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# taz.de -- Hausbesetzung in Bremen: Kulturzentrum wieder eröffnet
> Queerfeminist*innen haben das ehemalige „Dete“ in der Bremer Neustadt
> besetzt. Sie beziehen sich auf die geräumte Liebig 34 in Berlin.
Bild: Aktivist*innen haben das Haus besetzt, das jahrelang leer stand
Bremen taz | Am Freitagnachmittag haben Aktivist*innen der
queer-feministischen Gruppe “Rosarote Zora“ die „Dete“, ein seit sechs
Jahren leerstehendes ehemaliges Kulturzentrum in der Neustadt, besetzt. Bis
Redaktionsschluss am Sonntagabend blieben die Aktivist*innen im Gebäude. Es
ist die erste Hausbesetzung in Bremen seit drei Jahren.
Die „Rosarote Zora“ besteht ausschließlich aus Frauen*, Lesben, Inter-,
Trans-, Nonbinären und A-Gendern – abgekürzt: Flinta*. Ihr Antrieb sei die
[1][Räumung des queerfeministischen Hausprojekts „Liebig 34“ in Berlin] am
Freitag gewesen. „Wir wollen einen sicheren Ort für Flinta*-Menschen
schaffen, die im Alltag oft diskriminiert werden“, sagt eine Besetzerin,
die anonym bleiben möchte. Dies solle im Dialog mit den Anwohner*innen
geschehen.
Die Gegend um die „Dete“ und die Fassade des Hauses haben sich bereits
verändert. Das Vordach wird nun durch eine Stoffgirlande verziert. Aus
einer anliegenden Baustelle haben die Besetzer*innen Straßensperren gebaut.
Am Freitag und am Samstag hatten sie zu einem Straßenfest vor dem Haus
eingeladen, Nachbar*innen und Unterstützer*innen brachten Spenden.
Etwas abseits, auf der Treppe eines Altbaus, steht am Samstag ein älterer
Herr und beobachtet das Treiben. Er sehe die Besetzung positiv: „Seit
Jahren verrottet das Gebäude, es muss etwas geschehen.“ Zwar habe er
[2][Angst vor Ausschreitungen], aber es sei wohl leider nötig, ein Gebäude
zu besetzen, um den Diskurs über Leerstand anzuregen.
## Der Konflikt droht wieder hochzukochen
Auch die Grünenabgeordnete Kai Wargalla und die Linken Maja Tegeler und
Olaf Zimmer sind vor Ort. „Ich finde es charmant, dass das einen
queer-feministischen Anstrich hat“, sagt Tegeler, „so etwas fehlte in
Bremen.“ Wargalla sagt, sie habe immer einen Stich im Herzen empfunden,
wenn sie an dem Leerstand vorbei geradelt sei.
[3][Die Unterstützung der Anwohner*innen ist nicht verwunderlich – viele
wollten das Kulturzentrum 2014 erhalten]. Nun droht der Konflikt wieder
hochzukochen, denn der Besitzer, Investor Marco Bremermann, hat Anzeige
erstattet. Die Polizei hält sich bislang zurück: Als am Samstagabend eine
Spontandemonstration mit reichlich Pyrotechnik vor dem Haus ankommt, filmt
sie lediglich. Man wolle „lageangepasst reagieren“, sagt ein Sprecher.
11 Oct 2020
## LINKS
[1] /Hausprojekt-Liebig-34-in-Berlin/!5719147
[2] /Demonstration-fuer-Liebig34/!5719283
[3] /Gentrifizierung-der-Bremer-Neustadt/!5037652
## AUTOREN
Michael Trammer
## TAGS
Besetzung
Queerfeminismus
Liebig34
Bremen
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Liebig34
Schwerpunkt Demos gegen rechts
Schwerpunkt Coronavirus
Polizei Berlin
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