# taz.de -- Vorwurf Linksextremismus: Razzia gegen Autonome | |
> In Berlin lässt die Bundesanwaltschaft Linke und eine anarchistische | |
> Bibliothek durchsuchen. Der Vorwurf: Bildung einer kriminellen | |
> Vereinigung. | |
Bild: Razzia in der Bibliothek Kalabalik in Kreuzberg, ermittelt wird gegen mut… | |
BERLIN taz | In Berlin lässt die Bundesanwaltschaft seit dem frühen | |
Mittwochmorgen die Wohnungen von mehreren mutmaßlichen Autonomen | |
durchsuchen, dazu auch die anarchistische Bibliothek Kalabalik in | |
Kreuzberg. Ein Sprecher der Behörde sagte der taz, es gehe um den Vorwurf | |
der Bildung einer [1][linksextremen kriminellen Vereinigung]. | |
Beschuldigt werden demnach fünf Personen, die als Mitglieder der Gruppe | |
gezählt werden. Parallel seien von einigen von ihnen Wohnräume in Athen | |
durchsucht worden, sagte der Sprecher. Die Polizei sei ebenfalls bei drei | |
nicht tatverdächtigen Berlinern vorstellig geworden. Festnahmen habe es | |
keine gegeben. | |
Welche Straftaten die Gruppe begangen haben soll, dazu äußerte sich die | |
Bundesanwaltschaft vorerst nicht. Laut Medienberichten soll es einen | |
Zusammenhang zum G20-Gipfel 2017 in Hamburg geben. | |
Nach taz-Informationen fanden die Razzien in Kreuzberg, Neukölln, Mitte, | |
Tempelhof und Treptow statt. In sozialen Medien kursierten Bilder von | |
Polizeibeamten vor der Anarcho-Bibliothek Kalabalik in Kreuzberg. Die | |
Bibliothek versteht sich nach Eigendarstellung „als Werkzeug, um | |
anarchistische Ideen zu verbreiten und die herrschende soziale Ordnung, die | |
uns umgibt, anzugreifen“. Neben der Ausleihe von Büchern und Zeitschriften | |
fanden dort in der Vergangenheit Buchvorstellungen oder Diskussionen etwa | |
zu „Klandestinität“ oder „Offensive Handlungsmöglichkeiten bei Repressi… | |
statt. | |
## Vor zwei Jahren schon mal Durchsuchung | |
Bereits im Mai 2018 war die Bibliothek schon einmal durchsucht worden. | |
Damals ging es um den Vorwurf, „Fahndungsplakate“ von Hamburgs damaligen | |
[2][Bürgermeister Olaf Scholz], dem früheren Polizeichef Hartmut Dudde oder | |
Innensenator Andy Grote nach dem G20-Gipfel verbreitet zu haben. Auf den | |
Postern hieß es, die Personen könnten im Rahmen dessen „schwerste | |
Straftaten“ begangen haben, kritisiert wurde Polizeigewalt. Beschlagnahmt | |
wurden damals zahlreiche Datenträger. | |
16 Sep 2020 | |
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## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
Erik Peter | |
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