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# taz.de -- Sinkende Zugangshürden für Coronatests: Schnelltests für den Hau…
> Spahn plant Coronatests für zuhause. Endlich! Auf diese Weise werden sie
> erschwinglicher und erleichtern den Alltag in der Pandemie.
Bild: Noch müssen Schnelltests von medizinisch geschultem Personal durchgefüh…
Der Markt regelt den Preis und der ist hoch. Wer das Glück hat, ein
Testzentrum in der Nähe zu wissen, und sich dort per [1][Schnelltest] auf
Infektiosität mit Sars-CoV-2 testen möchte, lässt in der Regel einen
mittleren zweistelligen Betrag dort. Etwas, das man sich öfter leisten
kann, ist so ein Schnelltest für die allermeisten Menschen also eindeutig
nicht.
Dass Gesundheitsminister Jens Spahn plant, Schnelltests auch für den
Hausgebrauch zuzulassen, ist daher eine gute Nachricht. Die derzeitige
Praxis, bevorzugt medizisches Personal für die Tests einzusetzen, mag zwar
zu hohen Standards führen. Aber sie führt eben auch zu hohen Hürden, was
den Zugang zu Tests angeht.
Wer nicht das nötige Kleingeld für eine Privatzahlung hat, ist darauf
angewiesen, dass die Hausärztin die Schnupfen-Kopfschmerzen-Kombination
nicht als normale Erkältung einstuft. Und der PCR-Test hilft bei der Frage
nach einer akuten Infektiosität gar nicht weiter, zu lange dauert es bis
zum Erhalt des Ergebnisses. Dass seit Kurzem Apotheken Schnelltests
durchführen dürfen, hat die Sache bislang nicht erschwinglicher gemacht.
Dabei ist die Situation gerade deutlich fragiler, als es wünschenswert
wäre: Die Zahlen der Patient:innen auf den Intensivstationen ist trotz
eines leichten Rückgangs immer noch zu hoch, um eine echte Entlastung zu
bringen. Die [2][Mutation B.1.1.7 aus Großbritannien] sorgt für eine
deutlich schnellere Verbreitung des Virus. Mit dem [3][Impfen geht es
derweil sehr viel langsamer voran als geplant]. Gleichzeitig vermuten
einige Expert:innen, dass auch Geimpfte sich noch mit dem Virus infizieren
können – und es gegebenenfalls weitergeben.
In dieser Situation würden Routinetests auf Infektiosität in Situationen,
in denen Ansteckungen wahrscheinlich sind und viele Menschen auf einmal
beträfen, – etwa vor dem Besuch von Schule oder Kita – immens helfen. Das
Argument, dass Lai:innen beim Nehmen des Abstrichs Fehler machen und
damit falsch negative Ergebnisse produzieren können, ist kein Argument, die
Tests nicht für den Heimgebrauch zuzulassen. Sondern eines dafür, gut zu
vermitteln, wie ein richtiger Abstrich geht. Machbar ist das und
ausreichend Erklärvideos gibt es auch. Übrigens setzen auch
Gesundheitsämter beim PCR-Test teilweise darauf, dass die zu Testenden den
Abstrich selbst vornehmen.
Die Heimanwendung wäre ein erster Schritt. Der nächste wäre, über den Preis
zu sprechen. Derzeit kosten die Tests im Einkauf um die vier Euro – also
etwa etwas weniger als eine einzelne FFP2-Maske in der Apotheke. Werden
Schnelltests für die Pandemiebekämpfung ähnlich zentral wie FFP2-Masken,
braucht es Pläne, sie auch allen zugänglich zu machen.
25 Jan 2021
## LINKS
[1] /Corona-Schnelltest-im-Check/!5731121
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[3] /Corona-Impfstoffe-in-Deutschland/!5742149
## AUTOREN
Svenja Bergt
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