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# taz.de -- Stark steigende Infektionszahlen: Mit 2G gegen die 4. Welle ankämp…
> Der Senat verabredet schärfere Coronaregeln. Weithin soll 2G gelten,
> außer beim Einkaufen und in Bus und Bahn.
Bild: Bus und Bahn sowie Grundversorgung sollen zu den wenigen Ausnahmen von de…
Berlin taz | Es ist bislang formal nur eine bloße „Verständigung“. Doch b…
spätestens Donnerstag soll auch ein offizieller Beschluss des
rot-rot-grünen Senats daraus werden, dass ab dem Wochenende in Berlin in
Sachen Corona weitgehend 2G gilt, also vor allem in Restaurants, Kinos und
Konzerten. Ausnahmen sind offenbar fast nur beim Einkaufen und für den
öffentlichen Personen-Nahverkehr vorgesehen. Bei Veranstaltungen ist zudem
„2G plus“ im Gespräch, wobei das „plus“ entweder Maskenpflicht oder ei…
zusätzlichen Test bedeuten könnte. Bereits festgezurrt ist die Rückkehr zur
Maskenpflicht in den Grundschulen im Laufe dieser Woche.
Weil am Dienstag viele Gedenkveranstaltungen zum 9. November einer
regulären Senatssitzung im Weg standen, hatte sich die Landesregierung
schon am Montagabend per Telefon zusammengeschaltet. Zentraler Punkt war
die Abkehr vom bisherigen Optionsmodell, bei dem Gastwirte und Veranstalter
entscheiden können, ob sie ihre Gäste und Besucher nach dem 2G- oder
3G-Modell einlassen. Das bedeutet bislang: Zutritt entweder nur für
Geimpfte und Genesene, die dann keine Maske tragen müssen, oder auch für
Getestete, dann aber mit Maskenpflicht.
Wegen der stark gestiegenen Zahl neuer Corona-Infektionen will der Senat
nun wie andere Bundesländer weitgehend auf 2G setzen. Die Zahl der
Neuansteckungen wuchs am Dienstag gegenüber der Vorwoche um über 30
Prozent. Der Anteil derjenigen, die Corona auf die Intensivstation bringt,
hat sich im selben Zeitraum um rund 10 Prozent erhöht. Die Charité gab am
Dienstag bekannt, ab sofort alle planbaren Eingriffe abzusagen. Dringliche
Operationen soll es aber weiter geben.
Die mögliche künftige Vize-Regierungschefin Bettina Jarasch (Grüne), die
als derzeitige Co-Fraktionschefin an den Sitzungen des Senats teilnehmen
kann, hatte bereits am Montagmorgen eine Verschärfung angekündigt. Nach
ihren Vorstellungen soll 2G zur Regel werden. Davon nahm sie die
Grundversorgung und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs aus. Was der
nicht genau definierte Begriff „Grundversorgung“ umfasst, war am Dienstag
noch offen. Nahe liegt, dass sich die Ausnahmen an der langen Liste jener
Geschäfte orientieren, die trotz Lockdowns offen bleiben durften. Darunter
fielen neben Lebensmittelgeschäften auch Buchläden, Brillenläden und
Schreibwarengeschäfte.
Im Gespräch ist zudem, 2G teilweise zu 2G plus zu verschärfen. Das soll
nicht immer heißen, dass Genesene oder Geimpfte zudem einen tagesaktuellen
Testnachweis dabeihaben müssten. Laut Vize-Senatssprecher Julian Mieth kann
das auch für eine Maskenpflicht stehen, die es beim reinen 2G-Konzept nicht
gibt. Entscheidend sei, was wann mehr Sinn macht.
Beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband reagierte man
schicksalsergeben: Man habe die Wahlmöglichkeit zwischen 2G und 3G sehr
begrüßt, sagte Landesgeschäftsführer Thomas Lengfelder der taz, werde jetzt
aber auch die neue Regelung mittragen. Die Kontrolle der nötigen Nachweise
wird aus seiner Sicht nicht gerade leichter. Schon bislang gelte: „Die
Gastronomen müssen sich von dem einen oder anderen Gast durchaus was
anhören. Das ist ja hier nicht so breit akzeptiert.“
Details werden laut Vize-Senatsssprecher Mieth derzeit ausformuliert.
Mittwoch oder spätestens Donnerstag soll der offizielle Beschluss folgen
und ab dem Wochenende gelten. Eine Verzögerung ergibt sich daraus nicht:
Auch ein Beschluss vom Dienstag hätte erst im Amtsblatt veröffentlicht
werden müssen und ab Samstag gelten können.
Dass die Rückkehr zur Maskenpflicht in den Grundschulen – und auch in den
Jahrgängen 5 und 6 der grundständigen Gymnasien – bereits Fakt ist, hat
laut Mieth folgenden Hintergrund: Hier konnte die Senatsverwaltung für
Bildung, unterstützt von einem Hygienebeirat, allein entscheiden, weil die
Coronaverordnung des Senats ihr dazu „quasi eine Pauschalermächtigung“
gibt.
Die Maskenpflicht soll laut Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) im
Laufe der Woche gültig werden, „sobald die Schulen die Eltern informiert
haben“. Erst eine Woche vor den Herbstferien war diese Pflicht in den
Grundschulen entfallen, über einen ähnlichen Schritt in den Oberschulen
sollte nach den Ferien diskutiert werden. In Brandenburg sorgt eine
neuerliche Pflicht für Streit im Kabinett (siehe Kasten).
9 Nov 2021
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
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Maskenpflicht
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