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# taz.de -- Verbände kritisieren EEG-Reform: Billiger, grüner, demokratischer
> BUND und Verbraucherzentralen fordern eine natur- und
> verbraucherfreundliche EEG-Reform. Zur Energiewende brauche es eine
> „Energiedemokratie“.
Bild: Energetische Sanierung eines Plattenbaus in Dresden
Berlin taz | „Hand in Hand gehen“ müsse der Schutz von Klima und
Verbraucher*innen, fordern [1][Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV)]
und der [2][Umweltverband BUND]. Maßnahmen müssten „verbraucherfreundlich
und sozial gerecht sein“ und Kosten „fair verteilt werden“, heißt es in
einem am Dienstag vorgestellten [3][Forderungspapier]. Damit mischen sich
nun auch die Verbände in die Debatte über eine Reform des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ein, über die die Regierung
debattiert. Am Montag hatte schon die [4][SPD ihre Wünsche] angemeldet.
Für BUND-Vorsitzenden Olaf Bandt und VZBV-Vorstand Klaus Müller hat die
Regierung ihre „letzte Chance“ vor den Wahlen im nächsten Jahr, mit dem EEG
„Klimapolitik voranzubringen“. Allerdings fehle es an einem
„wirkungsvollen“ Mieter*innenstromgesetz. Bandt und Müller fordern „mehr
Teilhabe an der Energiewende“ in einer „Energiedemokratie“.
Die Energiewende sei von jeher eine „Bewegung von unten“, von Einzelnen und
Kooperativen, nicht von Konzernen gewesen. Doch die Position von
„ProsumentInnen“, die selbst Energie erzeugen und verbrauchen, werde immer
mehr eingeschränkt. Fatal sei die Änderung des EEG von einem sicheren
Vergütungssystem zu Ausschreibungen.
AnwohnerInnen müssten besser finanziell beteiligt werden, da sind sich die
Verbände mit dem neuen EEG einig. Ebenso bei der Forderung, Wind- und
Solaranlagen, die aus der Förderung herausfallen, auch nach 2021
weiterzubetreiben. Für Müller sind aber ein Verbot von Eigenverbrauch oder
zu teure Messeinrichtungen kontraproduktiv.
Ausnahmen für die Industrie von der EEG-Umlage wollen die Verbände abbauen
und an strengere Effizienz- und Energiesparvorgaben knüpfen.
VerbraucherInnen dürften nicht weiter „den Löwenanteil“ der Finanzierung
der Energiewende tragen.
## Gebäude als Schlüsselsektor
Günstiger Strom sei Voraussetzung für klimafreundliche Wärme in
Wohngebäuden. Ohnehin seien die Gebäude der „Schlüsselsektor“, da hier 35
Prozent der Energie verbraucht wird. Der Bedarf müsse auf 100 Prozent
erneuerbare Energie umgestellt und auf die Hälfte reduziert werden. Die
Sanierungsrate müsse sich verdoppeln bis verdreifachen. „Von Tempo 30
müssen wir hier auf Tempo 90 kommen“, so Bandt.
Energetische Sanierungen für Wohneigentum müssten finanziell mehr gefördert
werden. Auch für Vermieter*innen müsse es Anreize geben, unter Förderung
klimagerecht zu modernisieren. Ziel sei eine „Warmmietenneutralität“, wenn
die Einsparungen langfristig den Investitionskosten entsprechen. Besonders
sei auf Haushalte mit niedrigem Einkommen zu achten, da diese häufig „in
Gebäuden mit schlechtem energetischen Zustand“ lebten.
Hier brauche es staatliche Unterstützung. BUND-Chef Olaf Bandt sieht im
Klimaschutz einen krisensicheren „Jobmotor“, um langfristig Fachkräfte
aufzubauen. Mit Investitionen in die energetische Sanierung gebe man vor
allem jungen Menschen „ein ganz starkes Signal“ in Hinblick auf
zukunftssichere Arbeitsplätze.
9 Sep 2020
## LINKS
[1] http://www.vzbv.de
[2] http://www.bund.net
[3] http://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/energiewende/e…
[4] /!5712676/
## AUTOREN
Andreas Ruhsert
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