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# taz.de -- Konflikt in der Ostukraine: Moskau pfeift seine Truppen zurück
> Die Führung in Kiew reagiert verhalten optimistisch auf Ankündigung.
> Prorussische Kämpfer in der Ostukraine fordern militärische Lösung.
Bild: Russische Soldaten während des Manövers im russischen Taganrog, nahe de…
Berlin taz | Mit Erleichterung hat der ukrainische Präsident Wolodimir
Selenski die Erklärung des russischen Verteidigungsministers Sergei Schoigu
aufgenommen, [1][die Manöver an der Grenze zur Ukraine] und auf der Krim zu
beenden. „Die Verringerung der Truppen an unserer Grenze reduziert die
Spannungen“ freute sich Selenski auf Twitter.
Optimistisch gibt sich auch Alexei Resnikow, Minister für die besetzten
Gebiete. „Es wird keinen Krieg geben, das darf nicht sein“, zitiert das
Portal strana.ua Resnikow. „Schoigus Erklärung ist ein positives Ereignis“,
kommentierte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba den angekündigten
Truppenrückzug. Damit käme man einer Entspannung näher. Gleichzeitig seien
jedoch weder die Eskalation noch der Konflikt als solcher beendet. Nun
müsse man beobachten, ob der Ankündigung eines Abzugs auch dessen Umsetzung
folge.
Russland habe von seinen Zielen nicht abgelassen, warnt der russische
Politologe Andrei Piontkowski in der Nowoje Wremja. Man habe in Russland
begriffen, dass Krieg ein sehr hoher Preis sei, den man zu zahlen habe.
„Wenn Putin die Kapitulation der Ukraine mit anderen Mitteln erreichen
kann, wird er dies mit größtem Vergnügen tun, braucht er doch keine
vernichtenden Sanktionen zu fürchten.“
Ein Ziel mag Russland mit seinen Manövern erreicht haben. „Ich glaube, vor
dem Hintergrund dieser jüngsten Spannungen werden Paris und Berlin mehr
Druck auf Kiew ausüben, die Minsker Vereinbarungen auszuführen“, sagte der
Charkiwer Journalist Stanislaw Kibalnyk der taz.
## Rhetorisch im Krieg
[2][Rhetorisch geht der Krieg weiter]. Am Donnerstag und Freitag tagte in
Donezk ein Forum „Einheit der Russen“. Auf diesem Forum, dem neben den
Chefs der „Volksrepubliken von Donezk und Luhansk“ auch Abgeordnete der
russischen Staatsduma beiwohnten, wurden nicht nur
Menschenrechtsverletzungen der ukrainischen Armee dokumentiert.
Auch der Ruf nach einem militärischen Angriff auf die ukrainischen
Streitkräfte und einer „Entnazifizierung der Regierung in Kiew“ wurde laut.
So kritisierte der Donetzker Machthaber Gennadi Dubowoj auf dem per Youtube
übertragenen Forum die von den „Volksrepubliken“ geplanten humanitären
Programme. Stattdessen forderte er eine militärische Lösung. Auch Putin
habe im Tschetschenienkrieg den „Feind auf dem Klo kaltmachen wollen“, so
Dubowoj.
Unterdessen hat Präsident Putin Selenski nach Moskau eingeladen. Zuvor
hatte Selenski Gespräche im Donbass vorgeschlagen. Doch es ist fraglich, ob
sich Selenski mit Putin in Moskau treffen wird. Selenski müsse sich mit
Putin in einem neutralen Land treffen, forderte Leonid Krawtschuk, der
erste Präsident der unabhängigen Ukraine. Derzeit ist er Leiter der
ukrainischen Delegation bei den Treffen der Kontaktgruppe in Minsk.
23 Apr 2021
## LINKS
[1] /Beziehungen-zwischen-EU-und-Russland/!5762136
[2] /Konflikt-in-der-Ostukraine/!5764901
## AUTOREN
Bernhard Clasen
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