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# taz.de -- Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Ausgezeichnete Selbstbesti…
> Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Tsitsi Dangarembga.
> In ihren Romanen geht es um Selbstbestimmung und Feminismus.
Bild: Tsitsi Dangarembga erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Frankfurt dpa/epd/taz | Die simbabwische Autorin und Filmemacherin Tsitsi
Dangarembga erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2021. Das
gab der Stiftungsrat am Montag in Frankfurt am Main bekannt.
„Die Schriftstellerin und Filmemacherin aus Simbabwe verbindet in ihrem
künstlerischen Werk ein einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick
und ist deshalb nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes,
sondern auch eine [1][weithin hörbare Stimme Afrikas in der
Gegenwartsliteratur]“, begründete der Stiftungsrat laut Pressemitteilung
die Entscheidung. „In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das
Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen“, erklärte die
Vorsitzende des Stiftungsrats des Friedenspreises Karin Schmidt-Friderichs
am Montag in Frankfurt am Main.
Die Autorin wurde 1959 in Mutoko im damaligen Rhodesien (heute Simbabwe)
geboren. An der University of Zimbabwe studierte sie in den 80er-Jahren
Psychologie. 1988 erschien ihr Debüt-Roman „Nervous Conditions“ als erster
Teil einer autobiografisch geprägten Trilogie. 2006 wurde der zweite Teil,
„The Book of Not“ veröffentlicht, 2018 folgte „This Mournable Body“. D…
drei Bücher erzählen vom Aufwachsen und Leben einer nach Selbstbestimmung
strebenden Frau in Simbabwe und veranschaulichen die
Unterdrückungsmechanismen von Gender, Kolonialismus und Rassismus.
Dangarembga beschreibt nach den Worten von Schmidt-Friderichs in ihrer
Romantrilogie den Kampf einer heranwachsenden Frau um das Recht auf ein
menschenwürdiges Leben und Selbstbestimmung in Simbabwe. „Dabei zeigt sie
soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug
hinausgehen.“
In den 90er-Jahren wandte sich Dangarembga dem Medium Film zu. In ihren
Filmen thematisiert die Autorin Probleme, die durch das Aufeinandertreffen
von Tradition und Moderne entstehen. [2][An der Deutschen Film- und
Fernsehakademie Berlin studierte sie von 1989 bis 1996 Filmregie.]
## Eine friedlich protestierende Aktivistin
Die Filmemacherin engagiert sich als Aktivistin für feministische Anliegen
und politische Veränderung in Simbabwe. „Gegenwärtig richtet sich ihr
friedlicher Protest gegen Korruption, für den Dangarembga auch in Kauf
nimmt, von der Regierung gerichtlich verfolgt zu werden“, erläuterte
[3][der Stiftungsrat.] Nachdem sie im Juli 2020 zur Teilnahme an einer
Anti-Korruptions-Demonstration aufrief, wurde sie für kurze Zeit inhaftiert
und auf Bewährung wieder freigelassen. 2021 erhielt sie den PEN Pinter
Prize sowie den PEN International Award for Freedom of Expression.
Die Verleihung des Friedenspreises findet am Sonntag, 24. Oktober 2021,
unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Gesundheitsbestimmungen in der
Frankfurter Paulskirche statt und wird live um 11 Uhr im ZDF übertragen.
Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
21 Jun 2021
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