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# taz.de -- Rot-Rot in Mecklenburg-Vorpommern: Beunruhigend unklar
> Das neue Bündnis ist für SPD und Linke eine Win-win-Situation. Allerdings
> enthält der Koalitionsvertrag einige Leerstellen in wichtigen Punkten.
Bild: Simone Oldenburg (re.) und Manuela Schwesig stellen den gemeinsames Koali…
Dass sich die Schweriner SPD-Ministerpräsidentin [1][Manuela Schwesig] für
die Linke als künftige Regierungspartnerin aussprechen würde, war noch
einige Tage nach der Wahl am 26. September kaum zu erwarten. Dass es nun
tatsächlich anders kommt, ist zumindest für die beiden Parteien erfreulich.
Ob das Land damit eine gute Regierung bekommt, ist jedoch beunruhigend
unklar: Der Koalitionsvertrag liefert trotz seiner Länge wenige und
überschaubare Antworten auf viele drängende Fragen.
In der Schulpolitik könnte mit der Ankündigung von 1.000 zusätzlichen
Lehrer:innen der Mangel in den ländlichen Gebieten ausgefüllt werden. Es
bleibt aber offen, ob genügend Lehrkräfte für diese Stellen zu begeistern
sind. Fraglich, ob die Umsetzung gelingt, ist auch bei der Einigung in der
Landwirtschaft: Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen soll
sprunghaft steigen. Wie das gehen soll? Mal schauen.
Und die anvisierte Klimaneutralität des Landes ist weiter nicht mehr als
ein großer Wunsch. Dass beide Parteien genug Expertise und Kreativität für
Lösungen zum Erreichen dieses Ziels mitbringen, ist zu bezweifeln. Und
ähnlich sieht es bei der Verkehrswende aus: Die Einführung eines
landesweiten Rufbussystems soll eine bessere Anbindung der Dörfer an das
Schienennetz bringen. Das ist richtig, aber angesichts die Dringlichkeit
der Verkehrswende nur ein kleiner Baustein zur Lösung.
Für die beiden Parteien ist die Koalition hingegen optimal: Die SPD hat nun
eine kleinere Koalitionspartnerin als zuvor. [2][Sie wird ihre Politik
problemlos durchsetzen können], was mit der CDU nicht möglich gewesen wäre.
Da ist die Linke in Meck-Pomm im Unterschied zur CDU, aber auch zu anderen
Landes-Linken verlässlicher. Und die Linke hat es trotz herber Verluste bei
der Landtagswahl nach 15 Jahren wieder in die Regierung geschafft. Das
garantiert für die kommenden Jahre genug Aufmerksamkeit und Chancen, sich
durch Regierungsarbeit zu profilieren.
SPD und Linke sind verständlicherweise glücklich. Doch das könnte sich
angesichts ihrer Leerstellen bei den großen Herausforderungen schnell
ändern.
8 Nov 2021
## LINKS
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Manuela_Schwesig
[2] /Koalitionen-in-Schwerin-und-Berlin/!5804641
## AUTOREN
André Zuschlag
## TAGS
Wahlkampf
SPD
Manuela Schwesig
Schwerpunkt Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern
Die Linke
Mecklenburg-Vorpommern
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Die Linke
Neue Bundesländer
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