Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nobelpreis für Physik: Preis für deutschen Klimaforscher
> Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr unter anderem an den
> Meteorologen Klaus Hasselmann. Ausgezeichnet wird seine Arbeit zur
> globalen Erwärmung.
Bild: Ausgezeichnet mit dem wichtigsten Wissenschaftspreis: Klaus Hasselmann
Stockholm taz/dpa | Den diesjährigen Nobelpreis für Physik erhält unter
anderem der deutsche Meteorologe Klaus Hasselmann zusammen mit seinem
Kollegen Syukuro Manabe aus den USA für Forschungen rund um den Klimawandel
und die globale Erwärmung. Das gab die Königlich Schwedische Akademie der
Wissenschaften in Stockholm am Dienstag bekannt.
Hasselmann wird geehrt für seine physikalischen Modelle für eine
„zuverlässige Vorhersage der Erderwärmung“. Der 90-jährige Manabe und der
89 Jahre alte Hasselmann hätten mit ihrer Forschung den Grundstein unseres
Wissens über das Erdklima und den Einfluss des Menschen darauf gelegt,
teilte das Nobelpreiskomitee mit. Beginnend in den 1960er-Jahren habe
Manabe demonstriert, wie die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu
einem globalen Temperaturanstieg führt.
Etwa ein Jahrzehnt später habe Hasselmann ein Modell geschaffen, das Wetter
und Klima verband und erklären half, warum Klimamodelle trotz der scheinbar
chaotischen Natur des Wetters verlässlich sein können.
Der Nobelpreis für Physik wird auch in diesem Jahr zweigeteilt. Ebenfalls
ausgezeichnet wird der italienische Physiker und Hochschullehrer Giorgio
Parisi. Parisi, der an der Universität La Sapienza in Rom arbeitet, wird
für die Entdeckung geehrte, wie das Zusammenspiel von Unordnung und
Fluktuationen physikalische Systeme von der atomaren bis hin zur
planetarischen Ebene bestimmt. Alle drei hätten mit ihrer Forschung die
Grundlage für das Wissen über das Erdklima und den Einfluss des Menschen
gelegt und die Theorie ungeordneter Materialien und zufälliger Prozesse
revolutioniert. Nach der Bekanntgabe sagte Parisi, es sei sehr dringlich,
starke Entscheidungen in hoher Geschwindigkeit zu fällen, um dem
Klimawandel entgegenzutreten.
Im vergangenen Jahr hat der deutsche Astrophysiker Reinhard Genzel den
Physik-Nobelpreis erhalten. Nun wurden seine Nachfolger bekanntgegeben. Wie
im Vorjahr sind die Nobelpreise mit zehn Millionen schwedischen Kronen
(rund 980.000 Euro) pro Kategorie dotiert.
Genzel und die US-Forscherin Andrea Ghez hatten 2020 die eine Hälfte des
Preises erhalten, während die andere Hälfte an den Briten Roger Penrose
gegangen war. Die drei waren damit für ihre [1][Erforschung von Schwarzen
Löchern] geehrt worden.
Insgesamt haben 215 Preisträgerinnen und Preisträger die Auszeichnung in
der Kategorie Physik bislang erhalten, der US-Forscher John Bardeen dabei
gleich zweimal, insgesamt erhielten bisher vier Frauen die Auszeichnung in
Physik. Der erste Preisträger war der deutsche Physiker Wilhelm Conrad
Röntgen, der den Preis 1901 für die Entdeckung der nach ihm benannten
Röntgenstrahlen erhalten hatte.
Häufig gehen der Preis in Physik und die weiteren wissenschaftlichen
Auszeichnungen an zwei oder drei Wissenschaftler gleichzeitig, die entweder
gemeinsam oder zum selben Fachgebiet geforscht haben. Am Montag war den
US-Forschern [2][David Julius (USA) und Ardem Patapoutian der Nobelpreis
für Physiologie oder Medizin zugesprochen worden.] Die beiden haben
Zellrezeptoren entdeckt, über die Menschen Temperaturen und Berührungen
wahrnehmen.
Verliehen werden die prestigeträchtigen Nobelmedaillen und Diplome
traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und
Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896). Wer dann gemeinsam mit den
Ausgezeichneten in Medizin und in Physik geehrt wird, entscheidet sich in
den nächsten Tagen: Am Mittwoch werden die Preisträger in Chemie ebenfalls
von der Königlich-Schwedischen [3][Akademie der Wissenschaften] verkündet,
am Donnerstag folgt in der Schwedischen Akademie die Bekanntgabe des
Literaturnobelpreisträgers. Am Freitag ist dann in Oslo der
Friedensnobelpreis dran, am nächsten Montag wiederum in Stockholm der Preis
für Wirtschaftswissenschaften, der als einziges nicht auf Nobels Testament
zurückgeht.
5 Oct 2021
## LINKS
[1] /Nobelpreis-fuer-Physik/!5718772
[2] /Nobelpreistraeger-fuer-Medizin/!5801465
[3] /Das-Weltall-im-Interview/!5508308
## TAGS
Nobelpreis
Physik
Naturwissenschaft
Stockholm
GNS
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Coronavirus
Medizin
Physik
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nobelpreis für Physik: Wichtige Botschaft
Der Nobelpreis ist für Klimaforscher Klaus Hasselmann eine späte
Anerkennung. Er betont die Rolle der Wissenschaft beim Kampf gegen die
Erderwärmung.
Nobelpreis für Klimaforscher: Klaus Hasselmann gewinnt
Der Hamburger Meteorologe Klaus Hasselmann musste 89 Jahre alt werden, bis
er mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Nobelpreis für Medizin: Aus der Zeit gefallen
Das Nobelkomitee hat sich dagegen entschieden, Verdienste um die
mRNA-Forschung auszuzeichnen. Das ist mutlos und zeigt: Der Preis ist ein
Relikt der Vergangenheit.
Nobelpreisträger für Medizin: Forscher fürs Gefühl
Der US-Sinnesphysiologe David Julius und der libanesisch-amerikanische
Molekularbiologe Ardem Patapoutian erhalten den Medizin-Nobelpreis.
Nobelpreis für Physik: Erforschung von schwarzen Löchern
Der Physiknobelpreis 2020 geht an Forscher*innen aus den USA,
Großbritannien und Deutschland. Andrea Ghez ist die vierte Frau, die diese
Auszeichnung erhält.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.