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# taz.de -- Winterchaos bei der Deutschen Bahn: Verbände rufen nach dem Staat
> Bahnverbände kritisieren die Einschränkungen des Zugverkehrs nach dem
> jüngsten Wintereinbruch. Der Staat solle den Betrieb bei Eis und Schnee
> regeln.
Bild: Eine Schneeschleuder der Bahn auf der Zugstrecke Braunschweig-Wolfenbütt…
BERLIN taz | Bahnverbände fordern, dass die Bundesregierung der Deutschen
Bahn (DB) klare Vorgaben für den Betrieb bei Eis und Schnee macht. Die
„Winterkapitulation“ aus der vergangenen Woche dürfe sich nicht
wiederholen, heißt es in einer Erklärung des Fahrgastverbands Pro Bahn und
des [1][Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE)]. Pro Bahn vertritt die
Interessen von Fahrgästen, das NEE die Konkurrenten der Deutschen Bahn.
„Das Ziel muss ganz klar sein, auch unter außergewöhnlichen
Witterungsbedingungen normal zu fahren“, sagte Lukas Iffländer,
stellvertretender Bundesvorsitzender von Pro Bahn. Die [2][Deutsche Bahn
hatte nach dem Wintereinbruch] zahlreiche Hauptstrecken gesperrt. In
etlichen Regionen fuhr zeitweise kein Zug.
Auch der [3][Güterverkehr] stand weitgehend still, monierten die Verbände.
Die Deutsche Bahn habe sogar Züge mit medizinischen Gütern zum Stopp
gezwungen. Das tagelange Einstellen von Verkehr sei nicht akzeptabel und
nicht nötig, sagte Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des NEE.
Betreiber kleinerer Eisenbahnnetze in Deutschland und die Eisenbahnen in
Nachbarländern zeigten, dass solche Wetterlagen besser beherrschbar seien,
so Kerkeling. Nach Angaben des NEE sind etwa in der Schweiz die Züge bei
vergleichbarer Wetterlage fast alle weitergefahren.
Weniger Schneepflüge als 1994
In Niedersachsen, wo die Deutsche Bahn den Betrieb zeitweise fast
vollständig eingestellt hatte, habe die Bentheimer Eisenbahn demonstriert,
dass der Verkehr durchaus aufrechtzuerhalten war. Externe Bahnunternehmen
hätten der Deutschen Bahn angeboten, Schienen zu räumen. Doch innerhalb des
Konzerns hätten sich die Zuständigen nicht einigen können, wer wen
beauftragt.
Die Verbände fordern, dass die Bundesregierung klare Vorgaben macht. In der
Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen dem Bund und der
DB Netz sei der Winterdienst nicht ausreichend geregelt. Das habe unter
anderem zur Folge, dass nicht genug Schneepflüge vorhanden seien. Heute
habe die Deutsche Bahn 70 Schneepflüge. Bei der Vereinigung der beiden
deutschen Bahnen 1994 habe allein die der DDR noch 100 gehabt.
Die Deutsche Bahn ging auf die Vorwürfe nicht ein. „Wir sind für
konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge immer offen“, sagte ein
Bahn-Sprecher. „Ein Rundumschlag an Vorwürfen ist allerdings maßlos und
ignoriert die extremen Witterungsverhältnisse.“ Das
Bundesverkehrsministerium nahm zu der Forderung der Verbände auf Anfrage
der taz keine Stellung. Den Beschäftigten der Bahn gebühre für ihren
Einsatz in den Tagen des Extremwetters Dank, hieß es nur.
15 Feb 2021
## LINKS
[1] https://www.netzwerk-bahnen.de/
[2] /Bahnchaos-nach-Wintereinbruch/!5749806
[3] /Gueterverkehr-der-Deutschen-Bahn/!5640524
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Deutsche Bahn
Eisenbahn
Güterverkehr
Winter
Deutsche Bahn
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Bahn
Bahnreform
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