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# taz.de -- Berlin will 20.000 Wohnungen kaufen: Deal noch nicht geplatzt
> Der Senat, Vonovia und Deutsche Wohnen verhandeln weiter über den Kauf
> von 20.000 Wohnungen an das Land. Ein Knackpunkt dürfte der Preis sein.
Bild: Bald wieder in städtischer Hand? Der Senat will unter anderem die Hufeis…
Berlin taz | Die Gespräche über den Verkauf von 20.000 Wohnungen der
Wohnungsunternehmen Deutsche Wohnen und Vonovia an das Land Berlin laufen
weiter. Das bestätigten die beiden Konzerne und der Senat der taz am
Freitag. Der Deal, den die SPD im Zuge der Fusionspläne der beiden
DAX-Konzerne eingefädelt hatte, war fraglich, weil die [1][Übernahmepläne
von Vonovia vorerst gescheitert sind].
Der Senat ist dennoch weiter interessiert am Kauf der Wohnungen, wie die
Finanzverwaltung von Matthias Kollatz (SPD) bestätigte. Ein Knackpunkt in
den Verhandlungen dürfte dabei der Preis sein: Die Bewertung der zum
Verkauf stehenden Bestände werde gegenwärtig von den kommunalen
Wohnungsunternehmen Degewo, Howoge und Berlinovo mit externer
Unterstützung geprüft, wie Alexis Demos, Sprecher der Senatsverwaltung für
Finanzen, der taz sagte.
Auf der Grundlage der Bewertungen werde dann weiterverhandelt, hieß es. Bis
Mitte August sollen die Begutachtungen abgeschlossen sein. „Verkäufer und
Käufer beabsichtigen weiterhin, die Transaktion zeitnah abzuschließen“,
sagte Demos. Ebenso geht der Senat davon aus, dass von der Deutschen Wohnen
und Vonovia gemachte Zusagen eingehalten würden. Diese hatten in einem
„Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen“ versprochen, Neubau zu forcieren und
Mietsteigerungen zu begrenzen.
Vonovia und Deutsche Wohnen bekräftigten gegenüber der taz, sich auch
unabhängig von dem geplatzten Megadeal an diese Zusagen halten zu wollen.
Offen blieb unterdessen, ob es einen weiteren Übernahmeversuch der
Immobilienriesen geben wird. Vonovia ist mit 415.000 Wohnungen die größte
private Wohnungsfirma Deutschlands. Die Deutsche Wohnen hat 154.000
Wohnungen, davon 113.000 in Berlin. Die Deutsche Wohnen ist damit das
größte Wohnungsunternehmen der Hauptstadt.
## Viele Sozialbauten sind Teil des Pakets
Unterdessen ist mittlerweile klar, um welche Bestände es genau geht. Nach
taz-Informationen handelt es sich zu einem großen Teil um Sozialbauten und
Siedlungen.
Von Vonovia ist etwa die High-Deck-Siedlung mit 1.916 Wohnungen und das
Quartier Glambecker Ring in Marzahn-Hellersdorf mit 1.692 Wohnungen im
Paket. Von der Deutschen Wohnen sind im Paket aus Neukölln die
Hufeisensiedlung mit 1.964 Wohnungen, die Gropiusstadt mit 2.280 Wohnungen
sowie die Wohnstadt Carl Legien in Pankow mit 1.149 Wohnungen. Zudem wird
über die Ringsiedlung Siemensstadt in Spandau und
Charlottenburg-Wilmersdorf mit 1.370 Wohnungen verhandelt – ebenfalls im
Besitz der Deutschen Wohnen. Zuerst hatte die [2][BZ] darüber berichtet.
Zum Vergleich: Rot-Rot-Grün hat in der Legislaturperiode bisher 26.000
Wohnungen angekauft. Die SPD hatte sich mit dem Deal im Zuge der Fusion in
den Vordergrund gespielt – auch mit dem Versuch, dem bevorstehenden
[3][Volksentscheid Deutsche Wohnen und Co enteignen] den Wind aus den
Segeln zu nehmen.
Das Volksbegehren fordert die Enteignung großer privater Wohnkonzerne mit
mehr als 3.000 Wohnungen und will dafür deutlich weniger als den Marktpreis
zahlen. Mieterinitiativen und [4][die Linke] hatten darauf hingewiesen,
dass Teile des Pakets möglicherweise in einem schlechten Zustand seien und
unter Sanierungsstau litten – man also genau prüfen müsse, wie teuer die
Konzerne verkaufen und ob sie sich nicht nur gesund schrumpfen wollten.
30 Jul 2021
## LINKS
[1] /Geplanter-Immobilien-Mega-Konzern/!5785596
[2] https://www.bz-berlin.de/berlin/ist-muellers-wohnungs-deal-geplatzt-b-z-bea…
[3] /Deutsche-Wohnen--Co-enteignen/!t5764694
[4] /Wohnungsdeal-der-SPD-in-Berlin/!5783746
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
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