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# taz.de -- Forschungsförderung für neue Gentechnik: Nur zwei Milliönchen f�…
> Der Bund fördert nur mit wenig Geld die Erforschung von Risiken und
> Nachweismethoden der neuen Agro-Gentechnik. Die Grünen sind empört.
Bild: Agrarministerin Klöckner weist Vorwürfe zurück, zu wenig für Risikofo…
Berlin taz | Die Bundesregierung gibt nur einen kleinen Teil ihrer
Forschungsförderung für [1][neue Gentechnikverfahren in der Landwirtschaft]
aus, um Risiken zu untersuchen und Nachweismethoden zu entwickeln. In den
vergangenen fünf Jahren waren es nur sieben Prozent, wie aus einer Antwort
des Agrarministeriums auf Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald
Ebner hervorgeht. „Während die Bundesregierung die Forschung zu neuen
gentechnischen Verfahren wie CRISPR/Cas & Co mit über 27 Millionen Euro
päppelt, stehen der Nachweis- und Risikoforschung gerade mal zwei
Milliönchen zur Verfügung“, kritisierte der Gentechnikexperte.
Derzeit akzeptieren die deutschen Behörden keinen Test, um Pflanzen
nachzuweisen, die mithilfe von neuen Gentechnikmethoden erzeugt worden
sind. Deshalb untersuchen sie nicht, ob etwa in Importen aus Nordamerika
solche Organismen enthalten sind. In der EU sind derartige Pflanzen bislang
verboten.
[2][Befürworter halten die Technik für nötig,] um Pflanzen schneller an den
Klimawandel anzupassen. Außerdem könne man so auch Resistenzen gegen
Schädlinge erreichen und den Pestizideinsatz reduzieren. Gegner
argumentieren, dass die Technik vor allem genutzt werde, um Pflanzen gegen
Pestizide immun zu machen und um so eine umweltschädliche Landwirtschaft
etwa mit Monokulturen zu erleichtern. Zudem befürchten sie unbeabsichtigte
Veränderungen des Erbguts, die die Sicherheit der Produkte für Mensch und
Umwelt beeinträchtigen könnten.
Die Grünen verlangen, dass die Bundesregierung mehr investiert, um das
geltende Verbot von Pflanzen der neuen Gentechnik durchzusetzen: Die
Wahlfreiheit von Bäuer*innen und Verbraucher*innen müsse besser geschützt
und die Umsetzung des Gentechnikrechts sichergestellt werden.
## Einseitige Forschungsförderung
Stattdessen unterstützten die Behörden einseitig die Entwicklung der
Technik, obwohl diese „massiv von der Biotechnologiebranche selbst
gefördert wird“. Eine derartig „einseitige Forschungsförderung“ stehe im
„Widerspruch zum Verbraucherschutzauftrag der Regierung“.
Das von Julia Klöckner (CDU) geführte Agrarministerium dagegen teilte der
taz mit, dass sich „zwischen der Förderung einer Produktentwicklung und der
notwendigen Sicherheitsforschung nicht uneingeschränkt“ unterscheiden
lasse. Zudem arbeiteten Bund und Länder „kontinuierlich“ daran,
Nachweismethoden für gentechnisch veränderte Organismen zu entwickeln.
10 Nov 2020
## LINKS
[1] /Gentechveraenderte-Pflanzen-erkennen/!5708231
[2] /Biodiversitaetskonferenz-in-Aegypten/!5554908
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Risiko
Schwerpunkt Gentechnik
Julia Klöckner
Landwirtschaft
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