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# taz.de -- Geplante Küstenautobahn A 20: Ökonomisch und ökologisch irre
> Das Projekt Küstenautobahn A 20 zeigt, wie wichtig ein Stopp aktueller
> Fernstraßenbauprojekte ist – und eine Überprüfung des
> Bundesverkehrswegeplans.
Bild: Küstenautobahn A 20: der ökologische Preis ist unverantwortlich hoch
Kein Autobahnprojekt ist in klimapolitischer Hinsicht zu wahnsinnig und
gleichzeitig zu teuer, um in den [1][Bundesverkehrswegeplan] aufgenommen zu
werden. Das zeigt der Plan für die Küstenautobahn A 20 von Bad Segeberg in
Schleswig-Holstein bis nach Westerstede in Niedersachsen. Der Bau der
Küstenautobahn ist nicht zu verantworten – weder ökonomisch noch
ökologisch. Die Kosten fallen nach Berechnungen des Naturschutzbundes BUND
doppelt so hoch aus wie veranschlagt und liegen mit 25 Millionen Euro pro
Kilometer deutlich über den sonst üblichen 10 bis 15 Millionen. Allein in
Niedersachsen müssten 145 neue Brücken gebaut werden, das ist teuer. Das
dürfte den Planer:innen auch klar gewesen sein. Der Verdacht liegt nahe,
dass die Kosten bei der Kalkulation, wie so oft, bewusst nach unten
gedrückt wurden, damit das Projekt politisch durchsetzbar war. Das muss
korrigiert werden. Aber nicht durch Etaterhöhung, sondern indem das
Vorhaben zu den Akten gelegt wird.
Auch der ökologische Preis ist unverantwortlich hoch. Nicht nur, weil durch
die neue Autobahn mehr Verkehr und damit eine Steigerung des
klimaschädlichen Ausstoßes von CO2-Emissionen provoziert wird, sondern
auch, weil die Hälfte der 217 Kilometer lange Strecke [2][durch
Moorgebiete] geht. Moorgebiete sind enorm wichtige CO2-Speicher.
Das Projekt Küstenautobahn zeigt, wie wichtig ein Stopp der aktuellen
Fernstraßenbauprojekte und eine Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans ist
– wie von Umweltverbänden und den Grünen gefordert. Der Verkehrswegeplan
legt fest, welche [3][Bundesfernstraßen gebaut] werden sollen. Diese
Aufstellung ist zu Zeiten entstanden, in denen das Thema Klima bei Weitem
nicht den Stellenwert hatte, den es heute zum Glück hat. Ökologische Folgen
sind dort nicht so eingepreist, wie es nötig ist. Stimmen die
Voraussetzungen nicht mehr, unter denen der Plan aufgestellt wurde, werden
viele Projekte keinen Bestand haben. Die Bundesregierung muss den Mut
aufbringen, ihre eigenen Vorhaben kritisch prüfen zu lassen und
Konsequenzen daraus zu ziehen.
12 Jan 2021
## LINKS
[1] /Strassenbau-in-Deutschland/!5729178
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[3] /Infrastruktur-und-Nachhaltigkeit/!5323134
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
A20
Bund
Straßenbau
Umweltschutz
Klima
klimataz
Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022
Tesla
Verkehr
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
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