Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Milizenangriff im Kongo: Sechs Gorillaschützer getötet
> Eine Patrouille von Wildhütern des Virunga-Nationalparks gerät in einen
> tödlichen Hinterhalt. In der Region nimmt die Gewalt stark zu.
Bild: Der Virunga-Nationalpark in der Region des Überfalls
Berlin taz | Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind sechs
Wildhüter des für seine seltenen Berggorillas bekannten
Virunga-Nationalparks getötet worden. [1][Laut Parkbehörde] fiel ihre
Patrouille in der Nähe des Ortes Nyamilima am Sonntag morgen in einen
Hinterhalt lokaler Selbstverteidigungsmilizen, kollektiv als Mai-Mai
bekannt.
Es ist der tödlichste Angriff auf Virunga-Parkwächter seit der
[2][Ermordung von 13 „Rangern“ durch ruandische Hutu-Milizionäre im April].
Der 7800 Quadratkilometer große Park erstreckt sich im äußersten Osten des
Kongo entlang der von Urwald bedeckten Bergketten, die die Grenze zu Uganda
und Ruanda bilden, und ist das älteste Naturschutzgebiet Afrikas.
Die Gewalt in der Provinz Nord-Kivu, wo der Virunga-Park liegt, nahm
zuletzt deutlich zu. In der Woche um die Jahreswende fielen nach
Armeeangaben vom vergangenen Freitag 45 Zivilisten der etwas weiter
nördlich an den Rändern des Virunga-Parks kämpfenden Rebellengruppe [3][ADF
(Allied Democratic Forces)] zum Opfer. Nach einer daraufhin gestarteten
Armeeoffensive ab 5. Januar hätten die Rebellen dann 50 Geiseln umgebracht,
die sie bei der Flucht nicht mitnehmen konnten. Die empörte Bevölkerung
habe daraufhin zehn Soldaten gelyncht, hieß es weiter.
Die Angaben und Zahlen der Armee werden von anderen Quellen nicht
bestätigt, aber in den vergangenen Tagen gab es in Nord-Kivus Städten
mehrere [4][Protestmärsche gegen die Gewalt] und die zunehmenden
Fluchtbewegungen.
[5][Kongos Wildhüter sind keine Soldaten, aber stehen unter Armeekommando].
Kongos Naturschutzbehörde ICCN, die die Parks verwaltet, steht mittlerweile
unter gemeinsamer Aufsicht der Ministerien für Tourismus und für
Verteidigung. Die Finanzierung des Wildschutzes im Kongo ist ein zentraler
Aspekt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit dem Land.
11 Jan 2021
## LINKS
[1] https://virunga.org/news/recent-attack-2021/
[2] /Virunga-Nationalpark-im-Kongo/!5678539
[3] /ADF-Rebellen-im-Kongo/!5661450
[4] https://www.radiookapi.net/2021/01/09/actualite/securite/nord-kivu-marche-d…
[5] /Militaerischer-Naturschutz-in-Kongo/!5727376
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Virunga-Nationalpark
Naturschutz
ADF
Nord-Kivu
Naturschutz
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Schwerpunkt Grüne Armee
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bericht der Weltnaturschutzunion: Naturschutz leidet unter Pandemie
Wildhüter werden wegen wirtschaftlicher Folgen in der Krise entlassen und
Patrouillen in Schutzgebieten eingestellt. Besonders betroffen ist Afrika.
Überfall auf offener Straße: Diplomat im Kongo getötet
Italiens Botschafter im Kongo ist bei einem Überfall nahe der Stadt Goma
ums Leben gekommen. Er war mit dem UN-Welternährungsprogramm unterwegs.
Massaker an Pygmäen im Kongo: „Akt des Völkermords“
Kongo rätselt, wer in einem Dorf der Provinz Ituri 46 Angehörige der
Pygmäen-Minderheit abgeschlachtet hat. Die Gewalt in Ituri nimmt deutlich
zu.
Machtkampf im Kongo: Tshisekedi will Neustart
Kongos Präsident Tshisekedi kündigt an, sich vom Bündnis mit seinem
Vorgänger Kabila zu lösen. Er will nun „die Erwartungen des Volkes“
erfüllen.
Militärischer Naturschutz in Kongo: Deutsches Geld für „grüne Armee“
Deutsche Entwicklungshilfe soll wieder in den militärischen Schutz von
Kongos Nationalparks fließen. Darunter leidet die Bevölkerung.
Kriegsverbrecherprozess im Kongo: Warlord hinter Gitter
Der berüchtigte Milizenchef Sheka im Ostkongo muss lebenslang in Haft. Der
Prozess wegen seiner Verbrechen dauerte zwei Jahre.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.