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# taz.de -- Nationale Bildungsplattform: Startklar ab 2023
> Bildungsministerin Anja Karliczek hat die Pläne zur Nationalen
> Bildungsplattform vorgestellt. Zunächst geht es aber nur um Prototypen.
Bild: Bildungsministerin Karliczek mit den zugeschalteten Expert:innen Anne Sli…
Berlin taz | Im Jahr 2023 soll die Nationale Bildungsplattform starten. Das
verkündete Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Mittwoch in Berlin.
Auf der Plattform sollen „vom kleinen Schulkind bis zum Rentner“ für alle
Bürger:innen digitale Lernangebote zur Verfügung stehen, so Karliczek.
Die Lernangebote sollen sich an alle Lebenslagen – Schule, Ausbildung,
Studium, Weiterbildung – richten. 630 Millionen Euro stehen laut Karliczek
bis zum Jahr 2025 für die Entwicklung der Plattform bereit. Bis Anfang
kommenden Jahres soll der erste Prototyp entwickelt werden. Eine
[1][entsprechende Förderrichtlinie] sei am Montag im Bundesanzeiger
veröffentlicht worden.
Bei der Nationalen Bildungsplattform gehe es aber nicht um eine neue
Lernplattform, stellte Karliczek klar, wo beispielsweise ein Mathelehrer
aus Berlin seine Aufgaben einstellen würde. Vielmehr sollen auf der
Bildungsplattform staatliche wie privatwirtschaftliche Anbieter gebündelt
werden, so dass jeder Bürger und jede Bürgerin dort ein „passgenaues
Bildungsangebot“ finden könne. So will die Bundesregierung das lebenslange
Lernen unterstützen.
Karliczek räumte ein, „dass das jetzt sehr abstrakt war“, und zog den
Vergleich mit einem Architektur-Wettbewerb: Dort lasse man dem Architekten
bewusst Spielraum, um die Vorstellungen umzusetzen. Ähnlich offen soll das
Ausschreibungsverfahren auch bei der Nationalen Bildungsplattform laufen.
## Ein Passwort für alle Angebote?
Bildungswissenschaftlerin Anne Sliwka von der Universität Heidelberg
begrüßte das Vorhaben. Deutschlands Bildungssystem werde weltweit zwar als
leistungsstark eingeschätzt, vor allem das duale Ausbildungssystem und das
kostenlose Hochschulstudium würden gelobt. Es sei aber mittlerweile allen
klar, dass das deutsche Bildungssystem „in der Digitalisierung noch Luft
nach oben“ habe, so Sliwka.
Damit die Nationale Bildungsplattform aber ein Erfolg werde, müsse der
Zugang für Nutzer transparent, verständlich und einfach sein, mahnte
Sliwka. So sollte man mit einem einmaligen Login auf alle Angebote
zugreifen können. Als Vorbild nannte Sliwka staatliche Bildungsplattformen
in Estland oder Kalifornien.
Mediendidaktiker Michael Kerres von der Universität Duisburg betonte die
Vorzüge so einer „Meta-Plattform“. Nicht der Anbieter von Lerninhalten
stehe im Vordergrund, sondern der Nutzer mit seiner individuellen
Bildungshistorie.
Kerres bezeichnete es als wichtige staatliche Aufgabe, einen digitalen Raum
für lebenslanges Lernen zu schaffen. Dafür müssten aber noch wichtige
technische und datenschutzrechtliche Fragen geklärt werden. Etwa: Wie
werden Inhalte einzelner Anbieter auf der Nationalen Bildungsplattform
eingebettet? Kerres rechnet damit, dass es „einige Jahre“ dauern wird, bis
die Plattform breit genutzt werden könne.
## Was macht die neue Bundesregierung?
Davon geht auch [2][Bildungsministerin Karliczek] aus. Sie ist sich aber
sicher, dass auch die kommende Bundesregierung das Projekt fortführen wird.
Ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin „wird begeistert sein“, dass sie die
Nationale Bildungsplattform auf den Weg gebracht habe.
Sicherheitshalber schafft Karliczek aber gleich Fakten: Bis zum Jahresende
sollen in einem Wettbewerb mit 150 Millionen Euro bis zu vier Prototypen
finanziert werden. Förderanträge können laut Website des
Bildungsministeriums bis 26. Mai 2021 eingereicht werden.
28 Apr 2021
## LINKS
[1] https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-3567.html
[2] /Digitalpakt-Schule/!5753284
## AUTOREN
Ralf Pauli
## TAGS
Bildung
Digitalisierung
Bildungsministerium
Anja Karliczek
Hochschule
Schule und Corona
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