| # taz.de -- Wohnungsnot in der Stadt: Unmut zur Lücke | |
| > Was ein unbebautes Grundstück mitten in Köln über die Wohnungsbaupolitik | |
| > in deutschen Städten erzählt. | |
| Bild: Köln, Richard-Wagner-Straße 6: die berühmteste Baulücke der Stadt | |
| Wer in Köln das Belgische Viertel – beste Innenstadtlage, hippe Cafés, | |
| gutes Bier – in Richtung Süden verlässt, steht nach wenigen Metern vor dem | |
| Grundstück in der Richard-Wagner-Straße 6. Und sieht: nichts. Und dann doch | |
| wieder eine ganze Menge. | |
| Ein Gebäude, mit Anwaltskanzleien oder Yogalofts, vielleicht sogar Menschen | |
| drin, wie es auf einem derart lukrativen Stück Land zu erwarten wäre? | |
| Fehlanzeige. [1][Kölns „bekannteste Baulücke“] taufte sie der | |
| Stadt-Anzeiger unlängst; auch fast 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist | |
| sie noch immer unbebaut. Und das in einer Stadt, in der Wohnraum rar ist, | |
| in der die durchschnittlichen Mietpreise alleine von 2010 bis 2018 um ein | |
| Drittel gestiegen sind. | |
| Die Probleme mit dem Grundstück sind zahlreich: eine Verwaltung, die, statt | |
| zu rechtlichen Mitteln zu greifen, lieber wartet; eine Stadtregierung, die | |
| ebenfalls wenig Interesse daran hat, Immobilienbesitzer in die Pflicht zu | |
| nehmen; ein Grundstücksbesitzer schließlich, der stets viel will und wenig | |
| schafft. | |
| Wer mit Eberhard Stöppke sprechen will, dem über 80-jährigen Eigentümer, | |
| hört: nichts. Und dann doch wieder eine ganze Menge. | |
| Stöppke weigert sich – auch auf mehrfache Nachfrage –, sich gegenüber der | |
| taz zu äußern. Dabei stellen sich so viele Fragen an den Stuttgarter: Warum | |
| hat er es bis heute nicht bewerkstelligt, hier ein Haus zu bauen, obwohl er | |
| inzwischen fast eine Million Euro Strafe dafür zahlen musste? Will er den | |
| Baugrund, frustriert vom Rechtsstreit mit den Kölner Behörden, tatsächlich | |
| verkaufen? Und warum ist auch das in den 15 Jahren, die er ihn nun besitzt, | |
| noch nicht geschehen? Weiß er eigentlich selbst noch, was er vorhat? Viele | |
| bezweifeln das. | |
| Man könnte die Geschichte des Grundstücks Richard-Wagner-Straße 6 nun als | |
| lokale Petitesse abtun, den Kopf schütteln über einen schrulligen | |
| Eigentümer und die ähnlich schrullige Kölner Stadtverwaltung. Aber die | |
| Frage nach Immobilienbesitz und der Verantwortung, die dieser mit sich | |
| bringt, wird gerade in vielen deutschen Städten lauter gestellt und selten | |
| beantwortet. | |
| In Frankfurt am Main etwa will eine Initiative die städtische | |
| Wohnungsbaugesellschaft dazu verpflichten, [2][nur noch geförderten | |
| Wohnraum] zu errichten und die Mieten zu senken. In Berlin will ein | |
| Volksentscheid große Wohnungsgesellschaften enteignen, um die Wohnungsnot | |
| zu bekämpfen. Und der das öffentliche Vorkaufsrecht für Grundstücke | |
| hartnäckig nutzende [3][Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt] steht seit | |
| Monaten unter Beschuss. Man könnte auch sagen: Das, wofür die Baulücke in | |
| der Kölner Richard-Wagner-Straße steht, gibt es überall in Deutschland. | |
| Stöppke spricht nicht, aber es zieht ihn doch in die Öffentlichkeit. Er | |
| schreibt Briefe an die Kölner Generalstaatsanwältin, an die | |
| Oberbürgermeister:innen, bis 2015 Jürgen Roters von der SPD, danach die | |
| parteilose Henriette Reker. Er stellt diese Briefe ins Internet, auf eine | |
| eigene [4][„Baulücken-Info“-Seite]. Druckt sie auf übermannshohe Plakate | |
| und Aufsteller, die die Baulücke zieren – und Passant:innen, nun ja, wenn | |
| nicht informieren, dann doch zumindest aufmerksam werden lassen. | |
| „Wie Sie, viele Zeitungsleser und andere wichtige Leute aus der Kölner | |
| Politik und der Justiz wissen, reichen meine schriftlichen Beweisstücke | |
| über den Kölner Klüngel bis in das Jahr 1979 zurück und diese füllen bis | |
| heute viele Ordner mit entsprechenden Schriftstücken, so daß ich heute | |
| sagen kann, im Kriminalfall der Kölner Baulücke Richard-Wagner-Straße 6 in | |
| 50674 Köln besteht die Rechtsstaatlichkeit gemäß § 92 Abs. II Ziff. 2 | |
| Strafgesetzbuch in Köln nicht mehr. Und es ist allerhöchste Zeit, in der | |
| viertgrößten Stadt Deutschlands die bestehenden Gesetze zur Geltung zu | |
| bringen.“ | |
| Klüngel, Rechtsstaat, Kriminalfall: das sind harte Worte. Welche | |
| „Beweisstücke“ Stöppke allerdings besitzt, will er der taz nicht | |
| offenbaren. Stattdessen lässt der ehemalige Möbelhändler und | |
| Polizeiwachtmeister Bilder sprechen: 2016 posiert er in seiner ehemaligen | |
| Polizeiuniform und lässt die Fotografien ebenfalls in der Baulücke | |
| aufhängen. Die sieht mit ihrer bunten, überbordenden Collage an Aushängen | |
| und Fotos sowie einem Wandgraffiti, das einen geknebelten Dalai Lama zeigt, | |
| inzwischen aus, als werde dort ganzjährig Karneval gefeiert. | |
| „Da handelt es sich um einen akuten Fall von Altersstarrsinn“, sagt Andreas | |
| Hupke. Er ist Bezirksbürgermeister der Innenstadt und bittet zu Beginn des | |
| Telefongesprächs noch schnell um eine Pause, um sich ein Bier vom Büdchen | |
| zu holen, so kölsch ist er. „Man muss sich fragen, ob Stöppke überhaupt | |
| noch geschäftsfähig ist“, sagt er dann. Mit rationalen Motiven, etwa der | |
| Spekulation auf Wertsteigerung, sei seine Blockade jedenfalls nicht mehr zu | |
| erklären. | |
| Schließlich schloss der Kaufvertrag des Grundstücks eine Klausel ein, nach | |
| der Stöppke, falls es zwei Jahre nach Kauf noch immer leer stehen sollte, | |
| jeden Monat 10.000 Euro an die Stadt Köln zahlen muss. Mehrmals zog die | |
| Stadt in der Folge vor Gericht, um das Geld einzutreiben; mehrmals gewann | |
| sie die Verfahren. | |
| 840.000 Euro hat Stöppke inzwischen überwiesen, plus 94.000 Euro Zinsen. | |
| Ein Verfahren für den Zeitraum von Januar 2017 bis März 2020 läuft aktuell. | |
| Nach dessen Abschluss hätte Eberhard Stöppke dann mehr als eine Million | |
| Euro gezahlt – für nichts und wieder nichts. | |
| Bereits 2007 erwarb Eberhard Stöppke das Grundstück Nummer 6. Stöppke hatte | |
| das Grundstück schon einmal kaufen wollen, in den achtziger Jahren, und | |
| sich damals mit der Stadt nicht auf einen Preis einigen können. Die hatte | |
| es dann an jemand anderen verkauft, der wiederum an Stöppke. Es ist ein | |
| bisschen wie bei Monopoly: Wenn man schon zwei Straßen besitzt, dann will | |
| man auch die dritte. | |
| Stöppke gehörten die Grundstücke Nummer 10 und 8 – ersteres ebenfalls leer, | |
| letzteres mit einer Baracke bebaut, die sich eine Fahr- und eine Tanzschule | |
| teilen und die, so teilt es ein Sprecher der Stadt mit, vermutlich nach dem | |
| Zweiten Weltkrieg aus Trümmerresten zusammengeschustert wurde. Und solange | |
| er die 6 nicht bekomme, hatte er 2002 gegenüber dem Stadt-Anzeiger | |
| geäußert, wolle er auch die 8 und die 10 nicht bebauen. Das sei sogar | |
| testamentarisch festgelegt, und auch sein Sohn Eckehard sehe das so. | |
| Eigentlich hätte nun, 2007, der Bebauung aller drei Grundstücke also nichts | |
| mehr im Wege gestanden. Doch Stöppke brauchte sieben Jahre, um einen | |
| Bauantrag zu formulieren, der es durch die Genehmigung schaffte. Alle | |
| vorherigen Anträge scheiterten, „mangels Einfügung in die | |
| Umgebungsbebauung“, wie der Sprecher der Stadt erklärt. Nachvollziehbar ist | |
| diese Begründung jedoch nicht: Eine Einsicht in die Anträge verweigert er | |
| unter Berufung auf den Datenschutz. | |
| Angenommen wird schließlich, im Februar 2014, der Antrag „für die | |
| Errichtung eines Geschäftshauses mit Kiosk und privat genutzter | |
| Ausstellungsfläche“ mit dem Aktenzeichen 63/B21/5228/2013. Doch nur wenige | |
| Monate später legt die Stadt die Baustelle wieder still. Aus Sicht der | |
| Behörden fehlt eine ganze Menge: ein Bauzaun, ein Bauschild, ein Bauleiter; | |
| vor allem aber eine sichere Statik. „Unter anderem war die Gründung nicht | |
| ausreichend“, also das Fundament, erklärt der Sprecher der Stadt. | |
| Stöppke reagiert auf seine Weise – und kündigt an, stattdessen einen | |
| „Luftbau“ zu errichten, um den Vertragsauflagen zu entsprechen und keine | |
| Strafe mehr zahlen zu müssen. „Gebaut wird jetzt ein provisorisches | |
| Gebäude, in dem sich in 3,90 Meter Höhe nur eine 35 qm große Betonplatte | |
| und im Erdgeschoß zwei Nebenräume befinden, so daß die gesamte Nutzfläche | |
| dann nur 49,7 qm beträgt“, schreibt er in seinem Brief an den Kölner | |
| Oberbürgermeister. | |
| Ein Holzaufbau mit Blechverkleidung sollte, Stöppkes Plan zufolge, den | |
| „Luftbau“ auf die Mindesthöhe von 13 Metern bringen, die die Verwaltung ihm | |
| vorgeschrieben hatte, „um einen Bezug zur umgebenden Bebauung | |
| herzustellen“, wie der Sprecher der Stadt erklärt. Allerdings drohte auch | |
| dieses Gebilde einzustürzen „und musste auf städtisches Verlangen hin | |
| zurückgebaut werden.“ | |
| Seither herrscht Stillstand. Die Lücke wird Thema der Kommunalpolitik. 2018 | |
| fordert die Bezirksvertretung Innenstadt die Stadtverwaltung auf, ein | |
| Enteignungsverfahren zu prüfen. Enteignungen sind laut Grundgesetz „zum | |
| Wohle der Allgemeinheit zulässig“ und etwa beim Kohleabbau gang und gäbe. | |
| Mitunter werden ganze Dörfer umgesiedelt. Ist die Schaffung von Wohnraum | |
| nicht Allgemeinwohl genug? | |
| Gerrit Manssen sieht das skeptisch. Er ist Professor für Öffentliches Recht | |
| in Regensburg und schreibt auf taz-Anfrage per Mail: „Eine Enteignung ist | |
| nach Art. 14 Abs. 3 GG nur unter besonders strengen Voraussetzungen | |
| zulässig. Sie muss ultima ratio sein. Die Gerichte werden fragen: Warum | |
| braucht ihr unbedingt jetzt dieses Grundstück?“ | |
| Selbst bei einer sozialen Einrichtung wie einem Kindergarten sei das | |
| schwierig zu begründen. So argumentiert auch der Sprecher der Stadt: Es sei | |
| „kein dringender öffentlicher Infrastrukturbedarf (zum Beispiel Kita oder | |
| Schule) darstellbar, der alternativlos nur auf diesem Grundstück zu decken | |
| wäre“. | |
| Reiner Geulen widerspricht. Er ist Rechtsanwalt in Berlin und fertigte 2019 | |
| ein Gutachten für den Berliner Senat an, das die Möglichkeiten zur | |
| Enteignung großer Immobilienkonzerne sehr optimistisch einschätzt. So | |
| bewertet er auch den Fall Stöppke. Wirtschaftlich sei eine Enteignung | |
| zumutbar; und die „andauernde Verletzung zivilrechtlicher und | |
| öffentlich-rechtlicher Pflichten des Eigentümers“ lasse für Stöppke „ke… | |
| weitere Schutzwürdigkeit“ erkennen, schreibt Geulen der taz. | |
| Der Weg bis zur Enteignung, da sind sich die beiden Juristen einig, führe | |
| zunächst über das verwaltungsrechtliche Instrument des Baugebots. „Es | |
| handelt sich“, erklärt Geulen, bei der Richard-Wagner-Straße sogar „um den | |
| klassischen Fall der Verfügung eines Baugebots zur Schließung einer | |
| Baulücke.“ Im Gegensatz zu einem Enteignungsverfahren könne ein Baugebot | |
| außerdem „durch einfachen Verwaltungsakt durchgesetzt werden“, sollte | |
| Stöppke das Angebot einer vorherigen Anhörung nicht wahrnehmen. | |
| Falls er sich dem Baugebot selbst verweigere, könne die Stadt, zusätzlich | |
| zu den 10.000 Euro Vertragsstrafe, Zwangsgelder erheben und deren Höhe | |
| steigern – bis es sich irgendwann selbst für einen Stuttgarter | |
| Immobilienbesitzer nicht mehr um Peanuts handelt. Und sollte Stöppke dann | |
| immer noch nicht bauen, könne auf Grundlage des Baugebots ein | |
| Enteignungsverfahren angestrengt werden. | |
| Die Kölner Verwaltungsrealität spricht eine andere Sprache. Der erste | |
| Antrag der Bezirksvertretung wird abgelehnt. „Nicht zielführend“, schreibt | |
| der Baudezernent damals über ein Baugebot. „Der Aufwand steht in keinem | |
| Verhältnis zum erzielbaren Nutzen.“ Ein zweiter Antrag scheitert 2019 | |
| [5][im Liegenschaftsausschuss] an den Stimmen der damaligen | |
| Jamaika-Koalition. | |
| „Die Verwaltung lässt uns am langen Arm verhungern“, klagt der | |
| Linken-Bezirksvertreter Michael Scheffer am Telefon. „Das ist ganz einfach: | |
| Die Verwaltung möchte da nichts unternehmen. Aber soll die Baulücke jetzt | |
| für immer eine Baulücke bleiben?“ Bezirksvertreterin Regina Börschel von | |
| der SPD sagt: „Wir wollen damit ja auch ein Zeichen setzen. Wenn Stöppke | |
| uns den ausgestreckten Mittelfinger zeigt, müssen wir dagegenhalten.“ | |
| Es scheint bei der Baulücke um nichts weniger zu gehen als um ein | |
| Lebenszeichen demokratischen Aufbegehrens in einer sozial gespaltenen | |
| Stadt; um einen Beweis dafür, dass Politik in der Heimat des Klüngels nicht | |
| nur Häuser in Tunnelschächte einstürzen, sondern auch Häuser entstehen | |
| lassen kann. | |
| Man kann das Argument des Baudezernenten, der Nutzen weiterführender | |
| Interventionen gegen Stöppke sei zu gering, ja auch umdrehen: Wenn eine | |
| Großstadt wie Köln sich schon vor einem wie Stöppke wegduckt, wie soll sie | |
| dann erst ausgebuffte Großinvestor:innen in Schach halten? Und würde | |
| ein Ende der Scherereien um die Richard-Wagner-Straße 6 die Stadtverwaltung | |
| nicht schon in Sachen Personalaufwand massiv entlasten? | |
| Die CDU, deren Stadträt:innen gegen weitere Maßnahmen gestimmt haben, | |
| reagiert auf keine der taz-Anfragen. Christian Nüsser von der FDP meint am | |
| Telefon, der Kommunalpolitik seien „die Hände gebunden“. Er hoffe, dass | |
| nach Stöppkes Tod Bewegung in die Sache komme. Am uneindeutigsten | |
| positionieren sich die Grünen, die nach der Kommunalwahl 2020 über die | |
| meisten Sitze im Stadtrat verfügen [6][und mit CDU und Volt koalieren]. | |
| „Eine Enteignung würde Jahre juristischer Prozesse bedeuten mit sehr | |
| ungewissem Ausgang“, schreibt ihre Ratsfrau Sabine Pakulat, die damals im | |
| Ausschuss gegen die Enteignung gestimmt hat. | |
| Bezirksbürgermeister Hupke, auch er Grüner, allerdings nicht im Rat, gibt | |
| sich dagegen kämpferisch. Erzählt von alten Zeiten, als er Häuser besetzt | |
| und schwierigen Vermietern auch schon mal Schutt in den Vorgarten gekippt | |
| habe. „Das ist doch schreiendes Unrecht“, sagt er. „Leider ist die Stadt | |
| durch die Strafzahlungen in einer komfortablen Situation und muss | |
| gewissermaßen zum Jagen getragen werden.“ | |
| Tatsächlich führt der Sprecher der Stadt genau diese Zahlungen als | |
| Begründung an, nichts weiter zu unternehmen. Ein Baugebotsverfahren zu | |
| eröffnen mache es nötig, die Einnahme der Vertragsstrafen | |
| „zurückzustellen“. Enteignungs-Experte Reiner Geulen weist diese Begründu… | |
| zurück: „Es gibt grundsätzlich keine Konkurrenz zwischen der | |
| zivilrechtlichen Vertragsstrafe und dem öffentlich-rechtlichen Baugebot“. | |
| Aber selbst wenn das stimmt: Wer will schon die Bäckerei enteignen, wenn er | |
| jeden Tag ein Stück Kuchen geliefert bekommt? | |
| Um nicht energischer gegen Stöppkes Weigerung vorgehen zu müssen, so | |
| scheint es, sucht man bei den zuständigen Stellen jede auch nur halbwegs | |
| stimmige Begründung. In der Sitzung des Liegenschaftsausschusses, der die | |
| Enteignung ablehnte, hieß es nämlich auch, man könne nicht einen | |
| Grundstücksbesitzer enteignen und andere verschonen. Sich um alle Baulücken | |
| zu kümmern sei aber gar nicht zu schaffen. Ganz oder gar nicht? Dann lieber | |
| gar nicht, scheint die Devise der Verwaltung zu lauten. | |
| Und auch Andreas Hupke hört sich entrüstet an: „Stöppke kalkuliert doch | |
| gerade darauf, dass die Stadt einschläft. Das ist eben ein Kampf, den man | |
| gegen so jemanden führen muss! Wenn die Kommune, mit dem Staat im Rücken, | |
| wirklich will, dann zwingt sie jeden in die Knie.“ Aber bei der Kölner | |
| Stadtverwaltung seien weder Willen noch Kraft für einen solchen Kampf | |
| vorhanden. | |
| Beim letzten Besuch in der Richard-Wagner-Straße ist es Februar und | |
| bitterkalt. Zwei Pride-Fahnen zieren die Einfahrt zur Nummer 10. Das | |
| Schaufenster im Haus Nummer 8 ziert ein pink-lila dekorierter | |
| Weihnachtsbaum, auf Nummer 6 wachsen Büsche zwischen Schrott. Straßenbahnen | |
| gleiten vorbei, eine Politesse verrichtet ihren Dienst. Die Sonne schaut | |
| kurz raus – und verschwindet wieder hinter Wolken. | |
| 27 Mar 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.ksta.de/koeln/bekannteste-bauluecke-koelns-investor-muss-710-00… | |
| [2] https://mietentscheid-frankfurt.de/%20https://taz.de/Demo-gegen-Wohnungsnot… | |
| [3] /Vorkaufsrecht-in-Neukoelln-und-Kreuzberg/!5720344 | |
| [4] https://www.bauluecke-koeln.info/ | |
| [5] https://ratsinformation.stadt-koeln.de/to0040.asp?__ksinr=20237 | |
| [6] https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_89611838/koelns-neues-ratsbuen… | |
| ## AUTOREN | |
| Adrian Schulz | |
| ## TAGS | |
| Köln | |
| Wohnen | |
| Bauen | |
| Lesestück Recherche und Reportage | |
| GNS | |
| Hausprojekt | |
| Lesestück Recherche und Reportage | |
| Architektur | |
| Immobilien Hamburg | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Besetzung in Bayern vor 40 Jahren: Häuserkampf auf Allgäuerisch | |
| Vor 40 Jahren stiegen in Memmingen ein paar Jugendliche in ein | |
| leerstehendes Haus ein. Es wurde Bayerns einzige erfolgreiche | |
| Hausbesetzung. | |
| Die Ökologie des Bauens: Eine Frage der Substanz | |
| Nicht nur die Bauwirtschaft will Altes gern abreißen und neu bauen. Das sei | |
| gut für den Klimaschutz. Der aber steckt auch schon in alten Mauern. | |
| Architekturmuseum Frankfurt am Main: Unter dem Beton die Düssel | |
| Green Cities: Wunsch, Illusion und architektonische Wirklichkeit am | |
| Beispiel der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. | |
| Nutzung leer stehender Karstadt-Gebäude: Rendite oder Leben? | |
| Zwei ehemalige Galeria-Karstadt-Gebäude in der Hamburger Mönckebergstraße | |
| stehen leer. Das Bündnis Stadtherz macht Vorschläge für deren Nutzung. |