# taz.de -- Protest gegen Abtreibungsgegner: Für das Recht auf Selbstbestimmung | |
> Zum Aktionstag gegen die Demo von Abtreibungsgegnern am Sonnabend in | |
> Berlin wird in mehreren Veranstaltungen über sexuelle Gewalt diskutiert. | |
Bild: Widerstand gegen den „Marsch für das Leben“ 2019 | |
Dass in Punkto Feminismus und sexueller Selbstbestimmung, selbst in linken | |
Kreisen, noch viel Luft nach oben ist, ist unbestritten – dass man das nur | |
kollektiv angehen und ändern kann aber auch. Also los! | |
Denn in linken (Frei-)Räumen, die oft als safe spaces gelten, passiert | |
sexuelle und sexualisierte Gewalt ebenso. Aber wie geht man mit den Tätern | |
um und wie kann Betroffenen geholfen werden? Wie können etwa Vorfälle | |
aufgearbeitet und bewältigt werden? In der Ankündigung zu der Veranstaltung | |
„Keine sicheren Räume?“ heißt es: | |
„Von der Definitionsmacht hin zu community accountability und | |
transfortmative justice, zwei Begriffe die in der aktuellen Debatte immer | |
wieder auftauchen. Aber was steckt dahinter und können uns diese Konzepte | |
bei der Bewältigung des Problems helfen?“ Diskutiert wird dazu unter freiem | |
Himmel und unter Wahrung der geltenden Abstandsregeln mit der Gruppe | |
[1][e*space] und dem Leipziger Feministen und Publizisten Kim Posster (17. | |
9.,://about blank, Markgrafendamm 24c, 19 Uhr). | |
Zum offenen Treffen der pro_feministischen Vernetzung lädt dagegen der Blog | |
[2][Kritische Männlichkeit] ein. Es soll um Formen und Gestalt | |
pro:feministischer Arbeit gehen. Gleichzeitig ist es ein | |
Vorbereitungstreffen gegen den „Marsch für das Leben“ am 19. September, bei | |
dem es diverse Aktionen gegen Anti-Feminist:innen und Fundamentalist:innen | |
geben soll. Ziel ist eine langfristige pro:feministische Vernetzung. | |
Gearbeitet wird in Kleingruppen. Um Mundschutz und Wahrung der | |
Abstandsregeln wird gebeten. | |
Der Aufruf zu pro:feministischer Vernetzung findet sich unter: | |
[3][kritische-maennlichkeit.de]. Über ein [4][Kontaktformular] kann man | |
sich dort für den Mailverteiler und/oder die Telegram-Gruppe anmelden. Der | |
Ort der Veranstaltung wird über beide Kanäle bekannt gegeben (17. 9., 19 | |
Uhr). | |
Auf der ganzen Welt erstarkt die Anti-Choice-Bewegung von | |
Abtreibungsgegner:innen und deren menschenverachtender Ideologie. Auch in | |
Deutschland werden Schwangerschaftsabbrüche von etlichen Menschen | |
stigmatisiert und kriminalisiert, während die AfD versucht, das Recht auf | |
körperliche und sexuelle Selbstbestimmung weiter einzuschränken. Am 19. | |
September findet in Berlin erneut der sogenannte Marsch für das Leben der | |
Abtreibungsgegner:innen statt. Darum heißt es: Dagegen halten und den Tag | |
zum Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung machen. | |
Was kann man konkret machen? Zum Beispiel den Aktionstag im | |
Freund:innenkreis bekannt machen und dazu via Facebook, Twitter und Co. | |
unter #berlin4choice #wegmit219a #wegmit218 mobilisieren. Oder Plakate, | |
Aufkleber und Flyer er- bzw. bestellen und eine der Veranstaltungen | |
besuchen. Eine weitere Möglichkeit sind Spenden zur Deckung der Kosten für | |
den Aktionstag. | |
Alle Infos, Veranstaltungen und das Programm der Kundgebung kann man hier | |
nachlesen: [5][www.sexuelle-selbstbestimmung.de]. Es wird um Mindestabstand | |
und das Tragen einer Mund-Nasenbedeckung gebeten (19. 9., Pariser Platz, ab | |
12 Uhr). | |
Wer nach der Demo noch zum Austausch und Abspannen zusammen kommen will, | |
kann dies am FLINT* Abend (nur für Frauen, Lesben, inter*Personen, nicht | |
binäre Menschen und trans Menschen) in der Tristeza:: kollektivkneipe:: in | |
Neukölln tun (19. 9., Pannierstr. 5, ab 18 Uhr). Ab Oktober wird der FLINT* | |
Abend dann wieder jeden 3. Freitag des Monats stattfinden. | |
Unter dem Titel „Democracy is female: Küchengespräche über den | |
Frauenaktivismus in Osteuropa“ gibt es zudem eine Online-Veranstaltung, bei | |
der alle eingeladen sind mit zu diskutieren. Bei dem Gespräch sind als | |
Gäste dabei: Kalina Drenska (Bulgarisches Frauen*Kollektiv FemBunt), Iza | |
Bułeczka (feministische Künstlerin und Illustratorin), Alexandra | |
Goloborodko (Künstlerin und Kuratorin), Roksana Wiankowska (Aktivistin und | |
Autorin). Die Expertinnen sprechen über Feminismus in Polen, Russland und | |
Bulgarien. | |
Ebenso Thema sind unterschiedliche Formen von Aktivismus und und wie man | |
einen positiven Wandel herbeiführen kann. Eine Anmeldung ist über | |
[6][Eventbrite] möglich. Der Link zur Online-Veranstaltung wird mit der | |
Anmeldebestätigung verschickt (19. 9., Zoom, 19 Uhr). | |
17 Sep 2020 | |
## LINKS | |
[1] https://evibes.org/de/ | |
[2] https://kritische-maennlichkeit.de/ | |
[3] https://kritische-maennlichkeit.de/aufruf-zur-pro_feministischen-vernetzung… | |
[4] https://kritische-maennlichkeit.de/wer/pro_feministisches-netzwerk-berlin/ | |
[5] https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/ | |
[6] https://www.eventbrite.de/e/democracy-is-female-kuchengesprache-uber-den-fr… | |
## AUTOREN | |
Desiree Fischbach | |
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