu…
der Bahn und mehr Wettbwerb auf der Schiene ab. Sie fürchten eine
Verschlechterung des Angebots.
15 Nov 2021
## LINKS
[1] https://www.evg-online.org/fileadmin/Politik/2021/21-11-11_Demo-Fahrplan-n.…
[2] /Zukunft-der-Bahn/!5812729
[3] /Winterchaos-bei-der-Deutschen-Bahn/!5747126
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Deutsche Bahn
Bahnreform
EVG
GDL
Verkehrswende
GNS
Deutsche Bahn
Schwerpunkt Coronavirus
Deutsche Bahn
Klimakonferenz in Dubai
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bahn und Pünktlichkeit: Lieber bequeme Bänke
Die Bahn strebt 80 Prozent Pünktlichkeit an. Aber
Pünktlichkeits-Prozentsätze sind inhaltsleeres und bedeutungsloses
Benchmarking.
Coronalage spitzt sich weiter zu: Wie lässt sich die Welle brechen?
Die Corona-Infektionszahlen steigen weiter, die angehende Ampel-Koalition
diskutiert neue Maßnahmen. Im Gespräch ist unter anderem 3G in der Bahn.
Zukunft der Bahn: Die Entkupplung von Zug und Schiene
Grüne und FDP wollen bei der Bahn mehr Wettbewerb ermöglichen. Was hieße
das für die Kund:innen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Bahnvorstand Huber antwortet der taz: „Nach Glasgow per Bahn“
Unser Redakteur beschwerte sich, dass es fast unmöglich sei, mit der Bahn
zur Klimakonferenz zu gelangen. Hier antwortet Bahnvorstand Huber.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.