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# taz.de -- Schulbeginn in Hamburg: Homeschooling erstmal vorbei
> Hamburgs Schulen starten nach den Ferien mit vollem Stundenplan für alle
> Schüler. Die Klassenstufen bleiben aber unter sich.
Bild: Kinder können in Hamburg wieder im Klassenverband lernen
Hamburg taz | Das war vor den Ferien [1][noch nicht ganz klar]: Hamburg
startet in der nächsten Woche das neue Schuljahr mit vollem Stundenplan für
alle Altersgruppen von der Grundschule bis zur Oberstufe. Das heißt:
Homeschooling ist erst mal vorbei. Dies sei mit anderen Ländern und auch
mit der Kanzlerin abgestimmt, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am
Dienstag im Rathaus. Gleichwohl müsse man vorsichtig bleiben und „besondere
Hygieneregeln einhalten“.
Klar ist, dass ab dem ersten Schultag am 6. August die Anwesenheitspflicht
gilt. Urlaubsrückkehrer aus Risikoländern müssen einen negativen Test
vorweisen oder in Quarantäne gehen. Familien, die wissentlich in
Risikogebiete gefahren seien und ihre Kinder danach zuhause behielten,
müssten damit rechnen, dass dies wie Schulschwänzen geahndet werde, sagte
Rabe. Lehrern in gleicher Lage drohe Verdienstabzug.
Zur Zeit sind die Infektionszahlen niedrig. Da es aber sein kann, dass im
Herbst eine zweite Welle kommt, sprach Rabe von „kostenbaren acht Wochen“,
die die Schulen gut nutzen sollten. Projektwochen, Ausflüge, Theater- und
Musikprojekte während dieser Zeit seien nur außerhalb des Unterrichts
zulässig, so der Senator.
Gleich zu Beginn des Schuljahres sollen die Kinder in den Jahrgängen 3, 4,
5 und 7 in Deutsch und Mathe getestet werden, um zu sehen, was sie während
der Schulschließung verpasst haben. Anschließend sollen die Schulen
Förderkonzepte erstellen, die auch Lernangebote in den Herbstferien
umfassen können.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte vor den Ferien die
[2][Rückkehr zum Regelbetrieb als „leichtfertig“ kritisiert] und mit
Verweis auf die generelle Abstandsregel von 1,5 Metern das Lernen in
kleinen Gruppen gefordert. Die Schulbehörde geht einen anderen Weg. So wird
das besagte Abstandsgebot für Schüler einer Klasse oder Stufe aufgehoben.
Schüler, die zur Risikogruppe gehören, können weiter Zuhause lernen, wenn
dies ein Arzt bescheinigt. Auch Lehrer, die attestiert gesundheitlich
vorbelastet sind, müssen nicht in den Unterricht. Bis zu den Herbstferien
können alle Lehrer sich zudem bei ihrem Hausarzt auch ohne Symptome
kostenlos testen lassen, sogar mehrfach. Zudem verteilt die Behörde Visiere
und FFP-2-Masken als Schutz.
Ein normaler Schulalltag wie vor der Pandemie wird es nicht werden. Zum
Beispiel ist im Fach Sport der Körperkontakt untersagt und Singen in Musik
nur mit zwei Metern Abstand erlaubt. Die Gruppen in der
Nachmittagsbetreuung werden strikt nach Jahrgang getrennt. Dort müsse man
im Zweifel neue Gruppen bilden, sagte Rabe.
Eltern und Externe, die Schulen betreten, sollen Masken tragen. Eine solche
Pflicht für Schüler gibt es noch nicht. Hier müsse man das
Infektionsgeschehen abwarten, sagte Rabe. Aber immerhin „empfiehlt“ die
Behörde allen älteren Kindern ab Jahrgang 5, außerhalb des Unterrichts,
also dort, wo in Fluren oder in den Pausen die Abstände nicht eingehalten
werden können, eben doch Masken zu tragen. Dies soll je nach räumlichen
Gegebenheiten die Schule entscheiden.
Die schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Boeddinghaus,
kritisiert dennoch, dass Rabe die Schulen zu wenig an den Plänen beteiligt
habe und sie ohne neue Ressourcen mit Forderungen überziehe. Ihre
CDU-Kollegin Birgit Stöver erklärt, der Senat gehe bei den Schulöffnungen
„ein hohes Risiko“ ein und habe „keinen Plan B“, falls die Infektionen
wieder steigen. Die GEW-Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze wiederholt den
Vorschlag vom Lernen in kleinen Gruppen. Die Schulbehörde stapfe „auf alten
Pfaden“, statt „Unterricht neu zu denken“.
29 Jul 2020
## LINKS
[1] /Hamburgs-Schulsenator-zum-Schulbetrieb/!5689324
[2] /Schuloeffnungen-in-Hamburg/!5690012
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Schulbehörde Hamburg
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