Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Eskalation in der Ostukraine: Sorge um brüchigen Waffenstillstand
> Berichte über russische Truppenbewegungen in Richtung Donbass und Krim
> mehren sich. Zuletzt starben wieder mehrere Soldaten.
Bild: In Kampfbereitschaft: ein Soldat der selbsternannten „Volksrepublik Don…
Berlin taz | In der Ukraine ist die Angst vor einem Angriff durch die von
Russland kontrollierten Aufständischen und damit einem Ende des [1][seit
Juli 2020 gültigen Waffenstillstandes] groß. Denn im Internet kursieren
Videos von russischen Militärtransportern in Südrussland, die riesige Züge
mit Panzern und Militärlastern auf dem Weg Richtung Donbass und Krim
bilden.
Am Dienstag bat der Leiter der ukrainischen Delegation der 2014
eingesetzten Trilateralen Kontaktgruppe aus OSZE, Russland und der Ukraine,
Leonid Krawtschuk, die OSZE um ein außerplanmäßiges Treffen der Gruppe.
Nach ukrainischen Angaben haben russische Truppen den Beschuss der
ukrainischen Streitkräfte nach der letzten Sitzung der Gruppe am 30. März
verstärkt. Allein in der letzten Woche sind [2][drei ukrainische Militärs
getötet worden], vier weitere wurden verletzt.
Unterdessen informierte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg von einer Angriffsbereitschaft der
russischen Truppen, berichtete das ukrainische Portal nv.ua. „In den
letzten Wochen beobachten wir eine gefährliche Tendenz einer erhöhten
Verletzung des Waffenstillstands durch die russischen Besatzungstruppen“,
so Selenski.
Das russische Medium Gazeta.ru zitiert Denis Puschilin, Chef der
selbsternannten „Volksrepublik Donezk“, der berichtete, dass eine Drohne
der ukrainischen Streitkräfte am 2. April ein fünfjähriges Kind in der
Ortschaft Alexandrowskoe, unweit von Donezk, getötet habe. Deswegen habe
die Staatsanwaltschaft der „Volksrepublik Donezk“ ein Strafverfahren gegen
den Kommandeur der 59. Ukrainischen Brigade eingeleitet.
Die ukrainische Seite dementiert eine Mitschuld. Das Kind sei durch eine
Mine ums Leben gekommen, schreibt Oleg Nikolenko, Pressesprecher des
Außenministeriums, auf Facebook. „Alexandrowskoe liegt 30 Kilometer von den
ukrainischen Stellungen entfernt. Keine einzige Drohne der Armee ist in der
Lage, dahin zu fliegen.“
## Provokationen und hartes Vorgehen
Der Eskalation war eine rhetorische Aufrüstung vorangegangen. Für die
Ukraine war etwa ein Besuch der Chefin des russischen Fernsehens, Margarita
Simonjan, im Januar in Donezk eine Provokation. Dort hatte sie ausgerufen:
„Mütterchen Russland, bring den Donbass nach Hause.“ Nicht weniger
provokant für dieUkraine war die Eröffnung einer Vertretung der russischen
Partei „Gerechtes Russland“ Ende März in Donezk.
Gleichzeitig geht Kiew landesweit mit zunehmender Härte gegen die Kräfte
vor, die man russlandfreundlich wähnt. Der prorussische Politiker Viktor
Medwetschuk und seine Frau Oxana Martschenko waren im Februar mit
Sanktionen belegt und faktisch enteignet worden. Über Nacht wurden [3][drei
prorussische Fernsehkanäle] vom Äther genommen.
6 Apr 2021
## LINKS
[1] /Waffenstillstand-im-Ukraine-Konflikt/!5699187
[2] /Waffenstillstand-in-der-Ostukraine/!5752032
[3] /Medien-in-der-Ukraine/!5748893
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Russland
Donezk
Russland
Russland
Ukraine
Kiesgrube
Ukraine
Nord Stream 2
## ARTIKEL ZUM THEMA
Konflikt in der Ostukraine: Moskau pfeift seine Truppen zurück
Die Führung in Kiew reagiert verhalten optimistisch auf Ankündigung.
Prorussische Kämpfer in der Ostukraine fordern militärische Lösung.
An der Grenze zur Ukraine: Nato fordert Truppenabzug
Die Nato hat den Abzug russischer Truppen von der Grenze zur Ukraine
gefordert. US-Präsident Biden telefoniert mit russischem Amtskollegen
Putin.
Konflikt in der Ostukraine: Virtuell hat der Krieg begonnen
Russland und die Ukraine liefern sich medial einen Schlagabtausch. In
Moskau denken einige schon über den Einsatz von Atomwaffen nach.
Gewalt in der Ukraine: Protest gegen Kiesgruben eskaliert
Als DorfbewohnerInnen ihren Unmut über zwei Kiesgruben äußern, werden sie
mit Messern attackiert. Zuvor wurde gar eine Granate geworfen.
Rechtsradikale in der Ukraine: Solidarität mit Sergjy Sternenko
Eine Haftstrafe für einen Rechten bringt Tausende in Kiew und andernorts
auf die Straße. Nicht nur nationalistische Kreise lehnen das Urteil ab.
Russland und die EU: Kritik aus der Ukraine
Nach dem missglückten Besuch von EU-Außenminister Josep Borrell in Moskau
ist das Medienecho in der Ukraine geteilt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.