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# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Zweifel an Weihnachtsmärkten
> Sind Weihnachtsmärkte noch vertretbar? Die EMA gibt grünes Licht für
> weitere Covid-Medikamente. Österreich plant einen regionalen Lockdown für
> Ungeimpfte.
Bild: Ein heißes und berauschendes Thema: Weihnachtsmarktzeit!
## Österreich: Regionaler Lockdown für Ungeimpfte
Als erstes Bundesland in Österreich will Oberösterreich ab Montag einen
regionalen Lockdown für Ungeimpfte einführen. Das kündigte
Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag an. „Die Situation ist
dramatisch, daher ziehen wir die fünfte Stufe des Stufenplan des Bundes vor
und planen ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte, sofern es rechtlich ein
grünes Licht vom Bund gibt beziehungsweise der Bund die Rechtsgrundlage
schafft.“ Zugleich liefen die Vorbereitungen, wie bereits 2020 Notquartiere
mit Klinikbetten einzurichten. Diese soll es in Reha-Einrichtungen und
Sonderkrankenanstalten geben.
Oberösterreich hat eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von fast
1.200, das ist deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Die Impfquote
ist eine der niedrigsten in Österreich. Das mit 1,5 Millionen Einwohnern
drittgrößte Bundesland wird von einer Koalition aus ÖVP und der
impfkritischen FPÖ regiert. (dpa)
## EMA genehmigt zwei Covid-Medikamente
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA gibt grünes Licht für zwei
Covid-19-Medikamente. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA empfahl
die Zulassung der Antikörper-Therapien der Unternehmen Regeneron und Roche
sowie der südkoreanischen Celltrion. Es handelt sich dabei um die erste
Zulassung für eine Covid-19-Behandlung auf dem europäischen Kontinent nach
der des Mittels Remdesivir von Gilead im vergangenen Jahr. Die beiden
Medikamente stehen einigen Patienten in der Europäischen Union bereits zur
Verfügung, da die EMA die Mitgliedstaaten in einigen Fällen bei der
vorzeitigen Anwendung unterstützt hat. (rtr)
## Brandenburg setzt auf 2G
Brandenburg führt angesichts steigender Corona-Zahlen die 2G-Regel mit dem
Zutritt nur für Geimpfte und Genesene in Gaststätten, Hotels, Kinos und
Theatern ein. Das Kabinett entschied am Donnerstag in Potsdam auch, dass in
Grundschulen ab Montag wieder Maske getragen werden muss. (dpa)
## Jetzt geht es um die Weihnachtsmärkte
Deutschlands Schausteller sorgen sich um ihre Zukunft und warnen vor den
Folgen erneut abgesagter Weihnachtsmärkte. „Es ist unerträglich, im zweiten
Winter in Folge den Kopf für Versäumnisse des Sommers hinzuhalten“, sagte
Präsident Albert Ritter vom DSB (Deutschen Schaustellerbund).
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte als erster
mächtiger Politiker angesichts einer drastischen Zunahme von
Corona-Neuinfektionen die Absage von Weihnachtsmärkten gefordert. Bayern
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bundeseinheiltiche Regeln
gefordet.
Der Städte- und Gemeindebund spricht sich derweil für Zugangsbeschränkungen
wie 2G oder 2G-Plus auf den Weihnachtsmärkten aus. „In der aktuellen
Situation halten wir 2G auf den Weihnachtsmärkten für ein wichtiges
Zeichen, dass die größtmögliche Sicherheit für die Besucherinnen und
Besucher sowie die Beschäftigten gewährleistet wird“, sagte
Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Funke-Zeitungen. Die Regel 2G
besagt, dass nur Genesene und Geimpfte auf den Markt dürfen. Bei 2G-Plus
besteht für Genesene und Geimpfte zusätzlich noch eine Testpflicht. (dpa)
## Söder spricht über Weihnachtsmärkte und Impfpflicht
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will bei der nächsten
Bund-Länder-Runde über Großveranstaltungen wie Weihnachtsmärkte sprechen.
Das heiße nicht, dass Weihnachtsmärkte nicht stattfinden könnten, sagt er.
„Aber wir brauchen eine einheitliche Regelung.“ Er tue sich auch schwer,
sich den Karneval ohne Zusatzregelungen vorzustellen.
Söder spricht sich für eine flächendeckende 2G-Regelung in Deutschland aus.
Das, was der Bund jetzt mache, reiche nicht, sagt er. „Man kann bei einem
stürmischen Winter nicht mit Sommerreifen fahren.“ Am Arbeitsplatz müssten
3G-Regelungen umgesetzt werden. Zudem sei eine Impfpflicht für bestimmte
Berufsgruppen nötig. (rtr)
## Mehr Coronapatient:innen in den Kliniken
Die Zahl der Coronapatient:innen in deutschen Kliniken ist weiter
gestiegen. Wie die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (Divi) am Donnerstag mitteilte, [1][liegen derzeit 2.828
Patient:innen mit Corona in Intensivstationen], 1.440 von ihnen müssen
künstlich beatmet werden.
Die Gesamtzahl liegt gut 20 Prozent höher als vor einer Woche. Damit hat
sich das Wachstum hier zwar etwas verlangsamt. Da die Kurve der
Corona-Intensivpatient:innen den Auf und Abs der Neuinfektionskurve meist
mit etwa einer Woche Verzögerung folgt, ist aber mit einer starken Zunahme
des Wachstums in den kommenden Tagen zu rechnen.
Die Hospitalisierungrate ist laut Robert-Koch-Institut nur leicht von 4,61
auf 4,65 gestiegen. Sie gibt an, wie viele Patient:innen mit Corona pro
100.000 Einwohner:innen in den letzten 7 Tagen in Krankenhäusern neu
aufgenommen wurden. [2][Faktisch dürfte der Indikator schon bei über 8
liegen], da er durch Nachmeldungen stets um rund 80 Prozent nach oben
korrigiert wird. (taz)
## Seehofer meidet die Öffentlichkeit
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will sich wegen des steigenden
Corona-Risikos vorerst weitgehend von öffentlichen Terminen fernhalten.
„Die aktuelle Lage nimmt eine hochgefährliche Entwicklung – auch für
geimpfte Menschen“, sagte Seehofer am Donnerstag der Bild-Zeitung. „Bei
aktuell 50.000 neuen Corona-Infektionen, und die Anzahl wird weiter
steigen, sind Termine mit vielen Teilnehmern einfach zu gefährlich.“
Der Minister habe seine Teilnahme „an größeren Präsenzveranstaltungen“
abgesagt, schrieb sein Sprecher Steve Alter dazu auf Twitter. Seehofer war
nach eigenen Angaben bereits im vergangenen April gegen das Coronavirus
geimpft worden. Gleichwohl hatte er sich dann im Mai mit dem Virus
infiziert. (afp)
## Experten raten zu Lockdown in den Niederlanden
In den Niederlanden empfiehlt das wichtigste Corona-Beratergremium der
Regierung einen teilweisen Lockdown. Es wäre die erste solche Maßnahme in
Westeuropa seit dem Sommer. Laut Bericht des Senders NOS sind mehrere neue
Maßnahmen im Gespräch, darunter die Absage von Veranstaltungen, die
Schließung von Theatern und Kinos und frühere Schließungszeiten von Cafés
und Restaurants. Die Regierung des geschäftsführenden Ministerpräsidenten
Mark Rutte dürfte am Freitag über neue Maßnahmen entscheiden. Sie folgt
häufig, aber nicht immer den Empfehlungen des Seuchenmanagement-Gremiums.
In den Niederlanden liegt die Impfquote bei Erwachsenen nach offiziellen
Angaben nahe 85 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit mehr
als 400 angegeben. (rtr)
## Festnahmen wegen Betrugs bei Corona-Hilfen
Weil sie zu Unrecht und bandenmäßig organisiert monatelang Corona-Hilfen
des Bundes in Millionenhöhe beantragt haben sollen, sind in Hamburg und
Berlin vier Männer und eine Frau festgenommen worden. Sie sollen auf
illegale Art Subventionen in Höhe von 6,4 Millionen Euro beantragt haben,
wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Hamburg am Donnerstag mitteilten. Im
Zuge der Ermittlungen waren am Mittwoch von etwa 140 Polizisten in beiden
Städten 18 Objekte durchsucht und die 5 Haftbefehle vollstreckt worden.
Die 5 Verdächtigen sollen zwischen Januar und September 2021 Sofort- und
Überbrückungshilfen für nicht am Markt aktive Unternehmen beantragt haben.
Dabei habe es sich um sogenannte Vorratsgesellschaften gehandelt, die durch
die Beschuldigten ausschließlich zum Zwecke der Tatbegehung erworben
wurden. Vorratsgesellschaften sind zwar bereits gegründet, haben aber noch
keine Geschäfte aufgenommen. (dpa)
## Krisentreffen am Donnerstag
Die Bund-Länder-Runde zum Kampf gegen den dramatischen Anstieg der
Corona-Infektionszahlen soll am kommenden Donnerstag zusammenkommen. Das
kündigte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz,
Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), am Donnerstag bei
Twitter an. Ein Regierungssprecher in Düsseldorf bestätigte auf Anfrage der
Deutschen Presse-Agentur den Termin.
„Gut, dass nun endlich von allen Seiten Bereitschaft für diese dringend
notwendige Abstimmung da ist. Corona kennt keine Regierungspause“, schrieb
Wüst. Er lade im Einvernehmen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der
SPD-Seite zu dem Termin ein. Die Corona-Lage spitze sich immer weiter zu,
immer mehr Menschen erkrankten. „Das kann uns nicht kalt lassen. Bund und
Länder haben gemeinsam die Verantwortung für ein wirksames und abgestimmtes
Vorgehen“, erklärte Wüst. (dpa)
## Olaf Scholz kündigt Bund-Länder-Runde an
Bund und Länder werden im Lauf der nächsten Woche auf Spitzenebene über die
Corona-Krise beraten. Das kündigte der geschäftsführende Vize-Kanzler Olaf
Scholz im Bundestag an. Es werde dann ein ganz klassisches Gespräch
zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidentinnen und
-präsidenten der Länder geben, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Donnerstag
im Bundestag. „Das ist das, was wir jetzt brauchen.“ Die geschäftsführende
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich vehement für eine solche
Ministerpräsidentenkonferenz ausgesprochen.
Gleichzeitig kündigte Scholz an, dass den Ländern mit den geplanten
Änderungen am Infektionsschutzgesetz alle Kompetenzen eröffnet werden
sollten, damit sie differenziert nach den einzelnen Bereichen
Entscheidungen treffen können.
Er äußerte Sympathie für 2G-Regelungen in den Bundesländern, etwa in
Restaurants oder bei Veranstaltungen. Dabei wird nur Geimpften und
Genesenen Zugang gewährt. Wichtig sei aber, diese Regelungen auch zu
kontrollieren. „Es muss auch umgesetzt werden.“
Zuvor [3][hatte Scholz auf Twitter geschrieben]: „Die Corona-Lage ist
besorgniserregend“. (rtr/taz)
## Kretschmer will Weihnachtsmärkte absagen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert angesichts der stark
steigenden Corona-Infektionszahlen die Absage von Weihnachtsmärkten. Bund
und Länder müssten Bürgermeistern, Landräten und Marktbetreibern diese
schwere Entscheidung jetzt abnehmen, wird der CDU-Politiker von den Sendern
RTL und ntv zitiert. „Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem
Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt, und in den Krankenhäusern ist alles
am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen.“ Zugleich äußerte
Kretschmer Kritik an den pandemiepolitischen Plänen der Ampel-Parteien SPD,
Grüne und FDP. „So, wie die neue Regierung, die sich jetzt aufmacht,
agiert, ist es viel zu langsam.“ (rtr)
## Bundestag jetzt mit 3G
Gegen die Stimmen der AfD hat der Bundestag die Geltung der 3G-Regelung für
die Plenarsitzungen bis Ende Januar beschlossen. Der Zutritt zum Plenarsaal
solle ausschließlich Menschen vorbehalten bleiben, die vollständig geimpft,
genesen oder aktuell getestet sind und dies auch nachweisen können, sagte
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zum Auftakt der Sitzung am
Donnerstag.
Abgeordnete, die keinen entsprechenden Nachweis vorlegen können, dürften
nur auf den Tribünen an der Sitzung teilnehmen, sagte Bas. Dort können sie
über Mikrofone das Wort ergreifen, auch an Abstimmungen dürfen sie dort
teilnehmen. (afp)
## Karnevalsprinz hat Corona, Empfang abgesagt
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am Donnerstag den
traditionellen Empfang im Rathaus zum Karnevalsauftakt am 11.11. abgesagt.
Der Grund dafür ist, dass sich der Karnevalsprinz Sven I. mit Corona
infiziert hat. Das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Prinz, Bauer und
Jungfrau, hat deshalb alle Termine abgesagt. (dpa)
## Ethikrat jetzt auch für teilweise Impfpflicht
Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage rät der Deutsche Ethikrat,
[4][eine Impfpflicht] für bestimmte Berufsgruppen zu prüfen. „Der Rat
empfiehlt angesichts der gegenwärtigen pandemischen Situation nun ohne
Gegenstimme bei drei Enthaltungen eine ernsthafte und rasche Prüfung einer
berufsbezogenen Impfpflicht in Bereichen, in denen besonders vulnerable
Menschen versorgt werden“, teilte das Gremium am Donnerstag mit.
Der Ethikrat nannte konkret Menschen, die schwer oder chronisch Kranke
sowie hochbetagte Menschen versorgen – „wie ärztliches und pflegendes
Personal, aber auch Mitarbeitende des Sozialdienstes, der Alltagsbegleitung
oder der Hauswirtschaft“.
Der Ethikrat empfehle der Bundesregierung, „unverzüglich eine hinreichend
differenzierte gesetzliche Regelung für eine berufsbezogene Impfpflicht zu
prüfen und gegebenenfalls eine praktikable und effektive Umsetzung
vorzubereiten“. Dabei müssten „vielfach diskutierte Sorgen um etwaige
negative Konsequenzen einer solchen Maßnahme, etwa Berufsausstiege in den
betroffenen Berufsgruppen“, berücksichtigt werden. Diese seien aber „im
Rahmen der Schutzpflichten gegenüber Menschen aus Hochrisikogruppen zu
bewerten“.
Das Gremium äußerte die Hoffnung, „dass bereits die Diskussion um die
Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht als ein Signal in den
Institutionen wahrgenommen wird, zügig effektive, aufsuchende Impfkampagnen
mit zielgruppenspezifischer Information und Aufklärung für die
verschiedenen Berufsgruppen zu organisieren“. (dpa)
## Coronafallzahl übersteigt 50.000
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat erstmals mehr als 50.000
Corona-Neuinfektionen gemeldet. Am Donnerstag verzeichnete das RKI 50.196
neue Ansteckungen und damit so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Das sind über 16.000 Positiv-Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche,
als 33.949 Neuinfektionen gemeldet wurden.
Der 7-Tage-Mittelwert der Neuinfektionen steigt auf 31.697 [5][und liegt
damit erstmals über 30.000]. Besorgniserregend ist dabei, dass auch das
Tempo der 4. Welle trotz der bereits sehr hohen Fallzahlen noch weiter
zunimmt. [6][Der 7-Tage-Mittelwert liegt heute 60,9 Prozent über dem Stand
vor einer Woche.] Das Wachstumstempo hat sich binnen sieben Tagen mehr als
verdreifacht.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 249,1 von 232,1 am Vortag. Der Wert
gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen
sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
235 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit zeigt
[7][auch die Kurve der Corona-Todesfälle weiter deutlich nach oben.] Der
7-Tage-Mittelwert klettert auf 143,7. Verglichen mit dem, was noch kommt,
ist das aber wenig. Angesichts der aktuellen Zahlen der Neuinfektionen muss
man leider davon ausgehen, dass die Höchststände der 3. Welle Anfang oder
Mitte Dezember übertroffen werden und ein Mittelwert von etwa 300 Toten pro
Tag erreicht werden wird. (taz)
## Merkel fordert schnelles Handeln
Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert eine „gemeinsame nationale
Kraftanstrengung“, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. „In
Deutschland, muss ich leider sagen, ist unsere Impfrate … nicht hoch genug,
um ein schnelles Ausbreiten des Virus zu verhindern“, sagte Merkel am
Mittwochabend in Meseberg. „Jede Impfrate der Gesamtbevölkerung unterhalb
von 75 Prozent ist damit verbunden, dass wir ein exponentielles Wachstum
mit zu hoher Belegung der Intensivbetten haben werden.“ Deshalb brauche man
Maßnahmen, um den Anstieg einzudämmen.
So müssten Bund und Länder bei der sogenannten Hospitalisierungsrate
festlegen, ab wann man handeln müsse. Die Quote gibt an, wie viele
Corona-Infizierte pro Woche auf 100.000 Einwohner ins Krankenhaus
eingeliefert werden. Merkel mahnte, dass sich die Inzidenzen in einigen
Ländern wieder auf die Höchstwerte zum Jahreswechsel 2020/21 zu bewegten.
„Das heißt, ein Handeln muss schnell verabredet werden, und wir müssen
natürlich auch zu einer Kontrolle der Maßnahmen kommen, die wir beschlossen
haben“, sagte sie. Zudem müssten die über 60-Jährigen schnell geimpft
werden. Das seien etwa 24 Millionen Menschen in Deutschland und sogar noch
mehr, wenn man die Pflegekräfte dazurechne. „Es bedarf also einer
wirklichen gemeinsamen nationalen Kraftanstrengung“, mahnte sie.
Indirekt kritisierte die geschäftsführende Kanzlerin die SPD, trotz rasch
steigender Zahlen weiter eine Ministerpräsidentenkonferenz abzulehnen. „Das
Coronavirus nimmt keine Rücksicht darauf, ob wir gerade eine
geschäftsführende Regierung haben oder ob wir gerade
Koalitionsverhandlungen haben“, sagte sie. (rtr)
## Lauterbach für strenge Kontrollen und Strafen
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält eine 2G-Regelung für die
einzig wirksame Maßnahme gegen die Corona-Pandemie und hat sich für
drastische Strafen bei Verstößen ausgesprochen. Entscheidend seien ganz
strenge Kontrollen, sagte Lauterbach am Mittwoch in der ARD-Sendung
„Maischberger“. Wenn beispielsweise ein Restaurant 2G nicht kontrolliere
und damit auffalle, „dann führt das zu sechs Wochen Schließung“, sagte
Lauterbach.
„Ohne den Mut, ganz drastisch und auch mit harten Kontrollen flächendeckend
2G einzuführen, werden wir diese Welle nicht in den Griff bekommen“, mahnte
der SPD-Politiker. (afp)
## SPD nun für 3G am Arbeitsplatz
Die Ampel-Parteien wollen nach Angaben von SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese
über Änderungsanträge im Infektionsschutzgesetz eine 3G-Regel am
Arbeitsplatz möglich machen. Man habe Gespräche mit den Gewerkschaften
geführt, sagt Wiese in der ARD auf die Frage, warum die SPD ihren
Widerstand gegen diese Maßnahme nun aufgebe. Angesichts der
Infektionszahlen sei 3G am Arbeitsplatz „jetzt ein probates und richtiges
Mittel“. Auf die Frage, wie dies angesichts der fehlenden Auskunftspflicht
von Beschäftigten über ihren Impfstatus überprüft werden könne, verweist
Wiese auf Abstimmungen mit dem Bundesarbeitsministerium. Dieses hatte sich
bisher auch gegen Testpflichten von Beschäftigten ausgesprochen. (rtr)
## Karneval beginnt mit 2G
Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen soll am Donnerstag um 11.11 Uhr
die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet werden. Dabei
gilt in den Hochburgen Köln und Düsseldorf die 2G-Regel: In den
abgesperrten Feier-Zonen unter freiem Himmel haben nur Geimpfte und
Genesene Zugang. Ein negativer Corona-Test genügt nicht. (dpa)
11 Nov 2021
## LINKS
[1] https://twitter.com/gereonas/status/1458775403158511616
[2] https://twitter.com/gereonas/status/1458745814373838851
[3] https://twitter.com/OlafScholz/status/1458712837417807873
[4] /Kampf-gegen-die-vierte-Coronawelle/!5810907
[5] https://twitter.com/gereonas/status/1458683712573427716
[6] https://twitter.com/gereonas/status/1458685145221849088
[7] https://twitter.com/gereonas/status/1458685863471292419
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