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# taz.de -- Hamburger Schulbehörde bleibt stur: Zeugnisse mit Fehlern
> Viele Abiturzeugnisse sind in Hamburg sind fehlerhaft. Die Behörde will
> keine neuen ausstellen. Das ist den Absolvent*innen gegenüber eine
> Frechheit.
Bild: Lebte er in Hamburg, hätte sein Zeugnis wohl Fehler: Abiturient
Hamburg taz | Die Abiturient*innen haben sich bei den finalen Prüfungen im
Mai trotz all der Coronawidrigkeiten darum bemüht, möglichst wenig Fehler
zu machen. Belohnt wird das von der [1][Schulbehörde] mit fehlerhaften
Zeugnissen.
Normalerweise müsste auf dem Dokument stehen, welche Fächer die
Schüler*innen auf erhöhtem Anforderungsniveau abgeschlossen haben. Das wird
„e. A.“ abgekürzt und hieß früher einmal Leistungskurs. Doch der Eintrag,
der für Universitäten und Arbeitgeber*innen wichtig sein kann, fehlt auf
vielen Zeugnissen. Er wird auch nicht, wie üblich, im Kleingedruckten der
Zeugnisseite erläutert – und die Schulbehörde weigert sich, diesen Fehler
zu korrigieren. Der NDR berichtet, dass es „ein Software-Problem bei der
[2][Hamburger Schulbehörde]“ gegeben habe.
Peter Albrecht, Pressesprecher der Schulbehörde, ist sich keiner Schuld
bewusst. Er hält die Zeugnisse für „rechtlich einwandfrei“. Es „bestand…
besteht daher kein Anlass für eine Korrektur“. Nicht einmal die Zahl der
betroffenen Abiturient*innen ist der Behörde bekannt. Das Thema hat
offenbar wirklich keine Priorität in der Schulbehörde – und das ist den
Abiturient*innen, denen zwölf Jahre lang eingebläut wurde, wie wichtig ihr
Abizeugnis ist, gegenüber eine Frechheit.
Viele Universitäten verlangen von Schüler*innen einen Nachweis über die mit
erhöhtem Niveau unterrichteten Fächer – darunter auch die Uni Hamburg. Wenn
jemand etwa Politikwissenschaft studieren möchte, kann Politik mit erhöhtem
Anforderungsniveau in der Schule eine Voraussetzung sein.
## Personaler haben immer Zeit
Was sollen die Schulabgänger*innen nun machen? Weitere Zeugnisse aus
früheren Halbjahren mitschicken, in denen sie vielleicht nicht so gut
abgeschnitten haben? Oder einfach dazuschreiben, dass es e.-A.-Kurse waren
und hoffen, dass die Unis und Arbeitgeber ihnen glauben?
Aber warum ein Problem heraufbeschwören, wo keines ist: Personalrät*innen
haben bekanntlich viel Zeit und Lust, fehlende Unterlagen zu suchen.
Hauptsache, die Schulbehörde glaubt, dass den Abiturient*innen durch ein
fehlerhaftes Abizeugnis kein Nachteil entsteht – und muss sich keine
zusätzliche Arbeit machen.
5 Jul 2020
## LINKS
[1] /Digitales-Lernen-an-Hamburger-Schulen/!5691458
[2] https://www.hamburg.de/bsb/
## AUTOREN
Maike Krob
## TAGS
Abitur
Schulbehörde Hamburg
Bewerbung
Schwerpunkt Coronavirus
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