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# taz.de -- Gewerkschaftshaltung zur Schulöffnung: Nicht mehr als Interessenve…
> Es erstaunt, wenn es von der Gewerkschaft der Lehrer nur Mahnungen und
> wenig Lösungsideen zur Öffnung der Grundschulen in Hamburg gibt.
Bild: Schule wollen alle wieder. Nur wie?
Hamburg taz | Enttäuschung lohnt nicht. Aber die Pressemitteilung der
Hamburger Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die den Plan der
Schulöffnung für die Grundschulkinder in Hamburg nach dann bereits fünf
Monaten Unterbrechung als „leichtfertig“ bezeichnete, konnte schon kurz
diese Regung hervorrufen. Ja, was denn sonst, möchte man wissen. Denn nicht
minder leichtfertig ist es ja, die Kinder nicht zur Schule zu schicken.
Doch wer enttäuscht ist, ist selbst schuld. Die GEW nennt sich auch
Bildungsgewerkschaft und streitet seit Jahren für emanzipative,
fortschrittliche Inhalte, etwa die Schule für alle. Sie ist aber auch
einfach eine Interessenvertretung ihrer Mitglieder – überwiegend
verbeamtete Lehrkräfte – und schlicht als solche wahrzunehmen.
Ein bisschen erstaunt es, wenn es nur die Mahnung und wenig Lösungsideen
gibt. Es war aber offenbar bisher auch nicht Linie der Schulbehörde, die
Personalvertreter in den Krisenstab und in die Überlegungen zur
Krisenbewältigung einzubinden.
Die Gruppe „Familien in der Krise“ hat recht. Ein weiteres halbes Jahr ohne
Kita und Schule können wir uns nicht leisten. Es ist richtig, die Schulen
zu öffnen und kluge Wege zu suchen, das Risiko zu minimieren. Die
freiwilligen Tests etwa und [1][die festen Gruppen, ein möglichst geringer
Personenaustausch], vielleicht auch geteilte Lehrerzimmer. Dann könnte man,
wenn eine Person positiv getestet wird, sie und ihre Lerngruppe in
Quarantäne schicken, ohne gleich eine Viertelmillion Schüler wieder nach
Hause zu verbannen.
## Vielleicht sind Mini-Schulen eine Lösung
Kinder brauchen die Schule als Halt, Struktur und Ort für soziale Kontakte.
Sie brauchen ihre Normalität, ihre Schulhoffreunde zurück. Wenn Schule
künftig wirklich auf Dauer wegen des Infektionsrisikos nur noch in kleinen
Gruppen möglich sein sollte, dann müsste man ein kluges Modell finden und
ehrlich für mehr Ressourcen streiten, die das möglich machen, ohne dass den
Kindern Bildungszeit verloren geht. Statt zuletzt geplanter Mega-Schulen
brauchen wir vielleicht die dezentrale Mini-Schule als vorübergehende
Lösung.
Was nicht geht, ist Kinder als bloßes Infektionsrisiko zu betrachten. Denn
selbst, wenn sie sich bei der Übertragung des Coronavirus nicht von
Erwachsenen unterschieden, ändert das nichts an der Notwendigkeit, sie zur
Schule zu schicken.
19 Jun 2020
## LINKS
[1] /Lockerungen-in-Schleswig-Holstein/!5686132
## AUTOREN
Kaija Kutter
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Hamburg
Schule
Kinderrechte
Gewerkschaft GEW
Abitur
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