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# taz.de -- Wintersemester in Hamburg: Sehnsucht nach dem Campus
> Die Hochschulen sollen wieder mehr Präsenzlehre bieten, fordern
> studentische Fachschaftsräte. Aber die Raumgrößen passen nicht zu den
> Abstandsregeln.
Bild: Soll nach Empfehlung des Uni-Präsidiums lieber leer bleiben: Hörsaal an…
Hamburg taz | Das [1][Sommersemester] hat Studentin Helen Vogel nur zu
Hause vorm Laptop verbracht. „Es war keine Präsenzlehre erlaubt“, erinnert
die angehende Erziehungswissenschaftlerin, so fehle der Austausch, das
Diskutieren miteinander. Während Kitas und Schulen wieder offen sind, wird
an den Hochschulen auch das Wintersemester überwiegend digital geplant.
„Zurzeit ist der Campus halb tot“, sagt Alexey Markin vom Asta-Referat für
internationale Studierende. Die Uni sei „kein sozialer Ort mehr“.
Sieben Fachschaftsräte der Uni Hamburg und der Hochschule für Angewandte
Wissenschaft (HAW) sammeln deshalb bis Mitte Oktober per
[2][Online-Petition] Unterschriften für ein „Präsenz- und Solidarsemester�…
Ihnen geht es nicht darum, die Abstandsregeln zu umgehen. Es sollten aber
„alle Anstrengungen“ für viel Präsenz unternommen werden. Dabei seien
Kleingruppen gegenüber Massenvorlesungen vorzuziehen.
Laut Wissenschaftsbehörde wird das neue Semester „hybrid“, also eine
Mischung. Die Organisation sei den Hochschulen überlassen. Die HAW teilt
mit, dass schon aufgrund ihres Profils zahlreiche Kleingruppen in Präsenz
stattfänden, sodass „keine Studierenden rein online lernen müssten“. Doch
ein wenig Präsenzlehre für jeden kann die Uni Hamburg aufgrund der
begrenzten Räume nicht gewährleisten. Wegen der Pandemie plant sie mit
weniger Leuten pro Raum. Zum Beispiel dürfen ins Audimax 1 nur noch 163
statt 1.157 Personen.
Das Uni-Präsidium habe den Fakultäten empfohlen, „interaktiven“ Formaten
wie Seminaren den Vorzug zu geben, da Vorlesungen digital stattfinden
können, teilt eine Sprecherin mit. Zudem würden die Erst- und Zweitsemester
bevorzugt. Auch ändere sich der Präsenzanteil je nach Fach. Während die
Naturwissenschaften rund 30 Prozent hätten, liege der Anteil bei den
Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bei „rund zehn Prozent“.
## Uni soll Räume anmieten
Franziska Hildebrandt vom Fachschaftsrat Sozialökonomie sagt indes: „Zehn
Prozent sind zu wenig für nachhaltige Bildungsprozesse, kritischen
Austausch und vor allem soziale Kontakte.“ Der Anteil kreativer Planung
könne gesteigert werden.
Helen Vogel hat nun zwei, drei Seminare, für die es einen Raum geben wird,
doch in ihrem Nebenfach nur Online-Kurse. Auch sie sagt, die Uni könne mehr
Präsenzlehre bieten. Etwa „den Tag länger machen und auch den Abend oder
das Wochenende nutzen“. Erst kürzlich wurden für Prüfungen extra die
Messehallen angemietet. „Das muss auch für die Lehre möglich sein“.
29 Sep 2020
## LINKS
[1] /Studieren-waehrend-der-Pandemie/!5673590/
[2] https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-praesenz-und-ein-solidarse…
## AUTOREN
Kaija Kutter
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