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# taz.de -- Kritik an Freihandelsabkommen: Bündnis fordert Stopp
> Die Bundesregierung will das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den
> Mercosur-Staaten voranbringen. NGOs fordern, die Verhandlungen
> einzustellen.
Bild: Wichtiger Grund für die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes: Anbau von …
Berlin epd | Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen hat sich
gegen das geplante Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den
Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay
ausgesprochen. In einem am Montag in Berlin veröffentlichten Aufruf von 60
Organisationen werden Bundesregierung und EU-Kommission aufgefordert, die
Verhandlungen zu stoppen. Anlass ist der Beginn der deutschen
EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli. [1][Die Bundesregierung hatte
angekündigt, das Abkommen] unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft
voranzubringen.
Das geplante Abkommen, über das seit 20 Jahren verhandelt wird, sei dem
Denken und politischen Handeln der Vergangenheit verpflichtet, heißt es in
dem Aufruf. Unter anderem wird kritisiert, dass das Abkommen
existenzsichernde Erzeugerpreise für Landwirte in den Mercosur- und
EU-Staaten verhindern würde.
Die Organisationen sprechen sich für eine enge Kooperation mit Südamerika
aus. Schwerpunkte sollten jedoch die Bekämpfung von Hunger und Armut, der
Klimaschutz, faire Arbeitsbedingungen und Menschenrechte sein, heißt es in
dem Aufruf. Durch das EU-Mercosur-Abkommen dagegen [2][sollten Importe von
Fleisch, Soja und Ethanol nach Europa gefördert werden]. Diese Produkte
seien schon heute wichtige Gründe für die Zerstörung des
Amazonas-Regenwaldes, für Menschenrechtsverletzungen und die Vertreibung
von Kleinbauern.
Für das geplante Handelsabkommen verkündeten beide Seiten Ende Juni 2019
eine Einigung. Der Pakt soll den Handel erleichtern und so für Wachstum
sorgen. Nach Angaben der EU-Kommission werden durch ihn nach und nach die
Zölle auf mehr als 90 Prozent der Waren wegfallen. Derzeit wird an einem
unterzeichnungsreifen Vertrag gearbeitet. Dem Vertragstext müssen die
EU-Mitgliedstaaten und das Europaparlament zustimmen.
Die 60 zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich gegen das Abkommen
aussprechen, stammen aus den Bereichen Umweltschutz, Landwirtschaft,
Menschenrechte, Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe. Darunter sind
unter anderem der BUND, die Bauernorganisation AbL, Brot für die Welt,
Oxfam Deutschland und Caritas International.
29 Jun 2020
## LINKS
[1] /Plan-fuer-deutsche-EU-Praesidentschaft/!5673739&s=Mercosur/
[2] /Bauernverbandschef-ueber-Proteste/!5655549&s=Mercosur/
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