| # taz.de -- Corona und Veranstaltungen: Weniger Weihnachtsfeiern | |
| > Die vierte Welle bringt Stornierungen. Die Eventbranche fordert eine | |
| > Verlängerung der Überbrückungshilfen bis zum Sommer 2022. | |
| Bild: Können direkt wieder abgebaut werden: Buden des Christkindlmarktes in M�… | |
| Berlin taz | Absagen, Absagen, Absagen, besonders von | |
| Betriebsweihnachtsfeiern, aber auch von Weihnachtsmärkten wie etwa dem | |
| Münchner Christkindlmarkt, von Tagungen wie dem Deutschen Arbeitgebertag, | |
| von Messen, von Events. „Es scheppert wie verrückt. Das ist der Wahnsinn, | |
| was wir für Stornierungsquoten momentan sehen“, sagte Christian | |
| Eichenberger, Mitglied der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft, am | |
| Dienstag. | |
| Angesichts der sich verschärfenden Coronamaßnahmen fordert die | |
| Bundeskonferenz die Verlängerung der wirtschaftlichen Überbrückungshilfen | |
| weit über den 31. Dezember 2021 hinaus bis zum Sommer 2022. Ende dieses | |
| Jahres sollten die Maßnahmen eigentlich enden. | |
| Um der Veranstaltungswirtschaft eine Perspektive zu geben, müsse das | |
| Überbrückungsprogramm bis zu sechs Monate über das Ende aller | |
| Covid-19-Einschränkungen hinweg verlängert werden, sagte Eichenberger. Die | |
| sogenannte Neustarthilfe solle ebenfalls verlängert werden auf über sechs | |
| Monate nach Krisenende, desgleichen die Regelungen zur erleichterten | |
| Kurzarbeit. Als Begründung führte Eichenberger an, dass die Veranstalter in | |
| der Regel Planungsvorläufe von sechs bis zwölf Monaten haben, es also eine | |
| Weile dauert, bis sich die Branche wieder stabilisiert. | |
| Die Bundeskonferenz ist die Lobbyorganisation für mehrere Branchenverbände, | |
| darunter auch die Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft (fwd). Die fwd | |
| hatte kürzlich eine Umfrage unter rund 1.000 Unternehmen gemacht, von denen | |
| 77 Prozent berichteten, in den fünf Tagen zuvor massive Stornierungen | |
| erlebt zu haben, besonders bei betrieblichen Weihnachtsfeiern. Die | |
| entstehenden Umsatzverluste belaufen sich auf 97,9 Millionen Euro. | |
| ## Folgenreiche Empfehlungen | |
| Die [1][vierte Welle der Coronapandemie] mit einem Anstieg der | |
| Neuinfektionen hat vielerorts zu Verschärfungen im Infektionsschutz und zu | |
| Warnungen von Epidemiologen geführt. Der Wechsel von 3G [2][zu 2G und dann | |
| zu 2G+ bei Veranstaltungen] führe zu Umsatzverlusten, sagte Kerstin Meisner | |
| von der Bundeskonferenz. Bei der Regelung 2G+ lassen Veranstalter | |
| Besucher:innen nur dann ein, wenn sie geimpft oder genesen sind und | |
| einen tagesaktuellen negativen Coronatest vorweisen können. | |
| Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte kürzlich 2G+ als | |
| Vorbedingung für Veranstaltungen empfohlen. Am Dienstag kündigten zudem die | |
| Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg weitgehende | |
| 2G-Regeln an, in Berlin gilt eine solche schon. Lothar Wieler, Präsident | |
| des Robert-Koch-Instituts, riet angesichts der neuen Infektionswelle zur | |
| Absage von Großveranstaltungen. Die Bundesvereinigung der | |
| Arbeitgeberverbände (BDA) hatte den Arbeitgebertag mit Verweis auf die | |
| Empfehlung des Robert-Koch-Instituts abgesagt. | |
| Der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), ein | |
| anderer Branchenverband, warnte vor dem „Todesstoß“ für die Branche | |
| angesichts der Einschränkungen und Warnungen. Empfehlungen des | |
| Robert-Koch-Instituts und aus Bundesländern, Veranstaltungen zu schließen, | |
| seien in keiner Weise nachvollziehbar. „Wir wären auch notfalls bereit, von | |
| unseren Besuchern die Vorlage eines aktuellen Schnelltests zu verlangen, | |
| also 2G+ anzuwenden“, sagte Verbandspräsident Jens Michow der | |
| Nachrichtenagentur dpa. | |
| Zur Veranstaltungsbranche gehören nach Angaben von Eichenberger rund | |
| 240.000 Unternehmen, davon 105.000 Soloselbstständige mit derzeit etwa 1,1 | |
| Millionen Arbeitsplätzen. Die sogenannte Überbrückungshilfe III Plus, die | |
| bis 31. Dezember gilt, unterstützt Unternehmen und Soloselbstständige bei | |
| der Deckung von betrieblichen Fixkosten ab einem Umsatzrückgang von 30 | |
| Prozent im Vergleich zum gleichen Monat im Jahr 2019. | |
| 16 Nov 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Die-Coronalage-Ende-Oktober/!5808633 | |
| [2] /Senat-beschliesst-2G-fuer-Berlin/!5811030 | |
| ## AUTOREN | |
| Barbara Dribbusch | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Kulturwirtschaft | |
| Protokoll Arbeit und Corona | |
| Impfung | |
| Müll | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Hamburg | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Schwerpunkt Coronavirus | |
| Ampel-Koalition | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Nachhaltige Weihnachtsbäume: Leihbaum statt Baumarktbusch | |
| Warum jedes Jahr einen Einwegbaum kaufen? Eine Tanne zu mieten kann eine | |
| Alternative sein. Ideal ist die Lösung aber dennoch nicht. | |
| Corona-Hilfen für Unternehmen: Auch Weihnachtsmärkte kommen dran | |
| Für Unternehmen mit Umsatzeinbußen gibt es eine neue Überbrückungshilfe. | |
| Auch die erleichterten Kurzarbeiterregelungen sollen bis Ende März gelten. | |
| Kulturelle Teilhabe in Hamburg: Papier-Impfpass reicht weiter aus | |
| Hamburg verpflichtet die Gastro- und Freizeitbranche zur digitalen | |
| 2-G-Kontrolle. Aber handylose Menschen dürfen weiter Nachweise auf Papier | |
| zeigen. | |
| Coronaprävention im Privatleben: Mit Rumtee am Lagerfeuer | |
| Mit den steigenden Coronazahlen wachsen die Risiken. Und das in der | |
| Vorweihnachtszeit. Vor jedem Besuch also ein Schnelltest? Eine | |
| Entscheidungshilfe. | |
| Ärztin über globale Impfgerechtigkeit: „Die EU bleibt die große Bremserin�… | |
| Wie kommen ärmere Länder an ausreichend Impfstoff gegen Covid-19? Nur durch | |
| Aussetzung des Patentschutzes, sagt Elisabeth Massute von Ärzte ohne | |
| Grenzen. | |
| Nachrichten zur Coronakrise: 2G auch in NRW und Thüringen | |
| In immer mehr Bundesländern gelten bald strenge Beschränkungen für | |
| Ungeimpfte. Derweil werden die ersten Weihnachtsmärkte abgesagt. | |
| SPD, Grüne und FDP zu Corona-Maßnahmen: Ampel zeigt Ländern grünes Licht | |
| Länder sollen Kontaktbeschränkungen anordnen können. Die Schließung von | |
| Schulen, Geschäften und Restaurants bleibt aber tabu. |