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# taz.de -- Schul-Lockdown in Hamburg: Rektoren wollen ihre Kinder zurück
> Schulleiter der Gymnasien fordern Wechselunterricht für alle Jahrgänge.
> Es wäre möglich, ein Drittel der Schüler zeitgleich ins Gebäude zu
> lassen.
Bild: Sozialisation ohne Schule: Kinder ab Klasse fünf sind in Hamburg wegen C…
Hamburg taz | Nach der [1][Elterninitiative „Back to school“] fordern jetzt
auch Schulleiter die weitere Öffnung der Hamburger Schulen. „Wir bekommen
täglich Zuschriften besorgter Eltern, die die Motivation ihrer Kinder
schwinden sehen“, schreibt die Vereinigung der Leitungen Hamburger
Gymnasien und Studienseminare (VLHGS). Lehrer erlebten Kinder, die
abgehängt würden, denen Freunde und soziale Kontakte fehlten.
Wie berichtet, [2][entfällt an Hamburgs weiterführenden Schulen] – mit
Ausnahme der Abschlussjahrgänge und der 6. Klassen der Gymnasien – seit
Weihnachten der Präsenzunterricht. Die lange Schließung aus 2020
hinzugerechnet, fehlen den Schülern acht Monate Schule. Die [3][Petition
„Back to school“] fordert deshalb „Wechselunterricht“ für alle Stufen.…
[4][Gewerkschaft GEW] fordert dagegen, die mittleren Jahrgänge sollten im
zu Hause Fernunterricht bleiben, solange der Inzidenzwert in Hamburg über
100 liegt. Zuletzt lag er bei 124,9.
Doch die Gymnasialleiter halten die jetzige Praxis für nicht länger
gangbar. Denn Schule habe auch die Aufgabe, die individuelle Entwicklung
und Sozialisation der Kinder zu ermöglichen. „Die Fixierung auf die
Abschlussjahrgänge ist falsch. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel hin zu
den pädagogischen Bedürfnissen“, sagt VLHGS-Vorstand Christian Gefert zur
taz. Es gebe zum Beispiel Fünftklässler, die kaum Unterricht in ihrer neuen
Klasse hatten. Die erreiche man kaum noch. „Die machen nicht mal mehr den
Bildschirm an.“
Konkret fordert die VHLGS eine „Öffnungsstrategie“ mit vier Säulen. So
sollte es den Schulen erlaubt sein, von Mai bis zu den Sommerferien ein
Drittel ihrer Schüler gleichzeitig im Schulgebäude zu beschulen. Die
Zeiträume und Jahrgänge sollten von den Schulen festgelegt werden. Ziel sei
aber, jedem Schüler vor den Ferien Präsenz zu ermöglichen. Ferner gehörten
die Bildungspläne „kurzfristig adäquat gekürzt“, damit Raum für Pädago…
bleibe. Zudem solle täglich getestet werden und alle Lehrkräfte sollten ein
Impfangebot bekommen.
## Senator Rabe prüft „Spielräume“ für Klasse fünf und sechs
Schulsenator Ties Rabe (SPD) sagt dazu, er verstehe den Wunsch nach
Schulöffnung für weitere Klassen „allzu gut“. Der aktuelle
Bundestagsbeschluss fordere aber ab einer Inzidenz von 100
Wechselunterricht, ohne dies auf bestimmte Jahrgänge zu beschränken.
Gleichfalls gebe es in allen Bundesländern solche Beschränkungen. Hamburg
liege mit seiner Öffnungsstrategie im „Mittelfeld“. Eine Öffnung werde in
jedem Fall möglich, wenn die Inzidenzzahl stabil unter 100 liege. Ob es
darüber hinaus Spielräume gebe, werde „derzeit geprüft“, so Rabe. Vorran…
seien dabei die Klassenstufen fünf und sechs „in den Blick zu nehmen“.
Christian Gefert merkt an, so eine Prüfung dürfe nicht lange dauern. „Wenn
wir jetzt keinen Plan machen, besteht die Gefahr, dass einige Stufen bis zu
dem Sommerferien gar nicht mehr in die Schule kommen.“
24 Apr 2021
## LINKS
[1] /Hamburger-Eltern-starten-Petition/!5762449
[2] /Schuloeffnung-in-Hamburg/!5752261
[3] https://www.openpetition.de/petition/online/back-to-school-teil-praesenzbes…
[4] https://www.gew-hamburg.de/themen/schule/geplanter-inzidenzwert-von-165-ist…
## AUTOREN
Kaija Kutter
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