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# taz.de -- Weiterer Schritt gegen Corona: Nach 2G ist vor 2G-plus
> Der Senat verständigt sich darauf, die erst seit diesem Montag geltende
> Regel schon nächste Woche zu verschärfen. Mediziner warnen vor
> Überlastung.
Bild: Nur 2G allein soll bald nicht mehr reichen: Der Senat will nächste Woche…
Berlin taz | Nur einen Tag nach [1][Inkrafttreten der 2G-Regel] hat sich
der Senat darauf geeinigt, diese Regelung zu verschärfen. Regierungschef
Michael Müller (SPD) kündigte am Dienstag für die kommende Woche einen
„2G-plus“-Beschluss an. „Wir sind uns heute einig geworden, dass wir einen
weiteren Schritt gehen wollen“, sagt er. Der gelte dann ab dem folgenden
Wochenende und bedeute, dass der Zugang zu Lokalen, Friseuren, Museen oder
Fitnessstudios nicht nur auf Geimpfte und Genesene beschränkt ist, sondern
dass zusätzliche Auflagen gelten. Das kann laut Müller Maskentragen,
Abstandsregelung oder ein negativer Coronatest sein. Bislang befreit 2G von
der Masken- und Abstandspflicht.
Müller zitierte zu Beginn der Pressekonferenz nach der Senatssitzung
Bundespräsident [2][Frank-Walter Steinmeier], der am Montag Impfskeptiker
gefragt hatte, was eigentlich noch passieren müsse, um sie zu überzeugen.
„Wir sind hier jetzt auf dem Podium, um zu sagen, was noch passieren kann“,
sagte Müller. „Wir“, das waren neben ihm zwei Top-Führungskräfte der
Charité und des landeseigenen Klinkkonzerns Vivantes, Heyo Kroemer und
Johannes Danckert. Beide sollten anschaulich die Überlastung der
Intensivstationen durch Coronapatienten schildern – und taten das auch.
Ein Drittel Operationen weniger als sonst wegen der großen Zahl an
Coronapatienten, zugleich aber 20 Prozent weniger Intensivbetten als 2020,
weil das Personal fehle, und all das im Warten auf die Folgen von täglich
bundesweit 50.000 Neuinfektionen in der vergangenen Woche – so schildern
Kroemer und Danckert die Lage. „Notwendige Tumoroperationen“ – in
Abgrenzung zu OPs an gutartigen Tumoren – gehören laut Kroemer nicht zu den
wegen Corona verschobenen Operationen: „Alles, was zeitlich drängt, wird
gemacht.“
Die Erweiterung von 2G wird den Anbietern und Veranstaltern laut Müller
Alternativen lassen. Sie sollen selbst entscheiden können, ob zu ihrer
Lokalität am besten Maske, Test oder Abstand passen. Müller zeigte sich
auch offen für eine auf bestimmte Berufsgruppen beschränkte Impfpflicht,
ohne die exakt zu definieren. Es passe für ihn nicht zusammen, wenn für
Kunden, Patienten oder Besucher streng 2G gilt, „und dann werden sie
behandelt, betreut oder bedient von Personal ohne 2G-Status“. Die aktuelle
Coronaverordnung lässt das zu. Eine solche Pflicht soll auch [3][Thema der
Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag] sein – „das macht keinen Sinn
für ein oder zwei Bundesländer allein“, sagte Müller.
Der Regierungschef schloss nicht aus, dass das frühere Corona-Krankenhaus
auf dem Messegelände wiedereröffnet wird. „Wir sind auf alle Eventualitäten
vorbereitet“, sagte er auf Nachfrage. In den Impfzentren, und bei der
Kontaktnachverfolgung sollen auch wieder Soldatinnen und Soldaten der
Bundeswehr aushelfen. „Berlin wird selbstverständlich diese Hilfe in
Anspruch nehmen“, sagte Müller In der aktuellen Lage sei das eine
„Riesenhilfe“.
16 Nov 2021
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2021/pressemitte…
[2] https://www.tagesschau.de/inland/steinmeiner-appell-corona-impfungen-101.ht…
[3] https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/corona-mpk-1980850
## AUTOREN
Stefan Alberti
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