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# taz.de -- Sichere Räume verteidigen: Es darf kommentiert werden
> Nicht nur Køpi und viele weitere alternative Projekte in Berlin sind
> bedroht. Auch die verkehrssicheren Pop-up-Radwege sind gefährdet. Die
> Termine.
Bild: Flyer der „Køpi“
Die Køpi und der angrenzende Wagenplatz [1][sind schon lange bedroht].
„Køpi bleibt“ lautet die Parole schon viele, viele Jahre und der Kampf geht
weiter. Das Haus und der Platz haben nun ganz akut wieder zu befürchten,
dass sie geräumt werden.
Doch nicht nur die Køpi ist gefährdet. Unzählige Projekte und autonome
(Wagen-)Plätze haben das gleiche Schicksal: Diesel A, Potse, Drugstore,
Sabot Garten, Liebig 34, Friedel 54, Rigaer 94 und etliche mehr. „We don’t
want your yuppie flats, we are happy with our rats!“
An den Projekten hängt zum Teil seltener und wichtiger Schutzraum und in
den meisten Fällen das Zuhause und somit die Lebensgrundlage vieler
Menschen, die schlichtweg auch nicht einfach etwas Neues bzw.
Vergleichbares finden könnten in Berlin.
Die Køpi ruft deshalb am Wochenende zu einer Soli-Demo auf, für und mit
anderen bedrohten Projekten in Berlin und gegen Gentrifizierung (Samstag,
12. September, Wassertorplatz, 20 Uhr). Mehr Infos u.a. zu allen genannten
Projekten gibt es hier: [2][interkiezionale.noblogs.org]. Ein
Soli-Frühstück speziell für die Køpi gibt es 2 Tage später (Montag, 14.
September, Køpi Wagenplatz 133-137, 10 Uhr).
Bis Sonntag geht noch die [3][feministische Aktionswoche] für die
anarcho-queer-feministische Liebig 34 mit täglich wechselndem Programm.
Kreativ sein und und zeigen, dass Frau* es ernst meint, wenn Frau* sagt:
“The eviction will be a disaster“. In der Aktionswoche soll ein Exempel
statuiert werden für militante feministische Aktionen. Mehr Infos dazu gibt
es hier: defendliebig34.noblogs.org (7.-13. September, Liebigstraße 34).
Existenzen, Menschenleben und andere Interessen
Es ist wirklich zum Verzweifeln, wenn man regelrecht live und in Farbe
dabei zusehen kann, wie wirtschaftliche Interessen und der Besitz der
Besitzenden vor dem Zuhause von Menschen und deren Existenzen, aber auch
der Schutz und die Sicherheit des Einzelnen kommen, und wie rechte
Hetzer:innen in und wegen der Pandemie zur Höchstform auflaufen.
Durch die Corona-Krise ist in Berlin der Radverkehr drastisch gestiegen,
worauf die Stadt mit Pop-up-Radwegen reagiert hat. Die meisten temporären
Radwege wurden in Friedrichshain-Kreuzberg errichtet, um die Sicherheit der
Radfahrer:innen zu verbessern. Das Verwaltungsgericht hat nun aber einem
Eilantrag eines AfD-Abgeordneten gegen temporäre Radwege stattgegeben. Die
rechte AfD hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wege.
Zum Erhalt der Radwege gibt es eine [4][Spontan-Demo]. Treffpunkt ist der
Lützowplatz und die Route geht entlang der Popup-Radwege: Lützowufer –
Schöneberger Ufer – Gitschiner Straße – Kottbusser Tor – Kottbusser Dam…
Hermannplatz. Die Abschlusskundgebung ist am Hermannplatz. Mund-Nasenschutz
und ausreichender Abstand sind obligatorisch (9. September, Lützowplatz, 17
Uhr).
Nicht um die mutwillige Gefährdung, sondern um die Sicherheit für
Fahrradfahrer:innen kümmert sich auch das [5][Netzwerktreffen:
Fahrradfreundliche Mitte] (Dienstag, 15. September, Friedrichstraße in
einem der Parklets, 19 Uhr).
Die AfD trifft sich übrigens auch weiterhin jeden Mittwoch zur
Merkel-muss-weg-Kundgebung. Das kann man ignorieren oder aber anti von der
anderen Seite aus kommentieren – z.B. mit einer Trompete oder einer alten
Blechtrommel (jeden Mittwoch, Willy-Brandt-Str. 1, ab 18 Uhr).
9 Sep 2020
## LINKS
[1] /Linkes-Zentrum-in-Berlin/!5640482
[2] https://interkiezionale.noblogs.org/
[3] https://defendliebig34.noblogs.org/
[4] https://www.facebook.com/events/705723423372789/
[5] https://nf-mitte.de/
## AUTOREN
Desiree Fischbach
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