| # taz.de -- Unerlaubte Beihilfe an Privatbank: Rettet Brüssel Warburg-Millione… | |
| > Laut einem Bundestags-Gutachten war Hamburgs Verzicht auf Rückzahlung | |
| > einer Erstattung aus Cum-Ex-Geschäften EU-rechtlich eine „unerlaubte | |
| > Beihilfe“. | |
| Bild: Hallo Brüssel, ist da jemand? Fabio de Masi (Die Linke) hat das Bundesta… | |
| Hamburg taz | Hamburg hat offenbar gegen EU-Recht verstoßen, als es eine | |
| Rückforderung gegen die private Warburg-Bank wegen einer illegal bezogenen | |
| Steuererstattung aus Cum-Ex-Geschäften verjähren ließ. Zu diesem Schluss | |
| kommt der wissenschaftliche Dienst des Bundestages [1][in einem Gutachten]. | |
| Beauftragt hatte es der Linken-Bundestagsabgeordnete Fabio de Masi, nachdem | |
| das Hamburger Abendblatt über einen anonymen EU-Beamten berichtet hatte, | |
| der in der Brüsseler Wettbewerbsbehörde eine Prüfung angeregt hatte. | |
| Demnach hat die Stadt der Bank eine wettbewerbsrechtlich unerlaubte | |
| Beihilfe gewährt, als sie darauf verzichtete, ihre Forderung innerhalb der | |
| Verjährungsfrist geltend zu machen. | |
| Die Stadt hatte [2][Haftungsrisiken als Grund dafür angegeben], dass sie | |
| die Forderung in Höhe von 47 Millionen Euro nicht eingetrieben hatte. | |
| Brisant daran ist, dass der heutige Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat | |
| Olaf Scholz in seiner Eigenschaft als damaliger Hamburger Bürgermeister | |
| während des Steuerverfahrens mehrfach Kontakt mit Warburg-Chef Christian | |
| Olearius hatte, [3][wie er zögerlich eingeräumt hat.] | |
| Inzwischen hat das Landgericht Bonn [4][die Warburg-Bank verurteilt], neben | |
| weiteren Forderungen auch die verjährten 47 Millionen Euro zurückzuzahlen. | |
| Die Warburg-Bank hat dagegen Revision eingelegt. Sollte | |
| EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager Hamburgs Verzicht nun als | |
| illegale Subvention werten und eine Rückzahlung – plus Zinsen – verlangen, | |
| könnte daraus eine neue Rechtsgrundlage entstehen, um das Geld noch zu | |
| bekommen, weil das höherstehende EU-Recht die nationale Verjährungsfrist | |
| aushebelt. | |
| In Hamburgs Finanzbehörde hält sich die Begeisterung aber in Grenzen. Sie | |
| wollte am Donnerstag nicht dazu Stellung nehmen, ob sie schon Post aus | |
| Brüssel bekommen hat. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) maulte lediglich, | |
| es sei „schon erstaunlich, dass der wissenschaftliche Dienst des | |
| Bundestages einen Sachverhalt aus Medienberichten offenbar als unstreitige | |
| Prämisse für eine eigene Rechtsprüfung zugrunde legt“. Beim Beihilferecht | |
| lägen „bei Cum-Ex-Fällen aber eher nicht die Probleme“. | |
| 23 Oct 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.bundestag.de/resource/blob/800560/b3f2a9a329b6017a01dc125ea00ea… | |
| [2] /Hat-Hamburg-Steuergeld-verschenkt/!5661281 | |
| [3] /SPD-Kanzlerkandidat-zu-Cum-Ex-befragt/!5707952 | |
| [4] /Finanzbetrug-vor-Gericht/!5672395 | |
| ## AUTOREN | |
| Jan Kahlcke | |
| ## TAGS | |
| Cum-Ex-Geschäfte | |
| Olaf Scholz | |
| Hamburg | |
| Peter Tschentscher | |
| Finanzen | |
| Cum-Ex-Geschäfte | |
| Peter Tschentscher | |
| Bundestag | |
| Olaf Scholz | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| CumEx-Skandal weitet sich aus: Involviert oder nur informiert? | |
| Kommende Woche startet der Cum-Ex-Ausschuss. Dokumente beweisen: Peter | |
| Tschentscher war mit dem Steuerstreit um die Warburg-Millionen aktiv | |
| befasst | |
| Cum-Ex-Affäre in Hamburg: Parlament untersucht Steuerklau | |
| Die Hamburgische Bürgerschaft will aufklären, warum der Senat | |
| Steuerforderungen in Millionenhöhe an die Warburg-Bank hat verjähren | |
| lassen. | |
| Experte kritisiert Laschet wegen Cum-Ex: „Brauchen Soko Steuerhinterziehung“ | |
| Mehr Ermittler im Cum-Ex-Skandal: NRW muss mehr tun, um von Betrügern | |
| erbeutete Steuermilliarden zurückzuholen, fordert Finanzexperte Gerhard | |
| Schick. | |
| Ausschuss zur Hamburger CumEx-Affäre: Opposition jagt die Bürgermeister | |
| CDU und Linke initiieren Untersuchungsausschuss zu Steuerverzicht gegenüber | |
| der Warburg-Bank. Nahmen Olaf Scholz und Peter Tschentscher Einfluss? | |
| SPD-Kanzlerkandidat zu Cum-Ex befragt: Der vergessliche Olaf Scholz | |
| In der Cum-Ex-Affäre soll er einer Bank eine Millionenzahlung erspart | |
| haben. Bei der Befragung im Bundestag sagt Scholz wenig. | |
| Scholz und die Cum-Ex-Affäre: Scholz soll gelogen haben | |
| SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz soll sich mit einem Mitinhaber der Warburg | |
| Bank getroffen haben. Und es auch auf Nachfrage nicht offenbart haben. |