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# taz.de -- Kommunalwahlen in Hessen: Frankfurt wird grün
> Die CDU bleibt in Hessen stärkste Kraft, in den großen Städten sind aber
> die Grünen die Wahlgewinner. AfD und NPD verlieren derweil an Zustimmung.
Bild: Hier sind die Grünen nun stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversamml…
Berlin taz | Die Grünen gehen als Gewinner aus den diesjährigen
Kommunalwahlen in Hessen hervor: Laut aktuellen Trendergebnissen des
statistischen Landesamtes konnten sie ihren Stimmenanteil um 8,1
Prozentpunkte steigern und werden mit 19,4 Prozent der Stimmen
drittstärkste Kraft im Land hinter CDU und SPD. Vor allem in großen Städten
waren die Grünen erfolgreich: In Darmstadt, Gießen und Marburg sowie
erstmals in Frankfurt und Kassel wurden sie stärkste Partei in den
Stadtverordnetenversammlungen.
Der Grünenpolitiker und hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sprach
am Sonntagabend im Hessischen Rundfunk von einem „schönen Tag für die
hessischen Grünen.“ Bei den [1][vergangenen Kommunalwahlen 2016] hatten die
Grünen deutliche Verluste verzeichnet und waren landesweit auf dem vierten
Platz gelandet, hinter der AfD.
Die hessische CDU konnte am Sonntag ihre Stellung als stärkste Kraft im
Land trotz aktueller [2][Skandale der Bundespartei] verteidigen. Den
Trendergebnissen zufolge liegt sie landesweit bei 28,2 Prozent der Stimmen
und knüpft damit an ihr Ergebnis von 2016 (28,9 Prozent) an. Zudem gewinnt
sie unter anderem in der Landeshauptstadt Wiesbaden deutlich an Stimmen und
löst dort die SPD als stärkste Partei ab.
Die SPD kann ihre Hochburgen im Norden des Landes zwar größtenteils halten,
muss aber teilweise deutliche Stimmenverluste hinnehmen. Landesweit
verlieren die Sozialdemokraten 5,2 Prozentpunkte, bleiben mit 23,3 Prozent
aber weiterhin zweitstärkste Kraft. Die AfD rutscht landesweit auf 8,1
Prozent ab, die Freien Wähler gewinnen hinzu und kommen auf 3,1 Prozent.
FDP und Linke bleiben vergleichsweise stabil bei 6,6 bzw. 4,1 Prozent.
## NPD zweimal zweistellig
Die rechtsextreme NPD fällt an ihrem hessischen Hauptsitz in Büdingen um
6,9 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent, was unter anderem daran liegen dürfte,
dass erstmals auch die AfD in der Gemeinde angetreten war. Ähnliches gilt
für Wetzlar, wo die NPD auf 1,1 Prozent abrutschte.
In Leun und Altenstadt, wo die AfD nicht angetreten war, bleibt die NPD
dagegen im zweistelligen Bereich bei 10,0 bzw. 11,1 Prozent, wobei sie in
Altenstadt im Vergleich zu 2016 sogar um 1,1 Prozentpunkte zulegen konnte.
Die Gemeinde hatte 2019 bundesweit für Aufsehen gesorgt, nachdem ein
NPD-Politiker im Ortsteil Waldsiedlung [3][zum Ortsvorsteher gewählt worden
war].
Rund die Hälfte der 4,7 Millionen Wahlberechtigten gaben bei den
Kommunalwahlen ihre Stimme ab. Aufgrund der Coronapandemie gab es dabei
deutlich mehr Briefwähler*innen. Gewählt wurden neben Stadt- und
Gemeindeparlamenten und Kreistagen auch Ausländerbeiräte sowie in einigen
Orten Bürgermeister*innen und Landrät*innen.
Bis endgültige Ergebnisse der Wahl vorliegen, könnte es allerdings noch
dauern. Grund ist das komplizierte Wahlverfahren, bei dem Stimmen nicht nur
an ganze Listen, sondern auch an Kandidat*innen verschiedener Listen
(Panaschieren) sowie mehrfach an Kandidat*innen (Kumulieren) vergeben
werden können. Für die aktuell vorliegenden Trendergebnisse werden nur
diejenigen Stimmzettel gezählt, auf denen ganze Listen angekreuzt wurden.
In der Regel weichen sie allerdings nicht stark von den Endergebnissen ab,
die für Mitte bis Ende der Woche erwartet werden.
16 Mar 2021
## LINKS
[1] /Kommunalwahlen-in-Hessen/!5284240
[2] /Korruptionsaffaere-in-der-Union/!5752467
[3] /NPD-Mann-wird-Ortsvorsteher/!5620996
## AUTOREN
Alena Weil
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Kommunalwahl
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Grüne
Frankfurt/Main
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Schwerpunkt Landtagswahl in Baden-Württemberg
Schwerpunkt AfD
Wiesbaden
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