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# taz.de -- Sachverständigenrat zur Konjunktur: Coronaschaden erfolgreich begr…
> Die sogenannten Weisen halten das Pandemiehilfspaket der Bundesregierung
> für so hilfreich, dass sie ihre Schätzung zum Wachstumseinbruch
> revidieren.
Bild: Trotz Corona-Krise: Die Wirtschaft wird dieses Jahr etwas weniger schrump…
Berlin taz | Die Wirtschaft wird dieses Jahr etwas weniger schrumpfen als
angenommen. Die Corona-Krise schlage nicht ganz so hart zu. Das haben die
sogenannten Wirtschaftsweisen am Mittwoch erklärt. Der Sachverständigenrat
für Wirtschaft, der die Bundesregierung berät, bezifferte den Verlust beim
Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2020 auf 5,1 Prozent. Im Sommer hatten die
fünf Ökonom:innen noch ein Minus von 6,5 Prozent geschätzt.
Damit ist der Rat für das laufende Jahre auch etwas optimistischer als die
Bundesregierung, die annimmt, dass die Wirtschaftsleistung um 5,5 Prozent
geringer ausfällt. 2021 könnte das Minus größtenteils wieder ausgeglichen
werden, indem das BIP um 3,7 Prozent wächst, schätzten die Weisen. „Die
Corona-Krise ist noch nicht bewältigt“, sagte Ratsvorsitzender Lars Feld
jedoch. „Durch die stark steigenden Infektionszahlen bleibt die
wirtschaftliche Lage fragil.“
Das umfangreiche schuldenfinanzierte [1][Konjunkturpaket der
Bundesregierung, das Unternehmen und Privathaushalte mit Milliardenausgaben
unterstützt], bewerteten die Expert:innen größtenteils positiv. Kritik
äußerten sie nur punktuell: „Nicht in allen Teilen“ seien die Hilfen
„zielgenau“. So komme die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer nicht
komplett bei den Verbraucher:innen an. Sie kauften nur beschränkt mehr, so
dass die Unternehmen kaum profitierten. Außerdem bemängelte der Rat:
„Vorteilhaft wäre es im weiteren Verlauf der Krise, die Möglichkeiten zum
steuerlichen Verlustrücktrag“ für Firmen „auszuweiten sowie die
Überbrückungshilfen stärker nach Betroffenheit durch die Pandemie zu
differenzieren“.
## Schulden bleiben Streitpunkt
Uneins sind die Forscher:innen darüber, [2][wie schnell die Bundesregierung
wieder ohne hohe Schulden auskommen soll.] Während die Mehrheit unter Felds
Führung das ab 2022 für nötig hält und sogar Kürzungen bei den Ausgaben
erwägt, gab Ratsmitglied Achim Truger ein Sondervotum ab. Er plädierte
dafür, bei Bedarf erst später als 2022 zu sparsamer Haushaltspolitik
zurückzukehren. Außerdem stellte er die Schuldenbremse in Frage.
Einig sind sich die Wirtschaftsweisen, den Übergang zu den erneuerbaren
Energie zu beschleunigen. Dafür müsse die Bepreisung von klimaschädlichem
Kohlendioxid-Ausstoß deutlicher spürbar werden.
11 Nov 2020
## LINKS
[1] /Kosten-der-Pandemie/!5717689&s=konjunktur/
[2] /Haushaltswoche-im-Bundestag-beginnt/!5717818&s=verschuldung/
## AUTOREN
Hannes Koch
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Schwerpunkt Klimawandel
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