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# taz.de -- Offenbar schärfere Coronamaßnahmen: Mehr Schulferien, weniger Imp…
> Der Senat will bei einem bundesweit ausgedehnten Lockdown mitziehen. Und
> statt 900.000 Impfstoffdosen kommen im 1. Quartal nur 720.000.
Bild: Wie beschwörend wirkte Senatorin Pop, als sie am Dienstag auf einen här…
Auch in Berlin wird nach Weihnachten der bisherige Lockdown light offenbar
durch verlängerte Ferien und Geschäftsschließungen verschärft. „Wenn wir
bundesweite Verabredungen treffen, dann fühlt sich Berlin
selbstverständlich mit seinem gesamten Senat daran gebunden“, sagte
Vize-Regierungschefin Ramona Pop (Grüne) am Dienstag nach der Senatssitzung
vor Journalisten. Sie bezog sich dabei auf ein anstehendes erneutes Treffen
der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Das soll umso
mehr gelten, als Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) derzeit
Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist.
Müller selbst hatte am Morgen in der ARD gesagt, er könne sich „sehr gut
vorstellen“, dass es nach Weihnachten Einschränkungen gibt. Die Folgen
hielt er für vertretbar: „Es gibt keinen Grund, sich dann wirklich noch am
28. Dezember einen Pullover zu kaufen, das kann man auch vorher machen.“
Von den Öffnungsverboten wären Lebensmittelgeschäfte und Drogerien
ausgenommen.
Wann sich die Länderchefs treffen, sollte sich offenbar am Dienstagabend
klären. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ging im RBB-Inforadio
von einem Termin noch in dieser Woche aus. Das allgemeine Drängen darauf
konnte er nachvollziehen: Wenn die Entwicklung in den Krankenhäusern so
weitergehe, stoße Brandenburg in drei bis vier Wochen an seine Grenzen,
sagte er.
Ein ausgeweiteter Lockdown soll laut Pop, im Senat für Wirtschaft
verantwortlich, wie eine Quarantäne nach den vielen zu erwartenden
Begegnungen an den Weihnachtsfeiertagen wirken. Sie verwies auf
Thanksgiving, das traditionelle US-amerikanische Familienfest, nach dem die
Infektionszahlen dort deutlich nach oben gingen. Die Ferien würden sich
nach jetzigem Diskussionsstand dadurch laut Pop „um mindestens eine Woche“
verlängern – regulär ginge es in den Berliner Schulen am 4. Januar wieder
los. Die Bildungsverwaltung prüfe das gerade und bereite sich darauf vor.
Als noch zu lösen nannte die Senatorin die dann mangels Schule nötige
Kinderbetreuung.
## Weniger Impfstoff und später
Während es mehr Ferien gebe, kommt nach jetzigem Stand weniger Impfstoff
als erwartet nach Berlin, und das zudem später. Die Senatsverwaltung für
Gesundheit hatte Mitte November 900.000 Impfdosen angekündigt, die in der
ersten Impfphase für 450.000 Menschen reichen sollten – für einen Schutz
sind zwei Impfdosen nötig. [1][Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD)
hatte dabei Zahlen genannt], denen zufolge diese Menge genau gereicht hätte
für die rund 390.000 Berliner über 75 sowie 22.500 Menschen, die in der
stationären Pflege tätig sind, und 53.000, die in Kliniken arbeiten.
Bei den nun für das erste Vierteljahr 2021 erwarteten 720.000 Dosen können
in der ersten Phase entsprechend 90.000 Menschen weniger geimpft werden. An
der Strategie mit den bereits vorbereiteten sechs Impfzentren ändere sich
dadurch nichts, sagte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung am Dienstag
der taz. Auf die Zahlen der nach Berlin kommenden Impfdosen hat der Senat
keinen Einfluss: Sie ergibt sich, wie Kalayci vor drei Wochen darstellte,
aus dem fünfprozentigen Berliner Anteil an der Impfstoffmenge, die
Deutschland über die Europäische Union erhält.
8 Dec 2020
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[1] /Planung-fuer-Corona-Bekaempfung/!5729653
## AUTOREN
Stefan Alberti
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