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# taz.de -- Proteste gegen belarussische Regierung: Warnschüsse und Festnahmen
> Erneut sind Zehntausende in Minsk gegen Präsident Lukaschenko auf die
> Straße gegangen. Mehr als 40 Demonstrant*innen sollen verhaftet worden
> sein.
Bild: Zehntausende Menschen protestierten am Samstag in Minsk gegen Langzeitpr�…
Minsk dpa/afp/reuters | Trotz Gewaltandrohung haben zehntausende Menschen
erneut gegen den Langzeitpräsidenten Alexander Lukaschenko demonstriert.
Sie strömten am Sonntag ins Zentrum der Hauptstadt Minsk, wie Fotos und
Videos im Nachrichtenkanal Telegram zeigten. Bereits kurz nach Beginn
feuerten Sicherheitskräfte Warnschüsse ab. Auf den Straßen waren
Uniformierte mit Sturmgewehren zu sehen. Zudem wurde berichtet, dass erneut
Blend- und Lärmgranaten eingesetzt worden seien.
Mit Blick auf die [1][zunehmende Gewalt von Uniformierten] hatte die
Demokratiebewegung zu einem „Marsch gegen den Terror“ aufgerufen. Das
Menschrechtszentrum Wesna sprach am Nachmittag zunächst von mehr als 40
Festgenommenen. Darunter seien auch Journalisten gewesen. Auch das
unabhängige Nachrichtenportal tut.by schrieb, dass es bei den Protesten am
zwölften Sonntag in Folge brutale Festnahmen gegeben habe. Unabhängige
Zahlen für die Demonstration gibt es nicht.
Seit Monaten wird jedes Wochenende für einen Rücktritt Lukaschenkos
demonstriert. Erst am Freitag hatte Lukaschenko den Demonstrant*innen
erneut gedroht: „Jetzt reicht es. Wir werden nicht zurückweichen.“ Er habe
früh gewarnt, dass rote Linien nicht überschritten werden dürften.
In Minsk sperrten die Sicherheitskräfte mehrere zentrale Plätze mit Gittern
ab. Etliche Metro-Stationen wurden geschlossen, um den Zugang zu den
Protesten zu erschweren. Zudem funktionierte das mobile Internet zeitweise
nicht. Die Behörden wollen damit verhindern, dass sich Demonstrant*innen
etwa über Telegram verabreden und Videos von Festnahmen schnell verbreitet
werden.
Seit der von Betrugsvorwürfen begleiteten Präsidentschaftswahl am 9. August
steckt Belarus in einer schweren innenpolitischen Krise. Lukaschenko hatte
sich mit 80,1 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren an der Macht erneut zum
Sieger erklären lassen. Die Opposition sieht dagegen die Bürgerrechtlerin
Swetlana Tichanowskaja als wahre Gewinnerin an. Sie war ins EU-Exil Litauen
geflohen. Die Behörden gehen immer wieder gewaltsam gegen friedliche
Demonstrant*innen vor, [2][tausende Aktivist*innen wurden bereits
festgenommen.]
1 Nov 2020
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