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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Söder stellt Öffnungen i…
> Laut dem CSU-Chef könnten Geschäfte eventuell Mitte März wieder
> aufmachen. Eine Coronamutante breitet sich in Deutschland rasant aus.
> Südafrika beginnt, zu impfen.
Bild: CSU-Chef Markus Söder hat Öffnungen des Einzelhandels für Mitte März …
## EU bestellt weitere Vakzin-Dosen
Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere
Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna ausgehandelt. Dies teilte
Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit. Nach
Angaben aus Kommissionskreisen sollen 150 Millionen Dosen dieses Jahr
geliefert werden. Zudem besteht eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen
für 2022.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen
Impfdosen bei Moderna geordert. Die jetzt nachbestellte Menge kommt hinzu.
Der Vertrag wurde am Mittwoch vom Kollegium der Kommissare gebilligt. Nun
haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, mögliche Einwände zu erheben.
Der Moderna-Impfstoff ist eines von drei Vakzinen, die bereits in der EU
zugelassen sind. Die Arzneimittelbehörde EMA gab am 6. Januar grünes Licht.
Seither wird er auch in Deutschland verwendet. Es handelt sich wie beim
Vakzin von Biontech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff. Beide haben eine
Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent.
Im Vergleich zum Impfstoff von Pfizer/Biontech gilt das Moderna-Mittel als
etwas leichter handhabbar, da es nicht so stark gekühlt werden muss. Der
Hersteller sitzt in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts, produziert aber
auch in der EU. (dpa)
## Söder: Öffnungen vieleicht schon Mitte März
CSU-Chef Markus Söder hat Öffnungen des Einzelhandels für Mitte März in
Aussicht gestellt. „Ich bin sicher, wenn wir die 35 haben, wird der
Einzelhandel geöffnet werden können, vielleicht schon Mitte März“, sagte
Söder auf dem Politischen Aschermittwoch der CSU in Passau. Eine
Sieben-Tages-Inzidenz von höchstens 35 ist das politische Ziel für
Lockerungen der derzeitigen Coronamaßnahmen.
Söder sagte, er könne sich vorstellen, dass als nächstes die Gärtnereien
ihre Betriebe öffnen können. Wenn es dann mit dem Handel klappe, könnten
auch Individualsport und Kultur möglich werden. Lockerungen in der
Gastronomie nannte Söder „am schwersten“, weil dort die Schutzkonzepte am
schwierigsten umsetzbar seien.
Wenn die Zahlen sich stabil entwickelten, seien bald auch wieder mehr
Kontakte möglich, sagte Söder weiter. Dabei nannte er etwa Treffen mit zwei
Hausständen oder von mehreren Kindern als Möglichkeit. Für Bayern kündigte
der Ministerpräsident zudem einen „Kindergipfel“ an, um gezielte Hilfen f�…
Kinder zu entwickeln. Er wolle das zur Chefsache machen.
Eine Prognose für Ostern wollte Söder nicht abgeben. „Ich würde nichts
ausschließen, aber auch nichts zusagen.“ Dagegen hatte Sachsens
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kürzlich Osterurlaub in
Deutschland ausgeschlossen. (afp)
## Südafrika beginnt Impfkampagne
Nach Verzögerungen wegen Zweifeln an der Wirksamkeit gegen die
Virusvariante B.1.351 hat nun auch Südafrika mit seiner Corona-Impfkampagne
begonnen. Die ersten Dosen des Vakzins des US-Herstellers Johnson & Johnson
wurden am Mittwoch Mitarbeitern eines Krankenhauses in Khayelitsha, einem
großen Township in Kapstadt verabreicht, wie ein Reporter der
Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Südafrika hatte am 7. Februar die Verschiebung seiner Corona-Impfkampagne
verkündet. Hintergrund ist eine Studie, der zufolge der Impfstoff des
britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca nicht umfassend gegen die
zuerst in Südafrika entdeckte Coronamutante wirksam ist
Der südafrikanische Gesundheitsminister Zweli Mkhize hatte am Mittwoch
mitgeteilt, dass sein Land nun auf das Coronavakzin von Johnson & Johnson
setze. Einen Starttermin nannte er dabei nicht.
Die südafrikanische Virus-Variante gilt als deutlich ansteckender als
frühere Varianten. Bislang wurden in Südafrika insgesamt rund 1,5 Millionen
Corona-Infektionen nachgewiesen. Mehr als 48.000 Infizierte starben.
Wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) am Dienstag mitgeteilt hatte,
hat Johnson & Johnson die Zulassung seines Corona-Impfstoffs mittlerweile
auch in der Europäischen Union beantragt. Im Gegensatz zu anderen bisher in
der EU zugelassenen Impfstoffen ist bei Johnson & Johnson nur eine
Injektion nötig. (afp)
## Großbritannien infiziert Freiwillige mit Coronavirus
Die britische Aufsicht hat einer Studie zugestimmt, bei der sich
Freiwillige absichtlich dem Coronavirus aussetzen. Mit der ersten
Untersuchung dieser Art weltweit soll herausgefunden werden, wie sich eine
Infektion ausbreitet. Die britische Regierung teilte am Mittwoch mit, die
Ethikaufsicht für klinische Studien in Großbritannien habe dem Verfahren
zugestimmt. Die Studie werde innerhalb eines Monats beginnen. Mit ihr
sollen effektivere Impfstoffe und Behandlungen gegen Covid-19 entwickelt
werden.
Für die Studie suchen die Forscher bis zu 90 Freiwillige im Alter von 18
bis 30 Jahren, die dem Coronavirus „in einem sicheren und kontrollierten
Umfeld“ ausgesetzt würden. Dabei soll untersucht werden, was die geringste
Virusmenge ist, mit der eine Infektion ausgelöst werden kann. Teilnehmer
sollen rund um die Uhr beobachtet werden. (ap)
## Spahn: Mutanten auch in Deutschland weitverbreitet
Der Anteil der britischen Virus-Variante an den Corona-Infektionen in
Deutschland ist dramatisch angestiegen. Er liegt inzwischen bei über 20
Prozent, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in
Berlin sagte. Vor zwei Wochen habe er noch bei knapp sechs Prozent gelegen.
Damit verdoppele sich der Anteil dieser Virus-Variante etwa jede Woche, wie
es auch schon in anderen Ländern zu beobachten sei.
„Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die
dominierende werden könnte“, fügte Spahn hinzu. Die britische Variante des
Coronavirus gilt als deutlich ansteckender als die bisherige Form. Die
befürchtete Ausbreitung ist ein wichtiger Grund dafür, dass der Lockdown in
Deutschland trotz insgesamt rückläufiger Infektionszahlen bislang
beibehalten wird. Der Anteil der südafrikanischen Variante liege auf
deutlich niedrigerem Niveau bei etwa eineinhalb Prozent, sagte Spahn
weiter. Das Robert Koch-Institut werde im Laufe des Tages einen Bericht
dazu veröffentlichen.
## Viele Infektionen in NRW mit mutierten Viren
Laut einer Studie der Uniklinik Münster sind rund 9 Prozent der in
Nordrhein-Westfalen positiv auf das Coronavirus getesteten Proben auf die
als ansteckender geltenden Virusmutanten zurückzuführen. Das teilte das
Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mit. Für die Studie wurden
933 Proben (Stichtag 27. Januar 2021) ausgewertet, die laut Ministerium
weitestgehend als repräsentativ für die 53 Kreise des Landes gelten. Nicht
alle Kreise konnten allerdings die gewünschte Anzahl von 5 bis 6 Proben pro
100.000 Einwohner liefern.
In 73 Proben wurde die englische Variante B.1.1.7 entdeckt, in fünf die
Mutante aus Südafrika. Die Variante aus Südamerika ist nicht vertreten.
Laut Mitteilung treten die Virusmutanten eher in den Ballungsräumen auf.
Ländliche Regionen, auch die Grenzregion zu den Niederlanden, seien weniger
betroffen.
Vor allem die Mutante B.1.1.7, die nach konservativen Schätzungen um 35
Prozent ansteckender ist, bereitet den Virologen Sorgen. Auch für andere
Varianten wie die südafrikanische wird eine höhere Übertragbarkeit
angenommen, genaue Daten dazu gibt es aber noch nicht. (dpa)
## Grenzkontrollen: Etwa 8.000 Menschen zurückgewiesen
Im Rahmen der Grenzkontrollen zu Tschechien und Tirol hat die Bundespolizei
nach Angaben des Bundesinnenministeriums bis Dienstag insgesamt 37.362
Personen kontrolliert. Davon seien 8.338 zurückgewiesen worden, sagt ein
Sprecher des Innenministeriums. „Die Zahlen zeigen, dass die Maßnahmen
wirken.“
Die Entwicklung zeige auch, dass sich Reisende auf die Kontrollen
einstellen und die Voraussetzungen für die Einreise zunehmend vorliegen,
fügt er hinzu. „Das BMI würde es sehr begrüßen, wenn sich dieser Trend
fortsetzt.“ Am Montag hatte das Verhältnis noch bei 5.000 Zurückweisungen
bei 10.000 Kontrollen gelegen. (reuters)
## Biontech-Vakzin: Weitere 200 Millionen Dosen bestellt
Biontech und Pfizer haben den Vertrag mit der Europäischen Kommission über
die Lieferung weiterer 200 Millionen Dosen ihres Covid-19-Impfstoffs unter
Dach und Fach gebracht. „Mit der neuen Vereinbarung mit der Europäischen
Kommission sollten wir jetzt genug Impfstoffdosen liefern können, um
mindestens 250 Millionen Europäer vor Ende des Jahres zu impfen“, erklärte
Pfizer-Chef Albert Bourla am Mittwoch. Die EU-Kommission hatte den Vertrag
nach Angaben eines Sprechers bereits in der vergangenen Woche
verabschiedet.
Von den zusätzlichen 200 Millionen Impfdosen für 2021 sollen etwa 75
Millionen Dosen im zweiten Quartal ausgeliefert werden. Im Januar war
bekannt geworden, dass mit den beiden Unternehmen über weitere Lieferungen
von bis zu 300 Millionen Dosen verhandelt wird. Darin ist eine Option zur
Bestellung weiterer 100 Millionen Dosen enthalten.
Die neue Vereinbarung ergänzt den im vergangenen Jahr geschlossenen Vertrag
über 300 Millionen Dosen, die der EU bereits für das Jahr 2021 zugesichert
wurden. Insgesamt werden damit an die EU-Mitgliedsstaaten bis Ende 2021 nun
500 Millionen Impfdosen geliefert, plus der Option für weitere 100.
Weltweit wollen Biontech und Pfizer 2021 bis zu zwei Milliarden Impfdosen
herstellen. (reuters)
## Scholz beschwört Zusammenhalt
Vizekanzler Olaf Scholz hat den Zusammenhalt der Gesellschaft in der
Coronakrise beschworen. „Wir brauchen eine Gemeinschaft, die bereit ist,
gegen eine so große Bedrohung zu kämpfen“, betonte der SPD-Kanzlerkandidat
am Mittwoch in seiner Rede zum politischen Aschermittwoch im bayerischen
Vilshofen. Fast alle Bürger:innen zögen mit – da seien auch keine
Belehrungen von Politikern nötig. „Es sind die Bürger, die dafür sorgen,
dass es klappt“, betonte Scholz.
Der Finanzminister wies auf die Hilfsprogramme der Bundesregierung etwa zur
Stabilisierung der Wirtschaft hin. „Wir werden bis zum Ende der Krise
gegenhalten“, versprach er – und wollte sich auch einen Seitenhieb auf
Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) nicht verkneifen. „Ich weiß
ja, in Bayern ist vieles größer, aber dass die Steinschleudern ein solches
Ausmaß haben, das hätte sicher niemand gedacht“, sagte Scholz. Söder hatte
einem Bericht zufolge das von Scholz „Bazooka“ genannte Konjunkturprogramm
als „Steinschleuder ohne Stein“ kritisiert. (dpa)
## Rund 7.500 Neuinfektionen gemeldet
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
binnen eines Tages 7.556 Neuinfektionen mit dem [1][Coronavirus] gemeldet.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 560 weitere Todesfälle verzeichnet,
wie aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervorgeht.
Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 8.072 Neuinfektionen
und 813 neue Todesfälle verzeichnet. In diesen Zahlen waren etwa 600
Nachmeldungen von Neuinfektionen aus Nordrhein-Westfalen enthalten, die am
Vortag gefehlt hatten. Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen
war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten
Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht
worden – er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000
Einwohner:innen (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen
bundesweit bei 57,0. Vor vier Wochen, am 17. Januar, hatte die Inzidenz
noch bei 136 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit
197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI
weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.350.399 nachgewiesene Infektionen
mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 17.02., 04.36 Uhr). Die tatsächliche
Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt
werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer
nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 66.164.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom
Dienstagabend bei 0,84 (Vortag 0,86). Das bedeutet, dass 100 Infizierte
rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das
Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter
1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (dpa)
## Auckland: Mutantenausbruch erfolgreich eingedämmt
Nach einem dreitägigen Lockdown wegen des Auftauchens der britischen
Coronavirus-Variante in Auckland werden die Maßnahmen in Neuseelands
größter Stadt weitgehend wieder aufgehoben. Am Donnerstag dürften Schulen
und Geschäfte wieder öffnen. Zudem seien Treffen von bis zu 100 Personen
erlaubt, sofern sie die Regeln der sozialen Distanz einhielten, teilte
Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Mittwoch mit. Voraussichtlich am
Montag würden dann alle Maßnahmen beendet, hieß es.
Am vergangenen Wochenende waren drei Menschen positiv auf die britische
Variante getestet worden. Bei den Infizierten handelte es sich um
Mitglieder einer Familie im Süden der Millionenstadt. Bei großangelegten
Tests seien seither drei weitere Infizierte entdeckt worden, die aber alle
aus der gleichen Familie stammen, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde,
Ashley Bloomfield.
Wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist
Neuseeland mit seinen gut fünf Millionen Einwohner:innen bislang extrem
erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Der Inselstaat ist schon lange zu
einer weitgehenden Normalität zurückgekehrt. So gibt es auch wieder voll
besetzte Stadien ohne Maskenpflicht.
Insgesamt wurden bislang nur etwa 2000 Infektionen bekannt, 25 Menschen
sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Dem australischen Lowy-Institut
zufolge hat Neuseeland das weltweit beste Management der Coronakrise
bewiesen. (dpa)
## Drosten: Astrazeneca-Impstoff bleibt wichtig
Der Virologe Christian Drosten hält den derzeit vieldiskutierten
[2][Corona-Impfstoff von Astrazeneca] unverändert für ein wichtiges
Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in
Deutschland nicht mit dem Mittel zu arbeiten, sagte der Charité-Virologe im
Podcast „Coronavirus-Update“ vom Dienstag bei NDR-Info.
Wenn er sich die öffentliche Diskussion um diesen Impfstoff anschaue, habe
er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei. Drosten sprach
sich dafür aus, hierzulande unbedingt auch auf den nach seiner Einschätzung
„sehr guten“ Astrazeneca-Impfstoff zu bauen.
„Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu
impfen“, bilanzierte der Virologe. „Die Impfstoffe, die wir haben, die sind
extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte. Es gibt immer irgendwo
ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas
drauf.“ Das solle man nicht tun. Wichtig sei, dass die Impfstoffe das
Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs minimierten.
Kürzlich war bekannt geworden, dass der Astrazeneca-Impfstoff bei einer
zunächst in Südafrika entdeckten Variante wohl weniger vor milden und
schweren Verläufen von Covid-19 schützt. In Südafrika ist eine geplante
Impfaktion mit dem Impfstoff daher kurzfristig ausgesetzt worden.
Drosten hält für Deutschland allerdings vielmehr die Variante aus
Großbritannien (B.1.1.7) für relevant, wie er erläuterte. Deren Anteil
wachse hierzulande, ebenso wie in anderen Ländern. B.1.1.7 bedeute aber
laut einer Studie keinen Nachteil für die Schutzwirkung des
Astrazeneca-Impfstoffs. (dpa)
## Ausgangssperre in den Niederlanden bleibt doch
Erst verboten und nun doch wieder erlaubt: Die Ausgangssperre als Maßnahme
gegen die Coronapandemie war am Dienstag in den Niederlanden Gegenstand von
gleich zwei Prozessen. Zunächst hatte ein Verwaltungsgericht in Den Haag
die Ausgangssperre mit sofortiger Wirkung verboten. Dagegen hatte die
Regierung Berufung eingelegt und im Eilverfahren die Aussetzung des Urteils
gefordert. Dem gab das Gericht am Abend statt. Bis zum Berufungsverfahren
am Freitag bleibt die Ausgangssperre damit also in Kraft.
Die coronaskeptische Protestgruppe „Viruswahrheit“ hatte gegen die
Ausgangssperre, die seit dem 23. Januar gilt, geklagt. Das
Verwaltungsgericht hatte der Gruppe recht gegeben und die Maßnahme für
unrechtmäßig erklärt.
Die Regierung hatte die Ausgangssperre auf Grundlage eines Notgesetzes
verhängt. Nach Auffassung des Gerichts handelte es sich aber nicht um eine
akute Notsituation. Die Maßnahme ist nach Ansicht des Gerichts eine schwere
Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ein Eingriff in die persönlichen
Lebensumstände der Bürger.
Gegen das Urteil hatte die Regierung dann Berufung eingelegt. Das Verfahren
soll nun am Freitag stattfinden. Bis dahin dürfen Bürger:innen ihre
Wohnungen weiterhin von 21.00 Uhr bis 4.30 Uhr nur in begründeten
Ausnahmefällen verlassen. An den ersten Abenden nach Inkrafttreten hatte es
in zahlreichen Städten [3][heftige Krawalle gegeben]. Die Maßnahme war erst
kürzlich bis zum 3. März verlängert worden.
Ministerpräsident Mark Rutte rief die Bürger:innen dringend dazu auf,
die Ausgangssperre zu beachten. Die Maßnahme sei dringend notwendig, um die
Verbreitung vor allem der ansteckenderen britischen Virusvariante zu
stoppen. „Es ist echt wichtig, dass wir unsere sozialen Kontakte so stark
wie möglich einschränken“, sagte Rutte. (dpa)
17 Feb 2021
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