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# taz.de -- Einmaliges Zirkusgebäude verrottet: Schilleroper droht der Einsturz
> Die Eigentümerin will das Gebäude in St. Pauli noch immer nicht sichern.
> Stattdessen will sie stabilisierende Anbauten abreißen.
Bild: Dieser Anblick droht zu verschwinden: Schiller-Oper als Teil des Hamburg-…
Hamburg taz | Die [1][Schilleroper-Initiative] hat davor gewarnt, dass dem
ehemaligen Zirkusgebäude in St. Pauli der Einsturz drohen könnte. Grund
dafür sind Pläne der Eigentümerin, die nicht denkmalgeschützten Anbauten an
der Stahlkonstruktion abzureißen. Einen Bauantrag für die Sicherung des
denkmalgeschützten Teils hat die Eigentümerin dagegen immer noch nicht
beantragt. Das bereitet die Stadt jetzt selbst vor.
Die [2][Schilleroper] wurde im 19. Jahrhundert für einen ortsfesten Zirkus
errichtet und gilt als der einzige erhaltene Bau dieser Art in Deutschland.
2013 hat das Oberverwaltungsgericht entschieden, dass das Gebäude nicht
abgerissen werden darf. Spätestens seit dieser Entscheidung ist die
Eigentümerin aufgefordert, den Rundbau zu sanieren, was sie jedoch
beharrlich ignoriert. Eine letzte Frist dafür ist am 31. Dezember
verstrichen.
Wie eine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Heike Sudmann (Die Linke)
ergab, hat die [3][Schilleroper-Objektgesellschaft] im Januar beim
Denkmalschutzamt beantragt, die Anbauten an die Rotunde abreißen zu dürfen.
Der Antrag gilt auch für die Dacheindeckung.
Die [4][Bürgerinitiative] befürchtet, dass ein Abriss der Anbauten für die
denkmalgeschützte Rotunde fatal wäre. „Teile der Stahlkonstruktion sind
durch den jahrelangen, bewusst in Kauf genommenen Verfall sowie zahlreiche
Umbauten in der Geschichte der Schilleroper auf das umgebende Mauerwerk als
Stütze angewiesen“, warnt die Initiative.
Sie beruft sich auf ein Gutachten, nach dem zwei der Hauptstützen
wesentlich von der Wand des Anbaus gehalten werden. Die umgebenden
Gebäudeteile schützten die Konstruktion auch vor dem Wind. Zudem stellten
die beim Abriss zu erwartenden Erschütterungen eine Gefahr dar. Nach
Auskunft der Kulturbehörde hat die Prüfung durch einen Statiker ergeben,
dass die Schäden „eine weitergehende Sicherung der Anlage notwendig
machen“. Deswegen hat der Bezirk die Eigentümerin aufgefordert, die Anlage
abzusperren, was diese am 1. März tat.
Weiter forderte der Bezirk die Eigentümerin auf, die Stahlkonstruktion bis
zum 22. März zu stützen. Die vom Prüfingenieur vorgeschlagene
Vorgehensweise zur Sicherung der Stahlkonstruktion weicht vom bisherigen
Sicherungskonzept der Stadt ab. Das Denkmalschutzamt hält die
vorgeschlagene Verfahrensweise für denkmalverträglich und prüft weitere
Maßnahmen, um das Denkmal zu sichern.
Die Schilleroper-Objektgesellschaft möchte sich nicht äußern. Die
Schilleroper-Initiative hält jeden Donnerstag um 18 Uhr eine Mahnwache vor
dem Gebäude ab.
4 Mar 2021
## LINKS
[1] /Denkmalschutz-versus-Investoreninteresse/!5730430
[2] /Denkmalgeschuetzte-Schilleroper/!5666352
[3] http://www.schilleroper.com/impressum/
[4] https://schilleroper-ini.blogspot.com/
## AUTOREN
Gernot Knödler
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