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# taz.de -- Erhitzung der Erde: Die 1,5 Grad sind nahe
> UN-Meteorolog*innen sind alarmiert: Die Erderhitzung könnte schon in
> einem der kommenden 5 Jahre über 1,5 Grad liegen.
Bild: Die WMO geht davon aus, dass die nächsten fünf Jahre heiß werden dürf…
Berlin taz | Die nächsten fünf Jahre dürften heiß werden. Schon in einem
davon könnte die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem
vorindustriellen Niveau liegen, wie neue [1][Prognosen der
Weltwetterorganisation (WMO)] zeigen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege
bei 20 Prozent.
Dass zumindest ein einzelner Monat die 1,5-Grad-Marke knackt, ist den
UN-Meteorolog*innen zufolge mit 70 Prozent sogar ziemlich wahrscheinlich.
Die Erde ist derzeit durchschnittlich bereits mehr als ein Grad heißer als
vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Dass es dabei in den
kommenden fünf Jahren bleibt, kann laut WMO als mehr oder weniger sicher
gelten.
Die Welt rast also darauf zu, ein Ziel des Pariser Weltklimaabkommens zu
verfehlen: Man wolle den Anstieg der globalen Temperatur bei „deutlich
unter zwei Grad“, möglichst aber bei 1,5 Grad stoppen, heißt es in dem
Klimavertrag von 2015. Dabei geht es zwar um einen jahrzehntelangen Trend,
die aktuellen Berechnungen der WMO zeigen aber: Die Welt könnte zumindest
temporär sehr bald in solche Temperatursphären vordringen.
## Jenseits der 1,5 Grad drohen Kippelemente
Dem Weltklimarat IPCC zufolge droht [2][jenseits der 1,5 Grad die
Aktivierung sogenannter Kippelemente]. Das sind Teile des Erdsystems, die
das Klima zurzeit noch stabilisieren. Kippen sie, befeuern sie die
Erderwärmung. Beispiel Permafrost: Dieser dauerhaft gefrorene Boden
speichert riesige Mengen Methan. Taut er auf, entweicht das hochwirksame
Treibhausgas in die Atmosphäre. Die Klimakrise verstärkt sich dann also
selbst.
Ein möglicher Rückgang der globalen Emissionen infolge der Coronakrise ist
in den Zahlen der WMO nicht berücksichtigt, denn so kurzfristig reagiert
das Erdsystem in dieser Hinsicht nicht.
„Weil CO2 sehr lange in der Atmosphäre bleibt, ist von einem gewissen
Rückgang der Emissionen dieses Jahr nicht zu erwarten, dass er die
Konzentration von CO2 in der Atmosphäre reduziert, die den
Temperaturanstieg schon weltweit antreibt“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas
am Donnerstag bei der Vorstellung der Ergebnisse.
9 Jul 2020
## LINKS
[1] https://public.wmo.int/en/media/press-release/new-climate-predictions-asses…
[2] /Neuer-Bericht-des-Weltklimarats/!5541911
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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