| # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: EMA empfiehlt AstraZeneca … | |
| > Die EMA erkennt Gefahren für Blutgerinnsel, doch die Vorteile des Vakzins | |
| > seien größer. Großbritannien ändert die Empfehlung. | |
| Bild: EMA empfiehlt weiterhin uneingeschränkt die Anwendung des Corona-Impfsto… | |
| ## Großbritannien: AstraZeneca nur noch für über 30-Jährige | |
| Die britische Impfkommission hat ihre Empfehlung für den | |
| AstraZeneca-Impfstoff geändert. Das Präparat soll künftig möglichst nur | |
| noch Erwachsenen über 30 Jahren verabreicht werden, wie die Kommission am | |
| Mittwoch mitteilte. Grund sind Berichte über seltene Fälle von | |
| Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin. | |
| ## EMA: AstraZeneca-Impfstoff weiter benutzen | |
| Trotz sehr seltener Fälle von Hirnthrombosen empfiehlt die | |
| EU-Arzneimittelbehörde EMA uneingeschränkt die Anwendung des | |
| Corona-Impfstoffes von AstraZeneca. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu | |
| bewerten als die Risiken, erklärte die EMA am Mittwoch in Amsterdam. Es sei | |
| aber ein [1][möglicher Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff und seltenen | |
| Thrombose-Fälle]n festgestellt worden. Diese Thrombosen seien vor allem bei | |
| Frauen im Alter von unter 60 Jahren binnen zwei Wochen nach der Impfung | |
| aufgetreten. Spezifische Risikofaktoren seien nach den bisherigen | |
| Erkenntnissen nicht bestätigt worden. Die EMA gab zunächst keine | |
| Einschränkungen für den Einsatz des Mittels bekannt. | |
| AstraZeneca hat immer wieder erklärt, Studien hätten keine erhöhte | |
| Thrombose-Gefahr gezeigt. Die EMA geht nach eigenen Angaben derzeit mehr | |
| als 60 Berichten zu Gehirn-Thrombosen – also Blutgerinnseln – nach. Einige | |
| verliefen tödlich. Mehrere Länder – darunter Deutschland – empfehlen die | |
| Impfung mit AstraZenca inzwischen nicht mehr für jüngere Menschen. | |
| (rtr/dpa) | |
| ## Söder glaubt nicht an vorgezogene Coronarunde | |
| Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rechnet in dieser Woche nicht mehr | |
| mit einer Konferenz von Bund und Ländern um den weiteren Coronakurs. Es | |
| werde wohl keine vorgezogene Ministerpräsident:innenkonferenz | |
| geben, sagte der CSU-Chef am Mittwoch nach der Sitzung des bayerischen | |
| Kabinetts in München. | |
| Er begründete dies mit den unterschiedlichen Meinungen unter den Ländern | |
| bezüglich eines einheitlichen Vorgehens etwa für einen erneuten harten | |
| Lockdown. Derzeit sehe es leider nicht nach der Einheitlichkeit aus, die | |
| für den härteren Kurs notwendig sei. „Ich halte die Idee für sinnvoll“, | |
| betonte Söder, aber im Moment gebe es dafür von den SPD-Ländern und auch | |
| unter den CDU-Ländern keine „große Unterstützung“. | |
| Ein „genereller Lockdown“ könne aber nur einheitlich von Bund und Ländern | |
| beschlossen werden, ansonsten drohe ein erneuter Flickenteppich. Für die | |
| regionalen Lösungen gebe die „Notbremse“ schon jetzt ein Instrument, hier | |
| sei aber zu überlegen, ob diese nicht in einem Bundesgesetz verankert | |
| werden könne, „damit sie für alle greift“. Söder kritisierte erneut, dass | |
| die in der „Notbremse“ hinterlegten Maßnahmen wie eine Ausgangssperre nicht | |
| einheitlich umgesetzt würden. Auch dies müsse bei der nächsten | |
| Ministerpräsident:innenkonferenz entschieden werden. (dpa) | |
| ## Antisemitismus wächst in der Pandemie | |
| Die Coronapandemie hat im vergangenen Jahr antisemitische Hassgefühle ins | |
| Internet verschoben. Forscher der Universität von Tel Aviv erklärten in | |
| einem am Mittwoch veröffentlichen Bericht, die Zahl der gewaltsamen | |
| Übergriffe auf Jüd:innen sei 2020 in rund 40 Ländern zurückgegangen. | |
| Online hätten jedoch Verschwörungstheorien starke Verbreitung gefunden, was | |
| die Sorge auslöse, dass es nach dem Ende der Einschränkungen vermehrt zu | |
| Gewalt gegen Jüd:innen kommen könne. | |
| „Antijüdischer Hass im Netz bleibt nie im Netz“, erklärte der Präsident … | |
| Europäischen Jüdischen Kongresses, Mosche Kantor. „Wir müssen darauf | |
| vorbereitet sein, dass antisemitische Verschwörungstheorien zu körperlichen | |
| Angriffen auf Juden führen, wenn die Lockdowns zu Ende gehen.“ | |
| Die Wissenschaftler des Kantor-Zentrums zur Studie des Zeitgenössischen | |
| Judentums erklärten, antisemitisches Gedankengut sei im Internet mit Beginn | |
| der Corona-Pandemie im Februar 2020 vermehrt geteilt worden. Auch andere | |
| ethnische und religiöse Gruppen seien für die Ausbreitung des Virus | |
| verantwortlich gemacht worden. Häufig sei aber geäußert worden, dass Juden | |
| und Israelis das Coronavirus erschaffen und verbreitet hätten, um dann mit | |
| Impfstoffen Geld zu verdienen. Konkret verantwortlich gemacht wurden zum | |
| Beispiel die Familie Rothschild und der Milliardär George Soros. | |
| Die Forscher verwiesen darauf, dass Verschwörungstheoretiker auch immer | |
| wieder falsche Vergleiche zwischen den Restriktionen zur Eindämmung der | |
| Pandemie und dem Holocaust zogen. Die antisemitischen Botschaften seien | |
| nicht nur von Extremisten weiterverbreitet worden, sondern auch von | |
| Menschen ohne genau definierte politische oder ideologische Identität, hieß | |
| es in den Bericht, der jährlich veröffentlicht wird. | |
| Die Zahl der körperlichen Verletzungen bei antisemitischen Zwischenfällen | |
| ging laut dem Bericht 2020 um 37 Prozent zurück. Sachschäden fielen um 35 | |
| Prozent. Es gebe allerdings Hinweise, dass die Hassgefühle durchaus | |
| uneingeschränkt existierten. Darauf deuteten unter anderem eine Zunahme | |
| gewaltsamer Übergriffe in den USA und ein deutlicher Anstieg in Deutschland | |
| hin. In beiden Ländern habe Vandalismus einen Großteil der Fälle | |
| ausgemacht. Auch die Schändung von jüdischen Friedhöfen und anderen Orten | |
| des Gedenkens sei um ein Viertel gestiegen. Es haben 19 Prozent mehr Fälle | |
| von Vandalismus an Synagogen gegeben. | |
| Große Plattformen wie Twitter und Facebook seien stärker gegen rassistische | |
| und antisemitische Postings vorgegangen, erklärten die Forscher. Damit | |
| hätten sie Verschwörungstheoretiker aber nur in die dunkleren Ecken des | |
| Internets gedrängt, wo sie nur schwer zu ermitteln seien. | |
| Das Zentrum berichtet von einer zunehmenden Aggressivität bei Angriffen und | |
| verbalen Attacken. Als Beispiel wurde das sogenannte Zoom-Bombing genannt. | |
| Dabei hacken sich Extremisten in Videokonferenzen von jüdischen Gemeinden | |
| und Organisationen und posten Hakenkreuze und antisemitische | |
| Beschimpfungen. (ap) | |
| ## Bundesregierung für einheitlichen, kurzen Lockdown | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert für kurze, aber verschärfte | |
| Einschränkungen angesichts der Infektionslage. „Deswegen ist jede Forderung | |
| nach einem kurzen, einheitlichen Lockdown richtig“, sagte ihre | |
| Vize-Sprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin auf eine Frage zur | |
| Position der Kanzlerin. Die Infektionszahlen seien zwar wegen der Ostertage | |
| nicht verlässlich. Die wachsende Zahl der belegten Intensivbetten spreche | |
| aber eine klare Sprache. | |
| Die Bundesregierung unterstützt damit indirekt die Idee eines | |
| „Brücken-Lockdowns“ von CDU-Chef Armin Laschet. Demmer sagte: „Deswegen … | |
| auch jede Forderung nach einem kurzen einheitlichen Lockdown richtig. Auch | |
| ein gemeinsames bundeseinheitliches Vorgehen wäre hier wichtig.“ | |
| Demmer fügte hinzu: „Die Vielfalt der beschlossenen Regeln trägt im Moment | |
| nicht zur Sicherheit und zur Akzeptanz bei.“ Für vorgezogene Beratungen der | |
| Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin, wie von Laschet ebenfalls | |
| vorgeschlagen, gibt es nach ihren Worten im Moment aber „erkennbar keine | |
| Mehrheit“. Die nächsten Beratungen der Kanzlerin mit den Länderchefs sind | |
| für Montag geplant. (dpa/rtr) | |
| ## Alkohol- und Tabakkonsum bei Jüngeren steigt | |
| Viele junge Menschen konsumieren einer aktuellen Studie zufolge seit Beginn | |
| der Coronapandemie mehr Tabak und Alkohol als vorher. Die Entwicklung sei | |
| besorgniserregend, sagte Michael Falkenstein von der Kaufmännischen | |
| Krankenkasse (KKH) am Mittwoch in Hannover. Auf den Alkohol- und | |
| Tabakkonsum älterer Menschen wirke sich die Pandemie weniger stark aus. | |
| Für die Studie hatte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der KKH | |
| 1.005 Menschen online repräsentativ zu ihrem Alkohol- und Tabakkonsum | |
| befragt. Jeder achte 16- bis 29-Jährige trinkt den Angaben der Kasse | |
| zufolge seit Beginn der Pandemie mehr Alkohol, unter den 50- bis | |
| 69-Jährigen ist jeder Zehnte betroffen. Unter den jüngeren Rauchern gab | |
| jeder dritte in der Befragung an, öfter zur Zigarette zu greifen als | |
| vorher. In der älteren Vergleichsgruppe sagte das jeder Vierzehnte. | |
| Falkenstein bezeichnete die Entwicklung als Rückschritt: In den vergangenen | |
| zehn Jahren seien Diagnosen von [2][Alkoholmissbrauch bei 15- bis | |
| 19-Jährigen] um 10 Prozent zurückgegangen, die Diagnosen von | |
| Tabakmissbrauch um knapp 15 Prozent. Der Konsum steige offenbar auch aus | |
| Langeweile, Frust und Perspektivlosigkeit an. Falkenstein forderte, nicht | |
| den Alkohol- und Tabakverbrauch selbst, sondern dessen Ursachen zu | |
| bekämpfen – etwa Depressionen und Angststörungen. Diese könnten sich in | |
| Krisensituationen verschärfen. (epd) | |
| ## Studie: Psychiatrische Spätfolgen von Covid-19 | |
| Einer Studie zufolge leidet ein Drittel der Menschen nach überstandener | |
| Covid-19-Erkrankung unter neurologischen oder psychiatrischen Störungen. | |
| „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Hirnleistungs- und psychiatrische Störungen | |
| nach Covid-19 häufiger auftreten als nach Grippe oder anderen Infektionen | |
| der Atemwege“, erklärt Max Taquet, Psychiater an der britischen Universität | |
| Oxford und einer der Studienleiter. | |
| Forscher, die die Symptome bei 230.000 überwiegend amerikanischen | |
| Patient:innen analysierten, sagten, es sei nicht klar, wie das Virus | |
| mit Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen zusammenhänge. Aber es | |
| seien die häufigsten Diagnosen unter den 14 untersuchten Erkrankungen. | |
| Post-Covid-Fälle wie Schlaganfall, Demenz und andere neurologische | |
| Störungen seien seltener, aber immer noch signifikant, insbesondere bei | |
| Patient:innen mit schwerem Covid-19-Verlauf. (rtr) | |
| ## Fast 10.000 Neuinfektionen gemeldet | |
| Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) | |
| binnen eines Tages 9.677 Neuinfektionen mit dem [3][Coronavirus] gemeldet. | |
| Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 298 neue Todesfälle verzeichnet. | |
| Nach RKI-Annahmen werden derzeit aufgrund von Urlaub und geschlossenen | |
| Praxen gegebenenfalls noch etwas weniger Tests als vor den Ferien | |
| durchgeführt. Das RKI geht davon aus, dass die Testhäufigkeit erst nach den | |
| Osterferien, also in den meisten Bundesländern nach dem kommenden | |
| Wochenende, wieder auf einem mit den Vorwochen vergleichbaren Niveau liegt. | |
| (dpa) | |
| ## Spahn fordert erneut einheitliches Vorgehen | |
| Im Kampf gegen die Coronapandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn | |
| (CDU) ein deutschlandweit einheitliches Vorgehen angemahnt. Nötig sei eine | |
| „möglichst große Einheitlichkeit und Einigkeit“ zwischen dem Bund und | |
| „möglichst allen 16 Ländern“, sagte Spahn am Dienstagabend in der ARD. | |
| Insbesondere müsse klar sein, dass die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz | |
| nicht über 100 steigen dürfe. Sollte dies doch geschehen, müsse „sehr | |
| stark“ reagiert werden. | |
| Spahn sprach sich angesichts der aktuellen Infektionslage für weitere | |
| Kontaktbeschränkungen aus. Impfen und Tests allein würden die dritte | |
| Infektionswelle nicht brechen, warnte er. „Es geht um einen Lockdown, der | |
| die Welle so bricht, dass wir anschließend mit viel mehr Tests, mit mehr | |
| Sicherheit bestimmte Bereiche öffnen können“. In einem nächsten Schritt | |
| könne dann mit dem Impfen „der entscheidende Unterschied“ gemacht werden. | |
| Der Start der Impfkampagne in den Hausärzt:innenpraxen sei ein | |
| wichtiger Schritt, der dazu beitragen werde, dass die „Zahl der Impfungen | |
| im zweiten Quartal stark steigen wird“, betonte Spahn weiter. | |
| Im Online-Dienst Twitter gab Spahn unterdessen bekannt, dass seine über | |
| 60-jährigen Eltern inzwischen im Westmünsterland mit dem Impfstoff von | |
| Astrazeneca geimpft worden seien. Dabei sei alles „reibungslos und | |
| fürsorgend“ verlaufen. Er danke allen, „die jeden Tag bei unserer | |
| Impfkampagne mithelfen“. (afp) | |
| ## USA: Impfungen bald für alle | |
| Impfen ohne „verwirrende Einschränkungen“: In den USA sollen alle | |
| Erwachsenen schon in weniger als zwei Wochen einen Termin für eine | |
| Corona-Impfung vereinbaren können. „Wir machen unglaubliche Fortschritte“, | |
| sagte US-Präsident Joe Biden am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus. „Vom | |
| 19. April an ist jeder Erwachsene in jedem Staat, jeder Erwachsene in | |
| diesem Land berechtigt, sich in die Schlange zu stellen, um eine | |
| Corona-Impfung zu bekommen.“ Vom Impferfolg der Amerikaner:innen | |
| sollen auch andere Länder profitieren, wie Biden deutlich machte. Das | |
| dürfte aber erst in einigen Monaten soweit sein. | |
| Mit der baldigen landesweiten Aufhebung der Staffelung der Impfberechtigten | |
| sendet Biden ein weiteres Zeichen an die Bevölkerung, dass die USA in der | |
| Pandemie auf dem richtigen Weg seien. Die guten Neuigkeiten verknüpfte er | |
| aber wie gewohnt mit einer Warnung. Das Virus breite sich weiter aus, weil | |
| zu viele Menschen der Annahme seien, dass man die Ziellinie schon erreicht | |
| habe. | |
| „Lassen Sie mich todernst mit Ihnen sein: Wir sind nicht an der Ziellinie“, | |
| sagte Biden. Neue Varianten des Coronavirus verbreiteten sich schnell, die | |
| Zahl der Neuinfektionen gehe wieder nach oben und auch die Zahl der | |
| Neueinlieferungen in Krankenhäuser sei nicht mehr rückläufig. Auch wenn | |
| immer mehr Impfungen verfügbar und mehr Menschen geimpft seien, brauche es | |
| Zeit, bis der komplette Schutz eintrete. (dpa) | |
| ## Söder springt Laschet bei – zumindest ein bisschen | |
| Der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin | |
| Laschet hat für seinen Vorstoß zu einem zwei- bis dreiwöchigen harten | |
| Lockdown doch noch Unterstützung aus der CSU erhalten. Allerdings ordnete | |
| Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Laschets Äußerung zugleich als | |
| Anschluss an eigene Positionen ein. Beide gelten als Konkurrenten um die | |
| Kanzlerkandidatur der Unionsparteien. | |
| Es sei wichtig, durch ein sehr konsequentes Management bei der Bekämpfung | |
| der Coronapandemie aus der Endlosschleife herauszukommen, sagte CSU-Chef | |
| Söder am Dienstagabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. „Ich habe diese | |
| These eigentlich, wenn ich das so sagen darf, immer vertreten, die | |
| Kanzlerin auch. Und jeder, der mitmacht – finde ich super, weil es | |
| verstärkt die Basis jener, die für Umsicht und Vorsicht eintreten.“ | |
| Laschet hatte am Ostermontag vorgeschlagen, im Kampf gegen die dritte | |
| Coronawelle einen „Brücken-Lockdown“ zu beschließen. Damit solle die Zeit | |
| überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien. Nötig sei es, in einer | |
| nochmaligen „Kraftanstrengung“ die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 | |
| Neuinfektionen je 100.000 Einwohner:innen zu drücken. „Da geht es um | |
| zwei, drei Wochen“, hatte er gesagt. | |
| Söders Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte Laschets Vorstoß | |
| zunächst noch als unausgegoren bewertet. Die Richtung befand er zwar für | |
| richtig, nötig seien aber „konkrete Konzepte, die mit wissenschaftlichen | |
| Daten untermauert sind“. (dpa) | |
| ## Mehr als 4.000 neue Todesfälle in Brasilien | |
| Die Zahl der bestätigten Todesopfer in Verbindung mit dem Coronavirus | |
| binnen 24 Stunden hat in Brasilien erstmals die Marke von 4.000 | |
| überschritten. Das Land ist nach den USA und Peru das dritte weltweit, das | |
| diesen Schwellenwert übertroffen hat. Nach Angaben des | |
| Gesundheitsministeriums vom Dienstag wurden innerhalb eines Tages 4.195 | |
| Tote registriert. Die Zahl der Coronatoten seit Beginn der Pandemie steuert | |
| in Brasilien auf 340.000 zu, weltweit sind es nur in den USA noch mehr. | |
| Obwohl das [4][Gesundheitssystem in Teilen des Landes zusammengebrochen | |
| ist], fahren viele Gouverneure, Bürgermeister und Richter die Wirtschaft | |
| teilweise wieder hoch. Präsident Jair Bolsonaro, der die Risiken der | |
| Pandemie lange heruntergespielt hat, ist ein strikter Gegner von | |
| Lockdown-Maßnahmen, weil sie der Wirtschaft schadeten. (ap) | |
| ## Lambrecht für Privilegien für Geimpfte | |
| Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) schließt sich | |
| Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an und plädiert dafür, gegen Corona | |
| Geimpfte mit Menschen gleichzustellen, die negativ auf das Virus getestet | |
| wurden. Das sei „ein logischer Schritt“ angesichts der aktuellen | |
| wissenschaftlichen Erkenntnisse, wonach von Geimpften kaum mehr ein | |
| Infektionsrisiko ausgeht, sagte Lambrecht. Auch der Berliner Staatsrechtler | |
| Ulrich Battis teilt diese Ansicht und hält es für möglich, dass Geimpfte | |
| erfolgreich gegen eine weitere Einschränkung ihrer Grundrechte klagen. | |
| Die SPD-Politikerin Lambrecht führte in der Bild-Zeitung (Mittwoch) zur | |
| Begründung aus: „Wir leben in keinem Obrigkeitsstaat, der Grundrechte nach | |
| Belieben einschränken oder zurückgeben kann.“ Wenn von Geimpften keine | |
| höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, | |
| entfalle eine wichtige Begründung für die Einschränkung ihrer Grundrechte. | |
| Das müsse dann selbstverständlich berücksichtigt werden. | |
| Aktuell gehe es darum, die dritte Welle der Pandemie zu brechen. Tests | |
| würden bei den kommenden Öffnungsschritten eine wichtige Rolle spielen, | |
| sagte Lambrecht: „Dann sollte auch die Impfung berücksichtigt werden.“ Die | |
| Justizministerin folgt damit einer Argumentation von Gesundheitsminister | |
| Spahn. Er hatte am Wochenende angekündigt, Erkenntnisse des | |
| Robert-Koch-Instituts zur Infektiösität Geimpfter in Gespräche mit den | |
| Bundesländern einzubringen, die entsprechend ihre Coronaverordnungen | |
| anpassen müssten. (epd) | |
| ## Amnesty: Corona verschlechtert Menschenrechtslage | |
| Die Menschenrechtslage hat sich wegen der Coronakrise für Millionen | |
| Menschen weltweit verschlechtert. Das geht aus dem Jahresbericht von | |
| Amnesty International hervor, der am Mittwoch in Berlin veröffentlicht | |
| wurde. In vielen Teilen der Welt verstärke die Pandemie bestehende | |
| Ungleichheit, Diskriminierung und Unterdrückung. | |
| Dabei litten vorerkrankte Menschen, Geflüchtete, Beschäftigte im | |
| Gesundheitswesen, Minderheiten sowie Frauen und Mädchen am meisten unter | |
| den Folgen der Covid-19-Krise. Autoritäre Regierungen gingen oft mit Gewalt | |
| gegen die Zivilgesellschaft vor, während die internationale Zusammenarbeit | |
| versage, etwa beim Zugang zu Corona-Impfstoff. | |
| „Millionen von Menschen waren im letzten Jahr massiv der Pandemie und ihren | |
| Folgen ausgesetzt, ohne dass Regierungen weltweit ihrer menschenrechtlichen | |
| Schutzpflicht ausreichend nachgekommen wären“, kritisierte der | |
| Generalsekretär von Amnesty Deutschland, Markus N. Beeko. „Zahlreiche | |
| Staaten missbrauchten die Gesundheitskrise, um weiter rechtsstaatliche | |
| Prinzipien aufzulösen und Rechte einzuschränken, oder nahmen billigend den | |
| Tod von Menschen aus Risikogruppen oder dem Gesundheitssektor in Kauf.“ | |
| Kritische Stimmen, die auf Missstände aufmerksam machten, seien vielerorts | |
| gezielt verfolgt und unterdrückt worden. Auch bewaffnete Gruppen nutzten | |
| verstärkt Gewalt in politischen Konflikten. Der Bericht analysiert die | |
| Menschenrechtslage in 149 Ländern. | |
| Besonders in Afrika südlich der Sahara sei die verheerenden Auswirkungen | |
| gewalttätiger Konflikte durch die Coronakrise verstärkt worden, wie in | |
| Äthiopien, Mosambik, Kamerun und Nigeria, hieß in dem Bericht. In Ländern | |
| wie Angola, Guinea und Uganda sei der Pandemieschutz als Ausrede genutzt | |
| worden, um gegen Oppositionelle, Menschenrechtler:innen und | |
| Aktivist:innen vorzugehen. Dabei seien Zivilisten getötet worden. | |
| Alarmierend sei auch die Lage der Beschäftigten im Gesundheitswesen. | |
| Weltweit seien mindestens 17.000 von ihnen im vergangenen Jahr gestorben, | |
| ein Großteil in Südamerika. Sie arbeiteten oftmals ohne grundlegende | |
| Schutzvorkehrungen, und in mehr als einem Viertel der Länder seien zudem | |
| staatliche Repressionen gegen medizinisches Personal dokumentiert worden. | |
| Auch die katastrophalen Lebensumstände von Geflohenen habe die Pandemie | |
| verschärft. Viele seien ohne Grundversorgung festgesetzt worden, an vielen | |
| Grenzen wurden sie rechtswidrig zurückgedrängt und misshandelt. Der Bericht | |
| stellt außerdem in vielen Regionen einen erheblichen Anstieg von häuslicher | |
| und geschlechtsspezifischer Gewalt fest. Für Frauen sowie Homo- und | |
| Transsexuelle seien viele Hilfsangebote nicht mehr verfügbar gewesen. (epd) | |
| 7 Apr 2021 | |
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