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# taz.de -- Stadtteilspaziergang gegen Häuserverkauf: Der Miethai geht um
> Gegen den Verkauf von 23 Häusern an die Deutsche Wohnen regt sich
> Protest. Stadtteilspaziergang durch Kreuzberg. Nicht nur Betroffene waren
> dabei.
Bild: Auf der Demonstration „Shut down Mietenwahnsinn – sicheres Zuhause f�…
Berlin taz | „Mieteinander“ lautete die Parole auf einen großen
Transparent, das an der Fassade des Hauses Maybachufer 6 angebracht ist.
„Wir MieterInnen haben uns entschieden, gemeinsam dem Ausverkauf der Stadt
entgegenzutreten“, erklärte ein Hausbewohner die Wortschöpfung. Er gehört
zur [1][Initiative „23 Häuser sagen Nein“], die Mitte Juni bei einem
Treffen am Mariannenplatz gegründet wurde. Darin haben sich BewohnerInnen
der 23 Gebäude zusammengeschlossen, die kürzlich an die Deutsche Wohnen
verkauft wurde – zwölf davon in Kreuzberg.
Deren BewohnerInnen wollten sich am vergangenen Sonntagnachmittag besser
kennenlernen. Daher mobilisierten sie unter dem Motto „Der Miethai zieht
durch den Kiez“ zum Stadtteilspaziergang. Rund 150 Menschen hatten sich
auch von Regenschauern nicht abschrecken lassen und zogen vom Maybachufer
in den Wrangelkiez.
Zwischendurch wurde vor den verschiedenen vom Verkauf betroffenen Häuser
auf der Route Halt gemacht. Die BewohnerInnen hielten kurze Ansprachen, in
denen sie die BewohnerInnen kurz vorstellten. Die vielen individuell
gestalteten Transparenten an den Häuserwänden machten deutlich, dass die
MieterInnenproteste in Kreuzberg nicht nachlassen werden.
Der zuständige Bezirksbaustadtrat Florian Schmidt wurde aufgefordert, das
Vorverkaufsrecht für die Häuser wahrzunehmen. Die BewohnerInnen der
Naunynstraße haben 23 Ziffern an den Fenstern angebracht, für jedes der
betroffenen Häuser eine.
## Sommer der Nachbarschaftsproteste
Am Ende der Route im Wrangelkiez schwoll der Zug noch einmal an. Dort
beteiligten sich auch NachbarInnen, die nicht in den vom Verkauf
betroffenen Häusern wohnen. In kurzen Redebeiträgen wurde über die drohende
Verdrängung weiterer MieterInnen und einer Pizzeria im Kiez informiert.
Eine Rednerin lud zu einen Protestkonzert am 7. Juli ab 19 Uhr vor der
Wrangelstraße 83 ein. Dort fürchten die BewohnerInnen nach dem Tod eines
mieterInnenfreundlichen Eigentümers ebenfalls Verschlechterungen. In
unmittelbarer Nähe befand sich der Gemüseladen, dessen Kündigung 2015 zur
Gründung der Stadtteilinitiative Bizim Kiez und zu einem Sommer der
Nachbarschaftsproteste geführt hatte. Daran will die Initiative „23 Häuser
sagen Nein“ fünf Jahre später anknüpfen.
Das könnte gelingen. Für ihre Forderung nach Kommunalisierung der Häuser
hat sie am Sonntag in Kreuzberg viel Zustimmung gefunden.
29 Jun 2020
## LINKS
[1] https://www.facebook.com/23haeuser/posts/108775107548394
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Kreuzberg
Deutsche Wohnen & Co enteignen
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Verdrängung
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