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# taz.de -- Kulturelle Teilhabe in Hamburg: Papier-Impfpass reicht weiter aus
> Hamburg verpflichtet die Gastro- und Freizeitbranche zur digitalen
> 2-G-Kontrolle. Aber handylose Menschen dürfen weiter Nachweise auf Papier
> zeigen.
Bild: Das müssen Betreiber anbieten: digitale Eingangskontrolle von Handy zu H…
Hamburg taz | Einen kleinen Schreck verursachte am Dienstag ein Nebensatz
in der [1][2G-Ankündigung des Hamburger Senats]. Ab Samstag sind
bekanntlich nur noch Geimpfte und Genesene in Gastronomie- und
Freizeiteinrichtungen zugelassen. Die Betriebe, so hieß es, „sind
verpflichtet, digitale Kontrollmöglichkeiten zu nutzen“. Als Beispiel wurde
die App „CovPassCheck“ erwähnt.
Die App gab das Robert-Koch-Institut heraus. Sie enthält einen Scanner, der
QR-Codes liest: Quadrate mit schwarzen und weißen Feldern, die
Informationen enthalten. Seit Juni schon können sich Bürger mit Impfpass
[2][bei Apotheken das „Digitale Covid Zertifikat der EU“] ausstellen
lassen, es auf ihr Smartphone laden und fortan bei Kontrollen vorzeigen.
Nur was tun Menschen, die kein Handy haben oder denen all diese Begriffe
nichts sagen? Bislang reichte zum Beispiel bei Hamburgs Bädern ein Impfpass
aus.
Senatssprecher Marcel Schweitzer gibt auf taz-Nachfrage hin Entwarnung: Es
gebe auch weiter „keine Pflicht“ für digitale Anwendungen. Das sei schon
deshalb nicht umsetzbar, weil es die Genesenennachweise nicht digital gebe.
Die neue Pflicht richte sich ausschließlich an die Betreiber. Die müssten
künftig eine Anwendungssoftware bereithalten, für die „schnelle, leichte
und sichere“ Überprüfung der Zugangsbedingungen. Die App „CovPassCheck“…
kostenlos und spare bürokratischen Aufwand für Anbieter und
Gesundheitsämter.
„Gäste, die über keine digitale Nachweismöglichkeit verfügen oder die im
Umgang mit elektronischen Geräten ungeübt sind, können den Nachweis auch
weiterhin in schriftlicher Form erbringen“, sagt Schweitzer. „Zum Beispiel
durch Vorlage des Impfausweises.“ Vorzulegen sei dann auch ein amtlicher
Lichtbildausweis.
## Im Sinne des Datenschutzes
Wenn ein Gast nur den Impfpass hat, „dann ist das so“, sagt auch Niklaus
Kaiser vom Gaststättenverband Dehoga. „Die Maßnahme dient nicht dazu, dass
jene, die kein Handy haben, sich eines anschaffen müssen.“
Der neue Hamburger Datenschutzbeauftragte Thomas Fuchs begrüßt die
Anwendung der „CovPassCheck“-App. Bei der Kontrolle sähe die mit dem
Einlass betraute Person weniger Daten als beim Blick auf den
Smartphone-Bildschirm. Das Abscannen des Codes diene nur der
Echtheitsüberprüfung des Zertifikats, versichert Fuchs. „Eine Speicherung
findet nicht statt.“
„Das geht in die richtige Richtung“, sagt der Hamburger Landesvorsitzende
des Sozialverband SoVD, Klaus Wicher. „Was man elektronisch machen kann,
sollte man elektronisch machen.“ Es sei aber wichtig, weiter den Nachweis
auf Papier zuzulassen. „Denn nicht wenige können sich kein Smartphone
leisten.“ Die dürften nicht ausgeschlossen sein.
„Wir werden Papier-Impfnachweise weiter anerkennen“, sagt auch
Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Das sei wichtig, gerade für ältere
Gäste. Für Menschen ohne Internet erleichtere sich der Zugang zu den Bädern
künftig ohnehin. Weil mit 2G die Abstandspflicht entfällt, könnten
Eintrittskarten wieder an der Kasse gekauft werden.
18 Nov 2021
## LINKS
[1] https://www.hamburg.de/coronavirus/15603606/2021-11-16-sk-corona-veordnung/
[2] https://www.hamburg.de/corona-impfung/15174716/digitaler-impfnachweis/
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Hamburg
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