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# taz.de -- Digitalpakt Schule: Digitalisierung kommt langsam voran
> Der Großteil des Gelds aus dem Digitalpakt Schule ist immer noch nicht
> ausgegeben. Doch die Zahl der Anträge steigt. Das Geld für Laptops ist
> fast weg.
Bild: Fast ein Drittel der Digitalpaktgelder 2020 wurden bereits ausgegeben –…
Berlin taz | Die [1][Digitalisierung der Schulen] kommt voran – wenn auch
nicht gerade mit Highspeed. Jeder fünfte Euro aus dem 6,5 Milliarden
schweren Digitalpakt ist inzwischen verplant oder schon ausgegeben. Das
zeigen die Zahlen aus den Ländern, die sie bis Mitte Februar an das
Bundesministerium für Bildung und Forschung übermittelt haben. Stichtag war
der 31. Dezember 2020.
Zum Vergleich: Bei der letzten Erhebung im Sommer 2020 hatten die Länder
gerade 4 Prozent der Gesamtsumme beantragt oder schon investiert.
Von den gut 1,4 Milliarden Digitalpaktgeldern, die die Länder sich bis Ende
2020 sicherten, sind knapp eine 500 Millionen Euro tatsächlich schon
ausgegeben. Der Großteil davon für Laptops und Tablets.
Als die Schulen im Frühjahr zum ersten Mal geschlossen wurden, hatten sich
Bund und Länder auf mehrere Sofortprogramme geeinigt, um die Schulen beim
digitalen Unterricht zu unterstützen. Jeweils eine halbe Milliarde
spendierte der Bund zusätzlich, um bedürftige Schüler:innen mit
Leihlaptops und alle Lehrer:innen mit Endgeräten auszustatten, für
weitere 500 Millionen Euro sollen die Schulen Administratoren anstellen,
die Geräte und Infrastruktur warten. Die Länder legen jeweils 10 Prozent
drauf.
## Engpass Personal
Besonders das Geld für die Schülerlaptops ist fast verbraucht. Acht Länder
haben bereits das gesamte Budget ausgegeben, darunter etwa
Schleswig-Holstein. Wie es aus dem zuständigen Kultusministerum heißt, gebe
es aber immer noch Schüler:innen, die ohne Laptop lernten. Das Land habe
daher jetzt noch einmal ein eigenes Kaufprogramm aufgelegt.
Der ursprüngliche Digitalpakt, den Bund und Länder im Mai 2019 schlossen,
war eigentlich nicht dafür gedacht, um im großen Stil Laptops zu
finanzieren, sondern um die Schulen generell fürs digitale Zeitalter zu
rüsten: Mit schnellem Internet, Lernplattformen, moderner Software. Die
Länder hatten sich im Gegenzug verpflichtet, die Lehrer:innen
entsprechend fortzubilden. Vereinbart worden war auch, dass die Schulen
zunächst Medienkonzepte vorlegen, bevor sie Geld erhalten. Um den Prozess
zu beschleunigen, wurde während der Coronapandemie vereinbart, dass die
Konzepte auch nachträglich eingereicht werden können.
Dennoch fließt das Geld aus dem Basispakt nach wie vor nur stockend. Von
den 5 Milliarden Euro, die schon 2019 vereinbart worden sind, sind bislang
nur knapp über 100 Millionen abgeflossen. Das sind 2 Prozent der gesamten
Summe. Als Grund dafür geben Vertreter:innen aus den Ländern an, dass
die Schulträger – das sind in den meisten Fällen die Kommunen – Geld nur
zögernd beantragten, wenn sie nicht wüssten, ob die Finanzierung der teuren
IT auch nach dem Ende des Pakts 2024 gesichert sei. Außerdem gebe es kaum
Handwerker:innen auf dem Markt, die etwa Leitungen ziehen könnten oder
IT-Exptert:innen, die Software installierten und Geräte warteten, und das
zu den Gehältern im öffentlichen Dienst.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, CDU, ist dennoch zuversichtlich,
dass nun Schwung in die Digitalisierung der Schulen kommt. „Bei der
Umsetzung des Digitalpakts auf die Infrastruktur müssen wir zwar noch Tempo
machen. Aber die Richtung stimmt jetzt“, so Karliczek in einer
Presseerklärung. Bund und Länder würden in der Krise gut zusammenarbeiten.
Ihr Wunsch sei, dass die Zusammenarbeit weiter intensiviert werde.
19 Feb 2021
## LINKS
[1] /Digitalisierung-der-Schulen/!5710635
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
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