| # taz.de -- Bilanz zum Homeoffice: Wie schön, wieder ins Büro! | |
| > Viele Menschen kehren nach Monaten im Homeoffice wieder ins Büro zurück. | |
| > Plötzlich erscheint der Arbeitsplatz als magischer Ort der Ruhe. | |
| Bild: Wann hat man schon mal den ganzen Konferenzraum für sich alleine? | |
| So wie früher ist es natürlich nicht. Und genau das ist das Gute daran. | |
| Denn all die Malaisen des Großraumbüros, wie man sie kennt, fallen weg, der | |
| Lärm, die Enge, die Arbeitsunterbrechungen. Stattdessen: Stille. Saubere | |
| Luft im Büro, die Türen und Fenster sind weit geöffnet, wegen der | |
| Anti-Corona-Durchlüftung. Nicht mal die Hälfte der KollegInnen ist im Haus, | |
| die meisten sind immer noch im Homeoffice. | |
| Doch die kleine Schar in den irgendwie zu groß wirkenden Räumen reicht aus, | |
| um sich gegenseitig ein fröhliches „Guten Morgen“ zuzurufen, gedämpft dur… | |
| die geblümte Baumwollmaske, die man sich umgehend vom Kopf zieht, wenn man | |
| den Schreibtisch erreicht. Wie nett, wieder im Büro zu sein. Es gibt wieder | |
| einen Anfang und ein Ende der Arbeitszeit, die kleine Fahrradtour hin und | |
| zurück von der Arbeit tut gut. Wer hätte gedacht, dass Büro so gesund sein | |
| kann. Auch seelisch betrachtet. | |
| Denn wer im Homeoffice arbeitet, empfindet mitunter eine Art innere | |
| „Schuldenlast“, extra gute Leistungen bringen zu müssen, damit niemand in | |
| der Firma denkt, man mache sich zu Hause einen schönen Lenz. Dies stellten | |
| Forscher der [1][Böckler-Stiftung] fest. Dieses Schuldgefühl verschwindet | |
| sofort, betritt man die Firma, geht die Treppe rauf, setzt sich an den | |
| Schreibtisch und wirft den PC an. | |
| Ich sitze hier, also arbeite ich. Kann wohl niemand bestreiten. Punkt. Kein | |
| Wunder, dass die allermeisten Beschäftigten nach Corona nicht auf Dauer, | |
| sondern möglichst [2][abwechselnd] mal im Homeoffice, dann wieder in der | |
| Firma arbeiten wollen. | |
| ## Jeder Tag wie Freitag | |
| Mit das Schönste am Büroalltag ist die Freude auf den Feierabend. Schon | |
| diese Wortkombination von „Feier“ und „Abend“ hat etwas Erhebendes. Wob… | |
| es ein bisschen geschwindelt ist: Viele Beschäftigte verlassen das Büro | |
| nicht am Abend, sondern schon am späten Nachmittag um fünf Uhr. Nine to | |
| five! Klang früher immer nach Spießigkeit, nach Enge. | |
| Doch jetzt, im dünn besiedelten Großraumbüro, ist nine to five völlig o. | |
| k., man ist ja froh, wenn überhaupt jemand da ist. Irgendeine | |
| „Präsenzkultur“ ist lächerlich, wenn mehr als die Hälfte der KollegInnen… | |
| Homeoffice sitzt. Im Büro ist alles großzügiger, lässiger. Als wäre jeden | |
| Tag Freitag. So kann es gerne noch ein Weilchen bleiben. | |
| 14 Aug 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Barbara Dribbusch | |
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