| # taz.de -- Bewaffnete Burschenschaftler in Hamburg: „Germanen“ horten Waff… | |
| > Die Hamburger Burschenschaft Germania gilt als rechtsextrem. Trotzdem | |
| > besitzen einige ihrer Mitglieder scharfe Waffen – legal. | |
| Bild: Wären so gerne Patrioten: Mitglieder der Burschenschaft Germania im Juli… | |
| Hamburg taz | Sie wollen „deutsche Männer“ sein und sie haben scharfe | |
| Waffen. Befürchtungen zur [1][Burschenschaft Germania] bestätigt jetzt die | |
| [2][Antwort des Hamburger Senats] auf eine Anfrage der dortigen | |
| Linksfraktion: Bundesbrüder der rechtsextremen Burschenschaft haben mehrere | |
| Schusswaffen – mit offizieller behördlicher Erlaubnis. Es sind mindestens | |
| sieben Personen. | |
| Das [3][Hamburger Bündnis gegen Rechts] (HBGR) möchte das nicht hinnehmen. | |
| Schon im Jahr 1991 waren Burschenschaftler aus der Umfeld der Germania in | |
| Hamburg durch Wehrsportübungen aufgefallen. Rund 25 bis 40 Personen, | |
| darunter überwiegend studierende Reservisten, veranstalteten zweimal | |
| jährlich Wehrsportlager in der Nähe des Truppenübungsplatzes Munster. | |
| Das bemerkte auch der Hamburger Verfassungsschutz: Er schrieb darüber 1993 | |
| in einem vertraulichen Bericht. Vor drei Jahren wurde dann bekannt, dass | |
| die Aktiven der Burschenschaft nicht nur Selbstverteidigungs- und | |
| Fitnesstrainings absolvierten, um ihre „Wehrkraft zu erhalten und zu | |
| stärken“. Sie boten auch Aktivisten der „Identitären Bewegung“ an, dabei | |
| mitzumachen. | |
| Der Verfassungsschutz stuft die „Germanen“ [4][mittlerweile als | |
| rechtsextrem] ein. Die Senatsantwort auf die Anfrage der Linken offenbart | |
| aber, dass der Inlandsgeheimdienst nicht weiß oder sagen will, wie viele | |
| aktive Burschenschaftler und „alte Herren“ überhaupt in der „Germania“ | |
| vereint sind. Die Folge sei fatal, sagt Felix Krebs vom HBGR: „Die Behörden | |
| können also gar nicht prüfen, ob weitere Burschen der Germania über legale | |
| Schusswaffen verfügen, weil ihnen die Namen fehlen.“ | |
| Es könnten sich als auch viel mehr als die sieben bekannten Personen legal | |
| bewaffnet haben. Auch ob „Germanen“ oder andere extrem rechte Mitglieder | |
| von Burschenschaften in Schützenvereinen oder Waffenklubs organisiert | |
| seien, könnten die Behörden nicht wissen: Krebs zufolge findet hier kein | |
| Abgleich statt. | |
| So kann der Senat in der Anfrage auch auf konkrete Nachfragen zu bestimmten | |
| Personen nicht antworten. Nach Stefan H. etwa fragte die LKinbksfraktion, | |
| der für den [5][„Hanseatic Gun Club“], einen „Schießstand im Zentrum | |
| Hamburgs“ schon an Schießwettbewerben teilnahm und selbst über | |
| großkalibrige Waffen verfügt. Auch interessierten sich die Linken für | |
| Jürgen U., der über die Adresse der Burschenschaft Zubehör für seine | |
| halbautomatischen Waffen bezogen haben soll. | |
| Der Senat schreibt nun, mit diesen Informationen zu U. solle der | |
| Fragesteller sich umgehend an die Sicherheitsbehörden wenden. „Eine | |
| Bankrotterklärung“, findet Krebs. Der Verfassungsschutz „erweist sich ein | |
| weiteres Mal als überflüssig“. | |
| Ähnlich sieht das die Linksfraktion: „Offensichtlich haben die | |
| Sicherheitsbehörden nichts unternommen, um zu prüfen, inwieweit Waffen in | |
| den Händen Rechter sind. Wie schon beim Mord an [6][Walter Lübcke] zeigt | |
| sich, dass antifaschistische Recherche Defizite der Sicherheitsbehörden | |
| ausgleichen muss.“ | |
| 17 Jul 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Germania-klagt-gegen-den-Geheimdienst/!5546402 | |
| [2] https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/71874/toedliche_schusswaff… | |
| [3] https://www.keine-stimme-den-nazis.org/#!2020_05_23_WW | |
| [4] /Germania-klagt-gegen-den-Geheimdienst/!5546402 | |
| [5] http://hanseatic-gun-club.de/ | |
| [6] /!t5600830/ | |
| ## AUTOREN | |
| Andreas Speit | |
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